Es muss nicht immer die klassische Konstellation sein, die zu einem Trainerwechsel führt. Nach einer schwierigen Saison 2023/24 läuft es beim SV Rot-Weiß Deuten in dieser Saison wieder gut – in der Landesliga 4 steht aktuell Tabellenplatz zwei zu Buche.
Und auch Lukas Große-Puppendahl hatte sich bei Bezirksligist Westfalia Osterwick als Spielertrainer (gemeinsam mit Mario Worms) gut eingefunden. Doch weil Deutens Coach Mike Ratkowski nach der Saison aus privaten Gründen kürzertreten muss, hatten die Verantwortlichen am Bahndamm eine Vakanz zu füllen.
RW Deuten meldete sich im Dezember
Wie gut, dass sich die Wege von Mathias Deckers, Sportlicher Leiter bei RW Deuten, und Große-Puppendahl schon das eine oder andere Mal gekreuzt haben. „Mit Mathias hatte ich tatsächlich des Öfteren schon Kontakt“, erzählt der ehemalige Coach des TuS Haltern am See. „Auch die Anlage in Deuten kenne ich ziemlich gut.“
Dass der 32-Jährige jetzt aber ab Sommer den Trainerjob am Bahndamm übernimmt, lag nicht unbedingt nahe. „Als ich im Dezember den Anruf bekommen habe, war ich erst mal ziemlich überrascht“, erinnert sich Große-Puppendahl. „Denn die sportliche Situation bei RW Deuten hat ja nicht unbedingt nahegelegt, dass da ein Trainerwechsel nötig ist.“

Die Situation klärte sich schnell auf, und wie Deckers dann Große-Puppendahl die Lage in Deuten beschrieb, fand beim Halterner schnell großen Anklang. „Ich wusste ja schon, dass Deuten ein seriös geführter Verein ist“, sagt er. „Als ich dann in den Gesprächen gehört habe, wie gut der Verein den Umbruch in den letzten Jahren vollzogen hat, und dass dort ein echter Kern an Spielern entstanden ist, war ich relativ schnell überzeugt.“
Große-Puppendahl bedauert Osterwick-Abschied
Dass die Kadergespräche bei RW Deuten schon weit fortgeschritten sind, sei ein zusätzlicher Pluspunkt. „Viele wichtige Spieler haben schon zugesagt. Dadurch, dass kadertechnisch somit fast alles steht für die kommende Saison, kann ich mich in der Rückrunde noch einmal voll auf meine Aufgabe in Osterwick konzentrieren.“
Den Klub aus dem Westmünsterland, aktuell Tabellenzwölfter der Bezirksliga 11, wird Große-Puppendahl nach nur einer Saison mit gemischten Gefühlen wieder verlassen. „Es ist absolut schade, dass es jetzt nur ein Jahr in Osterwick sein wird“, betont der 32-Jährige. „Und meine Entscheidung hat nullkommanull mit dem Verein und seinem Umfeld zu tun. Ich fühle mich dort wirklich wohl.“
Keine Einsätze als Spieler geplant
Allerdings komme auf Dauer schon einiges an Fahrtzeit zusammen, nach Deuten ist der Weg spürbar kürzer. „Und ich glaube, dass ein Verein wie RW Deuten, der sich wieder im Aufwind befindet, auch gut zu meinen eigenen Ambitionen passt“, fügt Große-Puppendahl hinzu.
In Osterwick wäre es wohl hauptsächlich darum gegangen, den Klub auf Dauer in der Bezirksliga zu etablieren. RW Deuten würde sich zumindest mittelfristig nicht gegen einen Wiederaufstieg in die Westfalenliga wehren, eine Spielklasse, die Große-Puppendahl bereits vom TuS Haltern am See kennt.
Apropos TuS: Als Lukas Große-Puppendahl dort im Oktober 2022 zum Cheftrainer aufstieg, ließ er seine eigene Spielerkarriere zugunsten des Jobs an der Seitenlinie ruhen. Später war er bei seinem Heimatklub Concordia Flaesheim noch einmal ein halbes Jahr nur Spieler, bevor es im Sommer eben als Spielertrainer nach Osterwick ging. Sieht man ihn in Deuten auch nochmal auf dem Platz?
„Nein“, sagt er mit einiger Bestimmtheit. „Ich sehe mich zukünftig schon ausschließlich als Trainer. In Osterwick spiele ich jetzt noch, so wie es der Körper zulässt. Ich glaube aber auch, dass die Spieler ab einer bestimmten Liga das Recht haben, dass sich der Trainer ganz auf seine Aufgabe an der Seitenlinie konzentriert.“