Grün-Weiß Barkenberg fehlen Frauen Deadline bis Anfang August

Grün-Weiß Barkenberg fehlen Frauen: Deadline bis Anfang August
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Es sah gut aus mit dem Frauenfußball im Jubiläumsjahr von SuS Grün-Weiß Barkenberg. Rund um die Feiern zum 50-järhigen Bestehen konnten die Barkenberger 2022 von einem regelrechten Run im Nachwuchsbereich berichten. Immer mehr Mädchen begannen bei Grün-Weiß mit dem Fußballspielen, und auch eine Frauenmannschaft nahm das Training auf.

Ein Jahr später boomt der Nachwuchsbereich noch immer. Doch bei den Frauen gibt es Probleme.

Im Frühjahr übernahm Sascha Kasimir den Trainerposten bei dem Team, die ersten Freundschaftsspiele wurden bestritten. Es sah aus, als könne zur Saison 23/24 der nächste große Schritt gemacht und die Mannschaft zum Ligabetrieb angemeldet werden.

„Doch dann haben sich sechs Spielerinnen kurzfristig abgemeldet“, berichtet Kasimir. Der Aufwand mit zweimaligem Training pro Woche sei ihnen am Ende doch zu hoch gewesen.

Dieser Aderlass brachte die Mannschaft in große Bedrängnis. „Es waren nur noch rund zehn Spielerinnen übrig“, erzählt Sascha Kasimir. Selbst für die Meldung als Neuner-Mannschaft zu wenig, um eine ganze Saison durchzustehen. Und die Situation zermürbte auch den Trainer. Vor knapp zwei Wochen legte Kasimir sein Amt niederr.

GW Barkenberg erhält Gutschein der Egidius-Braun-Stiftung
2022 erhielt Grün-Weiß Barkenberg für seine vorbildliche Jugendarbeit von der Egidius-Braun-Stiftung des DFB einen Gutschein über 10.000 Euro für eine Ferienfreiizeit. © Guido Bludau

„Ich habe vorher zweieinhalb Jahre die zweite Herrenmannschaft trainiert. Da war es schon schwer genug, weil du die Leute überzeugen musst, zu kommen. Wir wedeln ja nicht mit Geldscheinen. Aber im Damenbereich ist es noch anstrengender“, sagt der Ex-Trainer.

„Am Ende fehlte Überzeugung“

„Sascha hat am Ende wohl die Überzeugung gefehlt, dass es klappt“, erklärt Swen Coralic, Geschäftsführer des Vereins und als Jugendleiter auch für den Mädchen- und Frauenbereich zuständig. Auch er sieht die Situation kritisch.

„Ich habe der Mannschaft eine Deadline bis Anfang August gesetzt“, so Coralic, „wenn bis dahin genug Spielerinnen da sind, werde ich gerne versuchen, sie noch nachzumelden. Ansonsten müssen wir es bei Freundschaftsspielen belassen.“

Kuhn koordiniert

Der Geschäftsführer hat die Mannschaft aber nicht sich selbst überlassen. Mit dem Dorstener Detlef Kuhn hat er einen Koordinator gefunden, der sich um das Team und die Spielersuche kümmert. Der 59-Jährige war zuletzt als Trainer beim SC Reken aktiv und bringt jahrzehntelange Erfahrung mit. Deshalb weiß aber auch er: „Für eine Neuner-Mannschaft brauchst du mindestens 16, 17 Spielerinnen. Für eine Elfer-Mannschaft mindestens 20, wenn du eine ganze Saison durchhalten willst.“

Von diesen Zahlen sind die Frauen bei Grün-Weiß Barkenberg noch ein gutes Stück entfernt. Und dass es für ein Elfer-Team reicht, glaubt auch Detlef Kuhn nicht: „Das ist wohl utopisch.“ Aber er hofft: „Nächste Option wäre es, bis zum Winter Freundschaftsspiele zu machen und die Mannschaft dann außerhalb der Wertung in die Kreisliga einsteigen zu lassen.“

„Die wollen alle pöhlen“

Denn Kuhn sieht eine weitere Gefahr: „Wenn wir ein ganzes Jahr nur Freundschaftsspiele machen, gehen von den aktuell zehn Spielerinnen vielleicht auch noch welche verloren. Die wollen ja alle pöhlen.“ Das wäre dann endgültig schade, denn fußballerisches Potenzial – da sind sich Detlef Kuhn und Sascha Kasimir einig – ist in der Mannschaft auf jeden Fall vorhanden.

Spielerinnen, die bei Grün-Weiß einsteigen wollen, können montags und donnerstags um 19 Uhr beim Training auf der Anlage am Midlicher Kamp vorbeischauen.

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