Er fühlte einen Stoß von hinten. Nichts wirklich Schlimmes. „Aber der Körper drehte sich, und das Knie blieb stehen.“ Es war kurz vor der Halbzeitpause des Spiels gegen Eintracht Ahaus, und zu Halbzeit zwei kam Nicolai Pakowski beim SV Dorsten-Hardt nicht mehr zurück auf den Platz.
Jetzt, knapp zwei Wochen nach der Verletzung, hat Nicolai Pakowski die Diagnose, und die hätte schlimmer kaum ausfallen können. Im linken Knie ist kaputtgegangen, was kaputtgehen konnte, das Kreuzband ist gerissen, Innenband und Meniskus ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen und dazu kommt auch noch ein Knorpelschaden.
Ganz kurz hatte Pakowski noch Hoffnung: „Auf dem Arztbericht habe ich einen Vermerk gesehen: ,Zustand nach der OP 2023‘.“ Damals war der Marler am rechten Knie operiert worden. Doch spätestens, als er bei einem zweiten Chirurgen eine weitere Meinung einholte, war klar, dass sich die Diagnose auf die neue Verletzung am anderen Knie bezog: „Die Bilder waren leider eindeutig.“
Das bedeutet: wieder eine lange Pause. Wieder ein mühsames Zurückarbeiten. Wieder ein herber Rückschlag für den hoch veranlagten Mittelfeldspieler.
Denn auch 2023 hatte er sich ein Kreuzband gerissen, als sein Wechsel vom TuS Sinsen zum SV Hardt bereits feststand. Die Hardter warteten damals auf ihn und wollen es auch diesmal tun. Denn nach seiner Genesung zählte Nicolai Pakowski wie erhofft zu den Leistungsträgern des Landesligisten.
Doch dessen Sportlicher Leiter Jürgen Gertz weiß auch: „Das Kalenderjahr ist für Nico wohl gelaufen.“
Nicolai Pakowski gibt sich kämpferisch
Pakowski selbst sieht es einen Hauch optimistischer: „Sechs bis acht Monate Pause werden es wohl werden.“ Doch auch dann würde es wohl November, ehe wieder an erstes Training zu denken wäre.
Nicolai Pakowski gibt sich aber kämpferisch: „Ich weiß, wie ich damit umgehen muss und wie ich daran arbeiten muss.“ Hoffnung gibt ihm zudem der Heilungsprozess seines rechten Knies: „Damit bin ich bis jetzt absolut schmerzfrei geblieben.“
Ein Hoffnungsschimmer, den der 26-Jährige wirklich gut gebrauchen kann. Denn natürlich ist er auch am Boden zerstört und auf die Frage, ob es nicht ein bisschen besser sei, dass nicht wieder das rechte Knie betroffen ist, sagt er: „Egal. Beides scheiße.“