Hertener Löwen gewinnen Vestderby beim BSV Wulfen Wer weniger Fehler macht, siegt

Hertener Löwen gewinnen Vestderby beim BSV Wulfen: Wer weniger Fehler macht, siegt
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Gegen einen Tabellenzweiten kann man verlieren. Muss man aber nicht. Erst recht nicht, wenn man ihn bei gerade mal 66 Punkten hält. Die BSV Münsterland Baskets Wulfen durften sich also nach der 57:66-Heimspielniederlage gegen die Hertener Löwen im ersten Spiel des neuen Jahres zu Recht ärgern.

Denn die Wulfener hatten am Samstagabend 40 Minuten lang nicht zu ihrem Matchplan gefunden. „Wir wollten Tempo machen und schnell zum Abschluss kommen“, verriet Co-Trainer Martin Gruczyk nach dem Spiel.

Stattdessen rannten sich die Gastgeber immer wieder fest, scheuten den Weg zum Korb, wo Hertens Dario Fiorentino ihnen offensichtlich Respekt abnötigte. Das Ergebnis waren unter Zeitdruck abgeschlossene Angriffe und oftmals Würfe unter Bedrängnis.

Dass die Partie nicht schon frühzeitig entschieden war, lag daran, dass auch die Wulfener Verteidigung den Gästen einiges Kopfzerbrechen bereitete und die Trefferquoten auf beiden Seiten eher dürftig waren.

So fielen nach einer Wulfener 11:10-Führung nach dem ersten Viertel in den ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs sämtliche Punkte von der Freiwurflinie. Erst, als Bryant Allen für die Löwen zwei Dreier in Folge traf, zog Herten bis zur Halbzeitpause von 17:13 auf 32:24 davon.

David Ewald gegen Nils Peters
David Ewald (Nr. 9) war in Angriff wie Verteidigung einer der wichtigsten Spieler der Hertener Löwen. © Andreas Hofmann

Wulfen hatte im dritten Viertel noch die Chance zur Wende. Bis auf 37:39 kamen die Gastgeber in der 28. Minute heran und hätten bei zwei Freiwürfen ausgleichen können. Doch Oshodin traf nur einen Freiwurf, vergab im nächsten Angriff auch noch einen Korbleger und auf der Gegenseite verwandelte Müslim Özmeral mit einem seiner eher seltenen Wurfversuche einen Dreier zum 38:42.

Im vierten Viertel durfte Wulfen nach Jonas Harpers Dreier zum 47:51 noch einmal hoffen (34.). Doch die nächsten BSV-Angriffe endeten mit einem Schrittfehler und zwei Fehlpässen. Herten antwortete mit sieben Punkten in Folge, darunter ein Dreier von Bryant Allen mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr. Hertens 58:47 bedeutete in dem punktearmen Spiel mehr als eine Vorentscheidung, daran änderten auch die vierten Fouls von David Ewald und Dario Fiorentino nichts mehr.

Gabriel Jung beim Korbwurf
Gabriel Jung (l.) und seine Wulfener Teamkollegen hatten großen Respekt vor Hertens Center Dario Fiorentino (M.). © Andreas Hofmann

Löwen-Coach Robin Singh räumte nach der Partie ein, „dass es für beide Mannschaften offensichtlich schwer war, nach der Weihnachtspause wieder rein zu finden“. Sein Team habe das aber bei allen Problemen in der Offensive zumindest defensiv sehr gut gelöst: „Wir haben wichtige Wulfener Spieler bei null Punkten gehalten“, sagte Singh mit Blick auf Alexander Winck und Nils Strubich.

Ein entscheidender Faktor sei das Mitwirken des angeschlagenen David Ewald gewesen: „Er ist einer unserer besten Verteidiger.“ Ewald war aber auch im Angriff verlässlicher Organisator des Löwen-Spiels. Zusammen mit Faton Jetullahi, Bryant Allen und Dario Fiorentino gab er dem Hertener Spiel die Sicherheit, die Wulfen über 40 Minuten lang fehlte.

1. Regionalliga West

BSV Münsterland Baskets Wulfen - Hertener Löwen 57:66 (24:32)

Wulfen: Winck (9 Rebounds), Harper (27/5), Strubich, Oshodin (5, 10 Reb.), Reul, Jung (4), Wilke (6), Peters (15/2)

Herten: Müller (1), Gyamfi (8/2), Olteanu, Allen (19/3), Ewald (8), Bol, Fiorentino (10/1, 7 Reb.), Jetullahi (10/1), Verhülsdonk (5), Ober (o.E.), Özmeral (5/1)