Alle Spekulationen um eine mögliche Abstiegsrelegation lösten sich in den heimischen Kreisligen am Montagabend in Luft auf, weil in der Bezirksliga 11 der VfL Ramsdorf die Klasse hielt. Doch selbst wenn es sie gegeben hätte: Der SSV Rhade und Grün-Weiß Barkenberg hätten damit nichts mehr zu tun gehabt.
Kreisliga A1 RE, SSV Rhade - Westfalia Gemen II 6:1 Es begann wie im falschen Film: Rhade war dem Tabellenletzten aus Gemen in der ersten Halbzeit klar überlegen und hatte mehrere dicke Chancen zur Führung. Doch die fiel auf der anderen Seite. Ein Standard, und es hieß 0:1 (33.). Doch noch vor dem Pausenpfiff beruhigte Mauritz Sondermann das Rhader Nervenkostüm wieder (45.+1), und nach dem Seitenwechsel drehte der SSV dann auf.
„Zu dem Zeitpunkt war eigentlich klar, dass nichts mehr anbrennen würde“, sagte Rhades Trainer Lukas Pieper selbstbewusst. Dass die Gemener nach gerade beendeter Saisonabschlusstour nicht mehr allzu viel Widerstand leisten konnten, sollte sich aber tatsächlich bewahrheiten. Leonard Klein (48.) und Mauritz Sondermann stellten die Weichen mit ihren Treffern auf Sieg. Marco Frerick (55.), abermals Klein (63.) und Lukas Sziesze (83.) schossen den klaren Sieg heraus, der Rhade den Klassenerhalt ohne Wenn und Aber bescherte.
GW Barkenberg - SC Marl-Hamm 4:0 Auch Grün-Weiß Barkenberg verdiente sich im letzten Saisonspiel den direkten Klassenerhalt. Taktisch gut eingestellt, erspielten sich die Grün-Weißen schon in Halbzeit eins ein leichtes Chancen-Plus, hatten aber letztlich Glück: Ein Eigentor von Marcel Kopetz, der eine Flanke von Evgenij Sadowskij ins eigene Tor bugsierte, brachte das 1:0 (32.).
Anders als in früheren Spielen setzten die Barkenberger vor allem nach dem Seitenwechsel nach. Entscheidender Mann wurde in dieser Phase Eugen Fell, der zunächst Ömer Develi mit feinem Steilpass das 2:0 servierte (56.) und dann mit einem Solo von der Mittellinie das 3:0 folgen ließ (67.).
Marl-Hamm, das für eine theoretische Rettung unbedingt einen Sieg gebraucht hätte, ließ daraufhin verständlicherweise in seinen Bemühungen die letzte Konsequenz vermissen. Schon vor dem 4:0 des eingewechselten Kubilay Emre-Erlen mit dessen erster Ballberührung waren das Spiel und die Frage nach Klassenerhalt und Abstieg am Midlicher Kamp entschieden.
Trauriger Schlusspunkt war die Verletzung des Marlers Dennis Tausendfreund, der mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Nach seiner Verletzung drei Minuten vor Spielende wurde die Partie nach Verständigung des Schiedsrichters mit beiden Teams nicht wieder angepfiffen.
Fenerbahce Marl - SV Schermbeck II 0:0 Zum Abschluss seiner Trainertätigkeit beim SV Schermbeck erlebte Ilkay Kara noch einmal eines der Spiele, die er so oft beklagt hatte: eines ohne Torerfolg seiner Mannschaft. Doch diesmal war es anders.
„Wir gingen personell wirklich auf dem Zahnfleisch, und einige hätten eigentlich raus gemusst und haben trotzdem durchgehalten. Dafür meinen größten Respekt“, lobte Kara die Moral seiner Spieler.
Auf dem Marler Ascheplatz am Feldweg seien die Verhältnisse zudem extrem schwierig gewesen. Ein Sonderlob erhielt SVS-Keeper Lukas Peto, der seinem Team mit einem gehaltenen Strafstoß den Punkt rettete.
BVH Dorsten - TSV Raesfeld 1:3 „In der ersten Halbzeit haben wir noch ganz ordentlich gespielt. Danach war es phasenweise Sommerfußball“, bekannte BVH-Trainer Daniel Schikora nach dem Saison-Halali. Hatime Oulamine hatte die ersatzgeschwächten Gäste in Führung gebracht (8.), Simon Wilkes konnte per Freistoß ausgleichen (34.), doch mit der nächsten Chance machte Meister Raesfeld durch Christoph Platzek das 2:1 (42.). Als Sebastian Hahn dann kurz nach der Pause das 3:1 schoss (53.), war die Partie im Grunde entschieden, und Raesfelds Coach Christian Gabmaier konstatierte: „Eine Superleistung mussten wir dafür nicht zeigen.“
ETuS Haltern - BW Wulfen 7:2 Wulfens Trainer Henry Schoemaker wusste selber: „Das hört sich blöd an.“ Aber trotz der klaren Niederlage sagte er: „In der ersten Halbzeit haben wir das richtig gut gemacht. Die Art, wie wir gespielt haben, hat mir richtig gut gefallen. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Ein Aspekt war dabei die sehr junge Aufstellung: „In der zweiten Halbzeit habe ich auch unsere A-Jugendlichen spielen lassen“, erklärte Schoemaker. Ein anderer wichtige Faktor: „Ohne den gesperrten Marvin Polczinski wird es für uns mit dem Toreschießen halt deutlich schwieriger.“ Bis zum Strafraum sei das Spiel seiner Mannschaft sehr gefällig gewesen, doch im Abschluss fehlte es dann.
So konnte Gianluca John der schnellen Halterner 2:0-Führung (7., 15.) noch das 2:1 (18.) entgegen setzen. Doch zur Pause hieß es schon 3:1 (37.), und nach dem Seitenwechsel machte der ETuS seinem scheidenden Trainer Philipp Oligmüller dann noch vier weitere Torgeschenke (60., 64., 68., 82.), ehe erneut Gianluca John den 7:2-Endstand herstellte (88.).
TuS Velen - SV Lembeck 5:5 Lembecks Trainer Steffen Kölnberger sah „eines unserer schlechtesten Saisonspiele“. Velen habe „das bekommen, was sie wollten: Sie haben unser Spiel kaputt gemacht“.
Allerdings empfand Kölnberger bei allem Frust auch Stolz auf seine Mannschaft: „Wie wir nach einem 0:3 und einem 3:5 jeweils noch mal zurückgekommen sind, das zeigt die Mentalität dieser Mannschaft und dass die Jungs Bock auf Fußball haben.“
Denn Velen hatte in Halbzeit eins schon drei Treffer vorgelegt (10., 12. 25.), bevor Julian Brun (29.) und Fabian Schöneis (44.) die Gäste noch vor der Halbzeitpause wieder heran brachten. Julian Risthaus (54.) sorgte für das 3:3, doch dann zog Velen wieder davon (61., 75.).
Doch in der Schlussphase bewiesen die Lembecker Moral und wurden durch die Treffer von Risthaus (84.) und Bernd Röling (90.+3) belohnt.
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