Nach Rassismusvorwürfen SW Meckinghoven sagt: „Der Falsche wird beschuldigt"

Nach Rassismusvorwürfen : SW Meckinghoven sagt: „Der Falsche wird beschuldigt"
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Nach einem D-Jugendspiel im Hirschkampstadion vergangenen Samstag (22.10.) zwischen dem VfB Waltrop und SW Meckinghoven soll ein Mannschaftsverantwortlicher der Gäste auf dem Parkplatz einen VfB-Spieler (11) rassistisch beleidigt haben. Ein VfB-Trainer erstattete Anzeige bei der Polizei, der Fußballkreis Recklinghausen hat eine einstweilige Verfügung gegen den Dattelner erwirkt.

Zunächst hatte der Sportliche Leiter der Meckinghover Jugend, Tobias Guse, auf Anfrage dieser Redaktion am Montag (24.10.) erklärt, dass man ob des Vorwurfs geschockt sei, den Mannschaftsverantwortlichen befragen und dann entsprechend handeln wolle. Am Mittwoch meldete sich nun Jugendleiter Christian Weidlich zu Wort.

SW Meckinghoven distanziert sich

„Der Verein SW Meckinghoven distanziert sich von jeglicher Art des Rassismus. Wir waren, sind und bleiben ein bunter Verein aus dem Dattelner Süden, in dem rund 60 Prozent der Mitglieder einen Migrationshintergrund haben“, sagt Christian Weidlich. Er kenne das angeblich geäußerte rassistische Zitat. „Wenn es so gefallen ist, dann ist es ein absolutes No-Go.“

Natürlich hätten die Vereinsverantwortlichen intern recherchiert. Sie wollten herausfinden, wer was wann gesagt haben soll. Eines stehe fest, so Weidlich: „Es ist absolut falsch, dass es der Mannschaftsverantwortliche, also der Trainer, war.“

Der VfB Waltrop hatte in der Meldung des Vorfalls beim Fußballkreis formuliert, dass Kinder ein prägnantes Auto gesehen haben wollen, in dem derjenige wegfuhr, der den Elfjährigen beleidigt haben soll.

„Da sind wir bei unseren Recherchen auf einen Spielervater gestoßen“, erläutert Christian Weidlich, der ihn mit dem Vorwurf konfrontierte. „Er sagt, dass er das nicht gesagt hat.“

Aus Sicht des Vereins bedeute dies, dass - wenn überhaupt - der Spielervater als Privatperson gehandelt habe. Aber weder als Trainer, als Verantwortlicher oder als Vereinsmitglied, wie Christian Weidlich weiter ausführt.

Am Dienstagabend schickte SW Meckinghoven nun eine Stellungnahme an den Fußballkreis Recklinghausen. Aus Sicht der Dattelner Fußballer sei die einstweilige Verfügung gegen den Trainer ungerechtfertigt. Kreis-Vorsitzender Dominik Lasarz bestätigte am Mittwochmittag (26.10.), dass SW Meckinghoven die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurückweist. Jetzt sei aber das Kreissportgericht am Zug, so Lasarz: „Das wird über den Fall entscheiden.“

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