Mitten im Abstiegskampf Bezirksligist wird von Trainerwechsel überrascht

Mitten im Abstiegskampf: Bezirksligist wird von Trainerwechsel überrascht
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Nach dem Spiel gegen den SV Lippramsdorf habe Erdal Dasdan ihn und seine Vorstandskollegen vergangenen Sonntag informiert, dass er im Sommer wechsle, erklärte Gahlens Fußball-Abteilungsleiter Andre Hoppius. Daraufhin habe er den Trainer gefragt, wann der neue Verein das melden werde. „Erst, wenn er sein Go dazu gebe“, habe Dasdan ihm versichert.

Doch dann veröffentlichte besagter neuer Verein die Nachricht vom Wechsel am Donnerstag auf seiner Homepage - es ist der Landesligist Viktoria Heiden. „Das hat uns dann schon ein wenig überfahren“, sagt Andre Hoppius. Denn nach der Ankündigung Dasdans hätte der überraschte Vorstand gerne ein paar Tage mehr Zeit und Ruhe gehabt, um die neue Sachlage zu erörtern.

Das Treffen dazu war auf jeden Fall schon angesetzt. „Im kleinen Kreis hatten wir natürlich schon darüber gesprochen“, sagt der Gahlener Abteilungsleiter. Mit dem Mannschaftsrat setzt sich der Vorstand nun an diesem Samstag zusammen, um zu besprechen, wie es weitergehen soll.

Andre Hoppius und Erdal Dasdan liegen sich in den Armen
Im Sommer bejubelten Andre Hoppius und Erdal Dasdan (v.l.) gemeinsam noch den Aufstieg in die Bezirksliga. © Joachim Lücke

Dabei geht es nicht nur um die Frage, wer die Nachfolge Erdal Dasdans antreten könnten, sondern auch wann. Dasdan selbst sieht in einer Fortsetzung seiner Arbeit bis Saisonende kein Problem: „Wenn ein Spieler weiß, dass der Trainer geht - würde er sich dann im Abstiegskampf plötzlich hängen lassen? Das ist eine Charakterfrage. In Heiden ist die Situation ja dieselbe, und da hat die Viktoria zuletzt wichtige Siege gefeiert.“

Schlechte Trainingsbeteiligung

Erdal Dasdan glaubt, dass die Spieler des TuS weiter alles geben: „Ich bin auch sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“ Dabei war das Thema Motivation wohl ein ziemlich wichtiges bei seiner Entscheidung zum Wechsel. Vor allem die Trainingsbeteiligung war ihm in Gahlen zuletzt ein Dorn im Auge.

„Wenn man immer nur zwölf Mann beim Training hat, kann man auch keine dollen Ergebnisse erwarten“, sagt Dasdan. Als Trainer könne er „die Spieler halt nur bis zu einem gewissen Punkt motivieren. Eine gewisse Eigenmotivation muss schon da sein“.

Nach dem Ramsdorf-Spiel

Als Viktoria Heiden im November bei ihm anklopfte, musste Erdal Dasdan deshalb scheinbar nicht mehr lange überlegen: „Nach dem Ramsdorf-Spiel (2:3 am 27. November, Anm. d. Red.) ist meine Entscheidung gefallen.“ Die folgenden Partien - ein 1:2 in Coesfeld und ein 0:3 gegen Lippramsdorf - hätten ihn darin letztlich nur bestärkt.

Nach besagtem Lippramsdorf-Spiel sprach der Trainer dann mit dem TuS-Vorstand, und der war perplex: „Unsere Überlegungen gingen überhaupt nicht in diese Richtung“, erklärt Andre Hoppius, „auch wenn 15 Punkte aus 17 Spielen natürlich irgendwo herrühren müssen. Wir wollten das mit Erdal durchziehen, und bislang hatten wir ihn so verstanden, dass er das auch wollte.“

Der Vorstand stelle sich nun auch die Frage: „Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? Wenn man von der Motivation der Spieler und dem Verhältnis zwischen Team und Trainer spricht ...“ Der Samstag soll erste Antworten liefern.

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