Jacob Riegel überzeugt im Lamborghini Überraschungsmanöver leitet Fahrt aufs Podium ein

Jacob Riegel sichert sich Podium beim Heimrennen: „Breit gemacht auf der Bahn“
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Jacob Riegel (19) hat bei der vierten Austragungsrunde der Lamborghini Super Trofeo Europe 2024 (LST-E) auf dem Traditionskurs in der Eifel zusammen mit seinem Teamkollegen Sebastian Balthasar erneut einen der begehrten Podiumsplätze erobert. Den Grundstein dafür legte Riegel mit einem spektakulären Überholmanöver bereits beim Start des zweiten Laufs und sagt: „Das war mein bisher bester Start in der gesamten Serie.“

Bis dahin war es allerdings ein schwieriger Weg, denn in dem von Leipert Motorsport gemeldeten, rund 620 PS starken Lamborghini Super Trofeo EVO 2 wurde es auf der Grand-Prix-Strecke des legendären Nürburgrings durch die ständigen Regenfälle am Freitag und Samstag richtig herausfordernd. Am Ende freute sich das Team aber doch über die im Qualifying erzielten Startplätze fünf und sechs für die beiden auf Samstag und Sonntag angesetzten Rennläufe.

Heftige Zweikämpfe

Bereits beim Rennstart am Samstagnachmittag stellte das widrige Eifel-Wetter die insgesamt 49 Starter im Fahrerfeld vor ganz besondere Herausforderungen. Damit sich alle auf die schwierigen Bedingungen der komplett nassen Strecke einstellen konnten, wurde das Feld erst nach mehreren Einführungsrunden hinter dem Safety-Car gestartet. Balthasar übernahm als Startfahrer das Cockpit, konnte sich in der hektischen Startphase zunächst noch behaupten, verlor aber im Verlauf des Rennens einige Plätze und brachte den Wagen auf Platz acht in die Box zurück, wo Riegel übernahm.

Zunächst noch mit relativ freier Fahrt unterwegs, befand er sich drei Runden später, nachdem alle Teams den obligatorischen Pflichtboxenstopp erledigt hatten, wieder mitten in einer der vielen Kampfgruppen. Immer noch nach der passenden „Regenlinie“ suchend, lieferten sich die Piloten bis zum Rennende heftige Zweikämpfe, in die auch Riegel in seiner letzten Runde noch verwickelt wurde, als er sich in der „Dunlop-Kehre“ an einem Konkurrenten hart vorbeipresste und damit den siebten Platz sicherte.

Beim zweiten Rennen am Sonntag wurden bei strahlendem Sonnenschein die Karten dann komplett neu gemischt. Riegel nutzte bereits in der Startformation seine Streckenkenntnisse durch eine ganz leicht nach links orientierte Positionierung. „Dadurch konnte ich die Ampel etwas früher und besser erkennen.“

„Breit gemacht“

Diesen kleinen Vorteil nutzte er danach bei der Startfreigabe konsequent zu seinem Vorteil aus, reagierte in den entscheidenden Momenten früher und zog mit einem gekonnten Überraschungsmanöver rechts außen gleich an mehreren Konkurrenten vorbei. Jetzt bereits auf Platz vier liegend, hielt er später über mehrere Runden sogar den aktuell in der Serie führenden Amaury Bonduel hinter sich und wehrte danach mit schnellen Runden auch die Angriffe der nachdrängenden Mitbewerber ab.

Er sagt: „Dabei habe ich mich auf der Bahn so richtig breit gemacht.“ Doch diese aggressive Fahrweise forderte mit einem höheren Reifenverschleiß auch ihren Preis. So kämpfte Riegel am Ende seines Turns mit eher stumpfen Waffen und steuerte als einer der Ersten die Box zum Fahrerwechsel an, wo Balthasar das Cockpit übernahm.

Schnell schaffte der wieder den Anschluss an die Führungsgruppe und fuhr sich mit Topzeiten immer weiter nach vorn. Kurz vor Rennende gelang ihm, nach einem Highspeed-Beschleunigungsduell auf der Start-Ziel-Geraden, das entscheidende Überholmanöver, mit dem er sich den begehrten Podiumsplatz sicherte und den Wagen danach unter dem Jubel des Teams auch sicher auf Platz drei über die Ziellinie brachte.

Riegel, der das Manöver in der Box verfolgte, sagte später überglücklich: „Sebastian hat einen super Job gemacht. Endlich wieder ein Podium, das war einfach mega und gibt uns die richtige Motivation für die nächsten Rennen.“ Die finden nach der längeren Sommerpause vom 11. bis 13. Oktober auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien statt.