Mit Stipendium ans US-College Agentur Soccerships lässt auch einen Halterner träumen

Mit Stipendium ans US-College: Agentur Soccerships lässt auch einen Halterner träumen
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Sich am Deutener Bahndamm für ein College-Stipendium in den USA empfehlen? Klingt ungewöhnlich. War aber am Samstag bereits zum dritten Mal möglich. Denn da richtete der SV Rot-Weiß Deuten den 3. Soccerships Cup für höherklassige U19-Mannschaften aus.

Das Turnier bietet den teilnehmenden Teams natürlich eine gute Gelegenheit, gegen starke Gegner für die nahende Saison zu testen. Es dient aber auch interessierten Spielern, sich der Agentur Soccerships zu präsentieren und für ein Stipendium an einem College in den USA zu empfehlen.

Seit 14 Jahren vermittelt Soccerships-Gründer Jan Driessen mit seiner Firma talentierten Fußballern Plätze an US-Universitäten. Zunächst müssen es die jungen Kicker aber erst einmal in das Programm der Agentur schaffen. Dafür müssen sie nicht viele, aber anspruchsvolle Kriterien erfüllen.

Mindestens Fachabitur muss sein

Eine Voraussetzung: Die Spieler und Spielerinnen müssen mindestens ein Fachabitur haben, denn genau wie in Deutschland muss man auch in den USA diesen Bildungsabschluss haben, um überhaupt an den Colleges studieren zu können.

Auch die sportlichen Voraussetzungen sind anspruchsvoll: Die Anwärter sollten mit ihrem Team in der Landesliga oder höher spielen. Wobei es hier Spielraum gibt, erklärt Lukas Große-Puppendahl, der den 3. Soccerships Cup organisierte und als Scout vor Ort war.

Erfüllen die Spieler und Spielerinnen die Kriterien kommen die Scouts auf sie zu. Wer bei einem kleineren, unterklassigen Verein kickt, ist aber nicht automatisch außen vor. Er oder sie kann sich auf der Website von Soccerships per Formular auch selbst bewerben.

Soccerships bietet Komplettservice

Läuft alles reibungslos, fördert Soccerships von Beginn an die zukünftigen Collegestars, erklärt Große-Puppendahl. Von der Bewerbung an den Unis und die zwei dafür nötigen Englischtests über das Erstellen eines Spielerprofils mit allen wichtigen Spielerinfos und einem „Highlight-Video“, mit dem die Trainer der Colleges sich ein gutes Bild von den Spielern machen können, bis hin zur Vermittlung an die ungefähr 1000 Universitäten helfe das Agentur-Team den Jugendlichen.

Für Maris Rombeck geht dieser Traum schon bald in Erfüllung. Der 17-Jährige kommt aus Suderwich und spielte mit dem TuS Haltern am See beim Soccerships Cup mit. Maris ist durch seinen Bruder auf das Programm gestoßen, der selbst von Soccerships an ein College vermittelt wurde.

Maris Rombeck vom TuS Haltern
Maris Rombeck durchläuft seit drei Monaten das Soccerships-Programm und träumt von einem College-Stipendium in den USA. © David Alfes

Seit drei Monaten durchläuft Maris das Soccerships-Programm und ist begeistert: „Ich wurde gut aufgenommen und bereits auf mein Stipendium vorbereitet“, sagt er. Er erzählt aber auch von einer hohen Belastung, da er aktuell sein Abitur in nur acht statt neun Jahren macht und gleichzeitig noch auf hohem Niveau in Haltern Fußball spielt.

Langfristig möchte der 17-Jährige aber in Deutschland bleiben, es sei denn, er bekommt nach seinem Studium ein Angebot in der Major League Soccer, der amerikanischen Fußballliga, zu spielen.

Bisher habe sich noch kein College gemeldet, wenn er sich jedoch eine Region aussuchen könnte, dann am liebsten in Florida oder Georgia. Den Soccerships Cup in Deuten haben Maris und seine Halterner Teamkollegen am Samstag nicht gewonnen. Den holten sich die Jungs der Spvg Schonnebeck im Elfmeterschießen gegen den VfB Waltrop. Doch der Sieg in Deuten ist ja auch kein Kriterium für einen College-Platz in den USA.