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Gerry Weber zieht sich beim TC Blau-Weiß Halle weiter zurück
Tennis
Die Drittliga-Damen des Tennisclubs Deuten werden in der kommenden Saison in der Regionalliga West nicht mehr gegen den TC BW Halle spielen.
Der westfälische Vorzeigeclub, der traditionell großzügig vom Mode-Konzern Gerry Weber unterstützt wurde, zieht sein Team in die Westfalenliga zurück.
Für das westfälische Tennis ist der Rückzug der Haller Damen ein weiterer Paukenschlag. Das in Schieflage geratene Modeunternehmen Gerry Weber International AG mit Hauptsitz in Halle zog sich nach der Insolvenz bereits aus dem Bundesliga-Sponsoring der Herren zurück, worauf der TC Blau-Weiß sein Herren-Team für die Sommersaison 2019 in der Regionalliga meldete und dort auch prompt den Abstieg in die Westfalenliga hinnehmen musste. Zuvor war der Heimatclub des 1. Vorsitzenden Gerhard „Gerry“ Weber zwischen 1995 und 2017 fünf Mal Deutscher Mannschaftsmeister geworden.
Beobachter lagen falsch
Die Haller Damen spielten in der Regionalliga-Saison 2019 dagegen groß auf und setzten an jedem Spieltag auf drei bis vier hochkarätige Ausländerinnen. Aufgrund dieses hohen finanziellen Einsatzes glaubten viele Beobachter der Szene, dass nun die Damen die Position des Aushängeschildes beim TC BW Halle einnehmen und der sportlich erreichte Aufstieg in die 2. Bundesliga auch angenommen wird.
Doch nun teilte der Club auch der Regionalliga West mit, dass man weder den Aufstieg noch das Startrecht in der dritten Liga wahrnehmen werde. Stattdessen geht es zurück in die Westfalenliga, wo mit jungen Eigengewächsen ein Neustart gelingen soll. Grund ist der vollständige Rückzug der Gerry Weber Management & Event GmbH & Co. OHG aus der Vermarktung der beiden Top-Mannschaften und aus den Verträgen mit den Spielern und Spielerinnen-Verträgen.
Das ATP-Turnier bleibt unberührt
Weiterhin unterstützen wird die Gerry Weber International AG das beliebte ATP-Turnier des 500er-Kategorie, auch wenn sie sich in diesem Jahr als Hauptsponsor bereits zurückgezogen hat. Der Werbewert der Großveranstaltung ist laut Insolvenzverwalter enorm. In über 140 Länder wird das Turnier übertragen, die diesjährige Auflage war mit ihrem Mix aus hochkarätigen Stars wie Roger Federer und Alexanader Zverev sowie Entertainment mit national und international bekannten Top-Acts nahezu jeden Tag restlos ausverkauft.