
© Ralf Pieper
Was geschieht mit „Gahlen 21“?
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Kann der RV Lippe-Bruch Gahlen sein großes Hallenspringturnier zu Jahresbeginn ausrichten? Am Dienstag lud der Verein zu einer Pressekonferenz.
Christiane Rittmann, Vorsitzende des RV Lippe-Bruch, stellte im Casino der Reitanlage an der Nierleistraße das Veranstaltungsprogramm des Reitervereins für 2020 und 2021 vor. Dabei wurde schnell deutlich: Eine Veranstaltung fehlte.
“Gahlen 21“, die 27. Auflage des großen Hallenspringturniers zu Jahresbeginn, muss wegen der Corona-Pandemie ausfallen. „Das war eine unglaublich schwere Entscheidung für uns und wir bedauern es sehr. Aber es ging nicht anders“, sagte Rittmann.
"Gahlen 2020" komplett
Vor drei Wochen sei der Vorstand zu der Überzeugung gekommen und habe seine Entscheidung gefällt. „Bis dahin haben wir natürlich gehofft“, erzählte der 2. Vorsitzende Georg Heger. Das Turnier wurde angemeldet, die Ausschreibung erstellt. „Aber in die Detailplanungen sind wir am Ende nicht mehr gegangen.“
“Die Gefahr ist zu groß“
Christiane Rittmann nannte dafür zwei Gründe: „Es geht natürlich um die Gefahr, der man die Reiter und die viele Helfer aussetzt.“ Natürlich seien verschiedene Szenarien durchgespielt worden, wie das Turnier in veränderter Form hätte stattfinden können. „Aber Abspecken“, so Rittmann, „kam für uns letztlich nicht in Frage. Denn ,Gahlen‘ lebt von den Zuschauern, von der Nähe zwischen Publikum, Reitern und Pferden. ,Gahlen‘ ist nicht irgendein M- oder S-Springen, es ist ein Paket. Wir wollen es so fortsetzen, wie wir es kennen. Deshalb müssen wir schweren Herzens 2021 pausieren und hoffen, dass das Turnier 2022 in seiner gewohnten Form stattfinden kann.“
Gespräche mit Sponsoren stehen an
Auch den Sponsoren hatte der Verein diese Entscheidung vor der Pressekonferenz nicht mitgeteilt. „Wir müssen nun Gespräche führen“, sagte RV-Kassenwart Georg Nachbarschulte. Der Ausfall des Turniers reiße ein großes Loch in den Vereins-Etat: „Das wird sehr, sehr eng für uns.“ Einige der anwesenden Sponsoren wie die Niederrheinische Sparkasse oder die Volksbank signalisierten aber schon am Dienstag ihre Bereitschaft, den RV Lippe-Bruch in seiner schwierigen Lage zu unterstützen.
Kolmann und Ahlmann zeigen Verständnis und Bedauern
Der Vorsitzende des Pferdesportverbandes Rheinland, André Kolmann, der die Pressekonferenz moderierte, zeigte Verständnis für die Entscheidung des RV Lippe-Bruch: „Wir erleben ja gerade sehr viele reine Ergebnisturniere ohne Zuschauer und ohne Flair.“
Züchter Georg Ahlmann, der stellvertretend für die Gewinnerin des Großen Preises von „Gahlen 2020“, Angelique Rüsen, an der Pressekonferenz teilnahm, bedauerte den Ausfall: „Gahlen ist eines der größten und schönsten Turniere der Region und für die Reiter ungemein wichtig. Für sie ist es gerade sehr schwer, vernünftige Turniere zu finden. Aber die Zeit ist eben gerade so.“
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
