
© Detlef Seyb
Leichtgewichte kämpfen um die letzten Titel
Rudern
Die Weltmeisterschaft im österreichischen Linz ist für Leichtgewichtsruderer Jason Osborne eine besondere, denn es ist voraussichtlich seine letzte.
Hintergrund ist die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees, bei den Olympischen Spielen ab 2024 kein Leichtgewichts-Rudern mehr ins Programm zu nehmen. Nicht nur Osborne sieht darin „eine Katastrophe“. Denn ohne olympische Perspektive fällt auch die finanzielle Förderung weg. So dürfte sich mancher Athlet vom Leichtgewichts-Rudern abwenden.
Vor diesem Hintergrund sind der WM-Titel in Linz und die Qualifikation für Tokio 2020 natürlich umso wertvoller und entsprechend umkämpft. Das bekommen auch Jason Osborne und sein Partner Jonathan Rommelmann zu spüren. Im Halbfinale mussten sie gegen die Iren die erste Saisonniederlage hinnehmen. Dabei lief es für die beiden Deutschen bis dahin über Erwarten gut.
Letztes Jahr Weltmeister im Einer
Nachdem Osborne sich im vergangenen Jahr auf den Leichtgewichts-Einer konzentriert hatte und dort Weltmeister geworden war, trainierten er und Rommelmann erst seit diesem Jahr zusammen. Ungewöhnlich wenig Zeit, um sich technisch aufeinander einzustellen. Doch der Wulfener und der Krefelder harmonierten von Beginn an blendend und sorgten so für eine Aufsehen erregende Siegesserie.
Im Juni holten sie als erster deutscher Leichtgewichts-Doppelzweier seit 2010 EM-Gold. Es folgte der Sieg beim zweiten Saison-Weltcup in Poznan und schließlich auch noch beim dritten Weltcup in Rotterdam. Dabei hatten Osborne/Rommelmann gar nicht mit einem Start gerechnet, waren dann aber vom Bundestrainer dazu verdonnert worden und hatten entsprechende Gewichtsprobleme.
Nach Olympia 2020 geht‘s aufs Rennrad
Bei der WM in Linz wollen die zwei ihre Saison nun mit dem Titel krönen. Danach gilt die Konzentration Olympia 2020, und danach will Jason Osborne seine Konsequenzen aus der „Degradierung“ des Leichtgewichts-Ruderns ziehen und aufs Rennrad umsteigen. Doch das ist die Zukunft, die Gegenwart heißt WM-Finale.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
