Vor den letzten sechs Spieltagen der Saison 2023/24 werfen wir einen Blick in die Kreisligen C bis A. Wer befindet sich in Abstiegsgefahr, wer darf noch auf einen Aufstieg hoffen? Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch die SG Borken, die mit der ersten Mannschaft aktuell in der Landesliga 4 und mit dem Team II in der Kreisliga A1 spielt. Wie planen die Borkener tatsächlich, die vor Wochen angekündigt hatten, dass sie ihre „Erste“ aus der Landesliga zurückziehen wollen?
Wie die Borkener Zeitung jüngst berichtete, wird die SG Borken ihren Ankündigungen im Sommer Taten folgen lassen und nach einem zu erwartenden sportlichen Abstieg aus der Landesliga 4 auch auf den ihr dann zustehenden Platz in der Bezirksliga verzichten.
Die SG wird stattdessen beantragen, ab der Spielzeit 2024/25 mit ihrem Team I in der Kreisliga A spielen zu dürfen. Die „Zweite“, aktuell Tabellen-14. in der Kreisliga A1, soll zudem zukünftig in einer der vier C-Kreisliga-Staffeln an den Start gehen. Das hat auch Folgen für die Zahl der Absteiger aus den A-Kreisligen.
„Da die Borkener beabsichtigen, auch auf die Bezirksliga zu verzichten und daher eine Liga nach unten überspringen, müssen sie ihren Verzicht vier Wochen vorher schriftlich beim Verband erklären. So steht es in der Spielordnung“, sagt der Kreisvorsitzende Dominik Lasarz, der bereits in Kontakt mit den Verantwortlichen des Klubs steht. Für den Kreis gelte die SG Borken als zusätzlicher Absteiger aus der Bezirksliga in die Kreisliga A mit den entsprechenden Folgen.

Laut Durchführungsbestimmungen steigen aus den beiden A-Kreisliga-Staffeln auf jeden Fall die Teams auf den Plätzen 15 und 16 ab. Mit jeder weiteren Mannschaften, die aus einer der darüberliegenden Spielklassen kommt, erhöht sich die Zahl entsprechend. Im Fall der SG Borken also um einen weiteren Absteiger aus der Kreisliga A. Da aber vor allem in der Bezirksliga 11 weitere Absteiger aus dem Kreis Recklinghausen zu erwarten sind, wird es in der Kreisliga A wohl nicht bei den feststehenden fünf Absteigern (also die Teams auf den Plätzen 15 und 16 plus SG Borken) bleiben.
Derzeit liegen nämlich mit VfL Ramsdorf (16.) und RSV Borken (13.) in der Bezirksliga Staffel 11 zwei weitere RE-Klubs sportlich auf einem Abstiegsplatz. In der Bezirksliga 9 hat sich derweil der ebenfalls noch bedrohte VfB Hüls durch den 3:1-Sieg gegen den FC 96 Recklinghausen etwas Luft verschafft.
Wäre die Saison jetzt beendet, müssten aus der A1 und A2 also die Teams auf den Plätzen 14 bis 16 direkt absteigen, die Tabellen-13. würden in einem Entscheidungsspiel einen siebten Absteiger ermitteln.
Kreisliga A (nach dem 24. Spieltag)
- Kreisliga A1
Aufsteiger: SV Lembeck
Absteiger: SSV Rhade, TuS Haltern II, SG Borken II
Relegation: SV RW Deuten II
- Kreisliga A2
Aufsteiger: VfB Waltrop
Absteiger: SSC Recklinghausen, Genclikspor Recklinghausen, FC/JS Hillerheide (zurückgezogen)
Relegation: SC Herten
Kreisliga B (nach dem 24. Spieltag)
- Kreisliga B1
Aufsteiger: SV Dorsten-Hardt II, SC Reken
Absteiger: SC Reken III, Westfalia Gemen III
- Kreisliga B2
Aufsteiger: SC Marl-Hamm, Fenerbahce Marl
Absteiger: Spvgg 95/08 Recklinghausen, SV Vestia Disteln III (zurückgezogen)
- Kreisliga B3
Aufsteiger: FC 26 Erkenschwick, GW Erkenschwick
Absteiger: 1. FC Pr. Hochlarmark, SG Titania/RW Erkenschwick II
Grundsätzlich plant der Fußballkreis Recklinghausen zur neuen Saison wieder mit 32 A-Kreisligisten in zwei 16er-Staffeln sowie 48 B-Kreisligisten in drei 16er-Staffeln. Sollten Plätze in den beiden Spielklassen freibleiben, also die Sollstärke von 32 respektive 48 nicht erreicht werden, würde das zu einem vermehrten Aufstieg in der Spielklasse darunter führen, heißt es in den Bestimmungen.
Keine Aufstiegschance für die Dritten der B-Kreisliga
Damit, dass die Tabellendritten der drei B-Kreisligen noch eine Chance auf einen Platz in der Kreisliga A bekommen könnten, ist in dieser Saison aber nicht zu rechnen. Zwar spielt die SG Borken mit ihrer zweiten Mannschaft (Platz 14) aktuell in der Kreisliga A1 noch sportlich gegen den Abstieg und hat da auch durchaus Chancen.
Anders als bislang vermutet, würde bei erfolgreichem Klassenerhalt und rechtzeitigem Verzicht der Borkener Reserve auf einen Platz in der Kreisliga A, dieser aber nicht frei werden. Die SG Borken II würde, so klärt es Dominik Lasarz jetzt auf, stattdessen ans Tabellenende der laufenden Saison gesetzt werden. „Alle anderen Mannschaften im Tabellenkeller, die hinter der SG Borken II gelandet sind, würden zudem einen Platz nach oben rutschen“, sagt Dominik Lasarz dazu.

Damit wird es also auch keine Relegationsrunde unter den drei Tabellen-Dritten der drei B-Kreisligen (aktuell FC Marbeck, TSV Marl-Hüls und Spvgg. Erkenschwick II) geben. Es bleibt bei den geplanten sechs Aufsteigern - also nur der Meister und Vizemeister steigen in die Kreisliga A auf.
Deutlich realistischer sind da wohl die Chancen der Tabellenzweiten in den vier C-Kreisligen auf einen erhöhten Aufstieg. Hier steigen auf jeden Fall die Meister (aktuell: SV Illerhusen oder SW Lembeck III, VfB Hüls II, DJK Spvgg. Herten und FC Leusberg) in die Kreisliga B auf. Es ist aber davon auszugehen, dass Plätze in der Kreisliga B frei bleiben, die unter den Tabellenzweiten ausgespielt werden.