FC Rot-Weiss Dorsten überrascht Aufbruchstimmung trägt weitere Früchte

FC Rot-Weiss Dorsten überrascht: Aufbruchstimmung trägt weitere Früchte
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Im Sommer 2022 lag der Seniorenbereich des FC Rot-Weiss Dorsten am Boden. Die erste Mannschaft musste mangels Spielern vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Übrig blieb als letzter Mohikaner nur die Zweite. Doch zwölf Monate später sieht die Welt am Jahnplatz ganz anders aus.

Nicht nur eine erste Mannschaft werden die Rot-Weissen zur Saison 23/24 wieder ins Rennen schicken, sondern es hat sich zusätzlich auch noch eine dritte Mannschaft gegründet. Der neue Kunstrasenplatz des FC, der auch im Nachwuchsbereich für neuen Zulauf sorgt, ist dafür ein möglicher, aber nicht der entscheidende Grund.

„Im Frühjahr sind sechs Spieler auf den Trainer unserer Zweiten zugekommen und wollten sein Team verstärken“, erzählt der Sportliche Leiter des FC, Thomas Iwanowsky. Doch dann kamen schnell viele weitere hinzu, die meisten mit türkischen Wurzeln und früher in Hervest, Barkenberg oder Schermbeck aktiv. „Sie fragten dann, ob wir nicht eine dritte Mannschaft gründen könnten“, berichtet Iwanowsky. Doch der hatte genug damit zu tun, die neue erste Mannschaft zu formieren.

Thomas Iwanowsky
Thomas Iwanowsky freut sich über die neue Mannschaft und die Initiative ihrer Gründer. © Andreas Leistner

„Ich habe gesagt: ,Wenn ihr mir einen Trainer und einen Verantwortlichen bringt, dann ja‘“, sagt der Sportliche Leiter, und kurz darauf war beides da: Mehmet Arikaya und Khaled Semo übernahmen die Verantwortung für das Projekt, unterstützt von Akif Aygün.

„Die drei haben ganz viele Jungs zusammenbekommen, die lange nicht mehr gespielt hatten“, sagt Thomas Iwanowsky, der den Machern der neuen Dritten eines ganz klar gemacht hat: „Wir wollen keinen Verein im Verein! Wenn Spieler der Dritten das Zeug dazu haben, sollen sie auch in der ersten Mannschaft aushelfen, und zwischen Zweiter und Dritter soll es auch regelmäßigen Austausch geben.“

Das sei aber sofort akzeptiert worden, und momentan profitiere der FC schon vom gemeinsamen Training. „Das steht für den Neuanfang bei Rot-Weiss, auch bei der Ersten und Zweiten“, sagt der Sportliche Leiter stolz.

Semo und Aygün freuen sich

Khaled Semo, früher bei SuS Hervest am Ball, und Akif Aygün, für den BVH und Grün-Weiß Barkenberg aktiv, freuen sich auf die neue Aufgabe am Jahnplatz und haben keine Zweifel, dass das Projekt Zukunft hat: „Natürlich wollen wir die Saison komplett spielen, und natürlich sind wir sicher, dass wir das auch schaffen“, sagt Akif Aygün: „Wir freuen uns sehr darauf.“

Kunstrasenplatz des FC RW Dorsten
Schmuckstück: der neue Kunstrasenplatz des FC Rot-Weiß Dorsten. © Guido Bludau

Die Aufbruchstimmung beim FC und der neue Kunstrasenplatz hätten natürlich auch eine Rolle gespielt, geben sie gerne zu. „Bei uns ist so mancher Spieler dabei, der im Herbst seiner Karriere steht. Da will man natürlich lieber auf Kunstrasen als auf Asche spielen. Wer wollte das nicht?“, fragt Khaled Semo. Und Akif Aygün ergänzt: „Ich wohne mittlerweile ganz in der Nähe des Platzes. Ich hätte auch hier gespielt, wenn es keinen Kunstrasenplatz gegeben hätte. Vielleicht hätte ich ein wenig länger überlegt, aber ich wäre gekommen.“

Dass mancher die neue Mannschaft trotz allem skeptisch beäugen wird, ist Thomas Iwanowsky klar: „Das Team ist aber kein Auffangbecken für die Leute, die etwa zuletzt in Schermbeck für Ärger gesorgt haben. Von denen ist keiner dabei. Wir haben auch nachdrücklich signalisiert: Wir wollen nichts Negatives! Aber da bin ich auch ganz beruhigt. Wir ziehen da an einem Strang. Mehmet Arikaya ist selber Schiedsrichter. Für die Jungs der Dritten lege ich deshalb meine Hand ins Feuer.“

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