Hertener Löwen halten Wulfen in Schach Lizenzantrag gestellt, aber entschieden ist noch nichts

Hertener Löwen halten Wulfen in Schach: Lizenzantrag gestellt, aber entschieden ist noch nichts
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War diese Nachricht die Initialzündung für einen in solch glatter Form nicht erwarteten Sieg? Zumindest dürfte es als Motivationsschub gedient haben, dass den Spielern und Fans der Hertener Löwen kurz vor Beginn des ersten Play-off-Halbfinals gegen den BSV Wulfen mitgeteilt wurde, dass ein Lizenzantrag im Fall eines möglichen Aufstiegs in die 2. Bundesliga ProB gestellt ist.

„Die Chancen stehen 50:50“

Ob es aber wirklich dazu kommt, dass die Löwen im Falle eines Aufstiegs nun diesen Sprung wagen, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. „Wir werden nichts unternehmen, was den Verein auch nur in irgendeiner Art und Weise gefährden könnte“, machten der erste Vorsitzende Klaus Prüsener und Schatzmeister Matthias Boenke am Rande des 78:58 (47:29)-Erfolgs gegen Wulfen deutlich. Will heißen: In den kommenden Wochen wird eruiert, ob die ProB finanziell stemmbar ist oder eben nicht. Prüsener und Boenke beziffern aktuell die Chancen auf eine Umsetzung auf 50:50.

Bei den Löwen-Fans kam die Nachricht des Lizenzantrags natürlich schon einmal gut an - und auch das erste Halbfinale gegen Wulfen endete mit einem klareren Sieg als erwartet. „Mit 20 Punkten Vorsprung gegen einen solchen Gegner zu gewinnen, das ist keine Selbstverständlichkeit“, meinte Löwen-Coach Robin Singh.

Hertener Löwen gegen BSV Wulfen
Ab in Deckung: Wulfens Laurits Wilke wurde von den Hertenern David Ewald (l.) und Faton Jetullahi angesprungen. © Jochen Börger

Derweil war auch seinem Trainerkollegen Gary Johnson in der Pressekonferenz klar, dass der Sieg der Gastgeber in Ordnung ging. „Glückwunsch an Robin und sein Team. Wir kamen nicht so in die Partie, wie wir es uns gewünscht hatten“, meinte der Wulfener Coach, der immer noch nicht auf den verletzten Jonas Harper zurückgreifen konnte. Johnsons Team wird sich am kommenden Freitag (25. April, 20:30 Uhr) im zweiten Spiel in eigener Halle mit Sicherheit steigern müssen, wenn man sich die Option auf eine dritte Partie, die dann zwei Tage später in Herten ausgetragen würde, offenhalten möchte.

Im ersten Viertel, das die Löwen mit 18:8 für sich entschieden, gelang den Gästen in der Offense zu wenig. Und auch in den zweiten zehn Minuten agierten die Hertener phasenweise energischer, sodass schon ein solider 18-Punkte-Vorsprung in der Bilanz stand. Erst in der Folgezeit kam der BSV etwas besser in die Partie, doch richtig eng wurde es nicht mehr. Dass die Gäste zwar den letzten Abschnitt mit 17:14 für sich entschieden, war nur noch eine nette statistische Randnotiz. Doch ernsthaft in Gefahr geriet der Löwen-Erfolg zu keinem Zeitpunkt.

Bryant Allen, Gary Johnson und Robin Singh im Gespräch nach der Partie Hertener Löwen gegen BSV Wulfen.
Auch der Verlierer hatte seinen Humor nicht verloren: Wulfens Coach Gary Johnson (M.) in der Analyse mit seinem Kollegen Robin Singh (r.) und Löwen-Spieler Bryant Allen. © Jochen Börger

So saß auch bei der Pressekonferenz zwischen beiden Trainern einer der Protagonisten des Abends und hatte so richtig Spaß. Bryant Allen, einst Leistungsträger in Wulfen, trägt inzwischen das Hertener Trikot und hatte soeben gegen seine ehemaligen Kameraden eine gute Partie abgeliefert. Bestens gelaunt präsentierte sich der Mann - und natürlich musste da die Frage aufkommen, wie man das Leben in beiden Vereinen denn so bewerte.

Allen hätte bei seiner Antwort auch locker parallel ein Bewerbungsschreiben für den diplomatischen Dienst einwerfen können. „Wulfen, das ist meine Familie, aber Herten, ich liebe Dich auch.“ Sprachs - und hatte mächtig Spaß in den Backen.

Zum Thema

Play-off-Halbfinale/1. Spiel

Hertener Löwen - BSV Wulfen 78:58 (47:29)

Hertener Löwen: Müller (2), Gyamfi (14/2), Olteanu (ohne Einsatz), Allen (13/1), Ewald (7/1), Bol (ohne Einsatz), Fiorentino (14), Jetullahi (16/3), Bogdan, Verhülsdonk (5/1), Ober, Özmeral (7/1)

BSV Wulfen: Winck (8/2), Strubich (3/1), Oshodin (3/1), Reul, Jung (17/1), Wilke (4), Peters (13/1), Jakupovic (10/1), van Buer