Diese Idee hatten auf jeden Fall die Wulfener, als sie sich Gedanken machten, wie sie zu ihrem Spiel am Sonntag möglichst viele Fans ins Hyundai-Borgmann-Stadion locken könnten. Das Spiel findet um 11 Uhr morgens statt, beste Frühstückszeit also.
Trainer Joel Malter und seine Spieler treffen sich deshalb etwas früher als üblich und schmieren in der Verkaufsbude oberhalb des Kunstrasenplatzes höchstselbst den kostenlosen Imbiss für die hoffentlich zahlreichen Zuschauer.
Kein Kaviar, kein Nutella
Dabei ist Hausmannskost angesagt. „Lachs und Kaviar haben wir nicht im Angebot“, sagt Joel Malter: „Und Nutella auch nicht. Es gibt Wurst und Käse.“ Natürlich liebevoll garniert mit Gurke, Tomate und Co. Und natürlich gibt es attraktiven Fußball.
Denn in der C1 Recklinghausen haben Tabellenführer Wulfen und der Zweite aus Nordvelen aktuell die besten Karten im Rennen um den Aufstieg. Der Ausgang des Gipfeltreffens kann da schon einen deutlichen Fingerzeig in Sachen Aufstieg sorgen.
Und die Wulfener wollen diesen Fingerzeig. Regelmäßig haben sie in den vergangenen Jahren oben mitgespielt. „Aber zuerst wurde die Saison wegen Corona abgebrochen. Dann war vergangene Saison einfach kein Vorbeikommen an Leon Schwandt und dem BVH Dorsten II“, sagt Joel Malter. Doch in dieser Saison sei die Liga sehr ausgeglichen, und diesmal wollen die Wulfener die Gunst der Stunde nutzen.

68:13 Tore haben sie geschossen, neun von elf Spielen gewonnen und nur eines verloren. „Ein Ausrutscher gegen Lembeck“, sagt der Trainer, aber was wichtig sei: „Wir haben uns hinterher nicht lange rungeärgert, sondern gleich wieder nach vorn geschaut.“

Seinen Kader beschreibt Joel Malter als guten Mix: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren schrittweise verjüngt. Auf der anderen Seite haben wir aber auch erfahrene Spieler, die die anderen führen können.“ Etwa Stürmer Christian Häberlein, immerhin schon 42, aber mit 14 Treffern zweitbester Torschütze der Liga. Oder Sören Karbowski, früher klassischer Mittelstürmer, jetzt mit neuer Rolle als hängende Spitze, aber immer noch gefährlich: Auch Karbowski hat schon zehnmal getroffen.
Respekt vor dem Gegner
Doch Joel Malter weiß auch im die Qualität der Nordvelener: „Das ist immerhin eine erste Mannschaft. Die bekommt vielleicht keine Hilfe von anderen Teams, aber die sind bei sich der Verein.“ Und Fußball spielen könnten die Sportfreunde allemal: „Da sind drei, vier Jungs dabei, die super spielen können.“ Besonders Stürmer Tobias Sundrum könne jedem Team der Liga Probleme bereiten.
Nicht zuletzt deshalb sieht Joel Malter den größeren Druck aber auch eindeutig bei den Gästen: „Die müssen im Grunde wieder in die B-Liga. Wir können.“
Und so gehen die Wulfener den Sonntag gelassen an. Sie kaufen ihren Aufschnitt, gehen am Sonntagmorgen zum Bäcker, schmieren ihre Brötchen und hoffen, dass Nordvelen gegen sie keine Schnitte hat. Und auf viele Fans.
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