Es war kein Traumstart, den Jacob Riegel bei seinem ersten Rennen in einer GT3-Serie erlebte. Trotzdem sagte er nach dem ersten Lauf der „Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS“ in Monza: „Es ist schade, aber die Freude, dass ich in dieser weltweit hochklassigen GT3-Serie fahren darf, überwiegt.“
Die 55 Fahrer, die im berühmten Autodromo die Monza starten durften, wurden in drei Kategorien eingeteilt: Bronze, Silber und Gold. Der in der Silberkategorie startende Riegel erlebte bereits im freien Training, dass im Motorsport nicht alles planbar ist.
Sein Aston Martin Vantage GT3 stand wegen technischer Probleme längere Zeit in der Box, und so konnte er erst das Prequalifying am Samstag für seine ersten Rennkilometer nutzen. „Unser Setup hat eigentlich ganz gut gepasst, doch wir konnten einfach nicht den notwendigen Topspeed generieren“, erklärte er.

Trotzdem schlug sich Teamkollege Jeffrey Kingsley, der in dem auf drei Stunden ausgelegten Rennen die Startverantwortung übernahm, gut. Als zweiter Fahrer übernahm Riegel (Foto) nach rund 30 Runden das Cockpit, fand schnell seinen Rennrhythmus und konnte bereits in seiner dritten Runde mit 1:49 Minuten seine persönlich schnellste Zeit fahren. Dabei erlebte er aber ein eher einsames Rennen ohne eigenen Angriffsmöglichkeiten zur Positionsverbesserung. Doch in seiner 20. Runde stieg der Adrenalin-Spiegel plötzlich an.
„Low Fuel“ - wenig Sprit, leuchtete es warnend auf dem Dashboard an seinem Lenkrad. Er funkte sofort sein Team an und erhielt die Meldung: „Box, Box, 40 Sekunden.“ Allerdings war es in der Boxenanlage so eng, dass neben der reinen Auftankzeit noch weitere wertvolle Sekunden verloren gingen.
Kaum Chancen
So kämpfte Riegel in dem dahinrasenden Feld nun wirklich mit stumpfer Waffe. 40 Sekunden Zeitverlust, gebrauchte Reifen und ein vollgetankter Aston Martin Vantage GT3 ließen dem Bullitt Racing Team nur noch wenig Chancen. Doch die wurden am Ende doch noch genutzt.
Nach der Cockpitübergabe brachte Teamkollege Romain Leroux das Fahrzeug auf Platz 40 des Gesamtfeldes und dem wichtigen sechsten Platz in der Silberkategorie ins Ziel.
Durchaus ein Erfolg, doch jetzt gehört die Konzentration kommenden Dienstag und Mittwoch schon wieder den offiziellen Testtagen für das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps.
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