
Wichtiges Element der Marler Offensive: Gökhan Turan (r.) spielt meist zentral, weicht aber sporadisch auch auf die Flügel aus. © Jochen Sänger
FC-Neuzugang Gökhan Turan: Reaktion gegen Wattenscheid „überragend“
Fußball
Gökhan Turan ist einer der erfahrenen Zugänge bei Bezirksligist FC Marl. Beim 5:0 über die DJK Wattenscheid gelang dem Ex-Schermbecker sein erster Treffer an neuer Wirkungsstätte.
Die individuelle Klasse und der breite Kader gelten als Trümpfe des FC Marl für eine erfolgreiche Spielzeit. Ein dritter Faktor erscheint Gökhan Turan, Neuzugang vom SV Sodingen, mindestens genauso wichtig: „Wir sind ein Team. Dazu gehören nicht nur die elf Leute auf dem Platz, sondern auch die Ersatzbank und das Umfeld.“
Der 29-Jährige ist beeindruckt von der Lernbereitschaft des jungen Teams: „Alle wollen sich verbessern. Jeder bemüht sich, die Anweisungen des Trainers zu verstehen und umzusetzen.“ Noch keine Minute hat Turan die Zusage bereut: „Im Sommer hatte ich überlegt, wegen unseres Familienzuwachses aufzuhören. Aber die Gespräche mit dem FC Marl waren gut.“
In der Oberliga kam Turan oft mit Tempo über außen
Trainer Thomas Falkowski kennt der Stürmer aus Schermbeck und Sodingen. Beide wissen, was sie aneinander haben. Turan besitzt bei seinem Coach weitgehende Freiheiten im Angriff: „In erster Linie bin ich vorne unsere erste Anspielstation. Ich lasse den Ball klatschen oder mache ihn auch mal fest, wenn wir das Spiel beruhigen müssen.“
Sporadisch weicht Gökhan Turan auf die Außen aus. „In den Oberligazeiten bin ich häufig mit Tempo über die Flügel gekommen. Wir sind schwerer auszurechnen, wenn wir variabel angreifen.“ Mit dem Verteidigen kennt sich in Buer lebende Automobilkaufmann überhaupt nicht aus: „Ich habe auf der Zehn angefangen, bin später nur weiter nach vorne oder nach außen gewechselt.“
Stationen unter anderem bei ETB SW Essen und SV Schermbeck
Der gebürtige Gelsenkirchener hat beim DJK TuS Hordel mit dem Fußball angefangen und wechselte in den älteren Nachwuchsjahrgängen zu ETB SW Essen. Als Senior hat Turan für den SSV Rotthausen in der Bezirksliga und für den VfB Günnigfeld in der Landesliga angegriffen. Mit Schermbeck ging es rauf in die Oberliga.
So schnell sich der Offensivmann an der Hagenstraße akklimatisiert hat, so intensiv warnt er davor, irgendeine Aufgabe in der Liga auf die leichte Schulter zu nehmen: „In Zweckel haben wir erlebt, was passieren kann, wir nicht zu 100 Prozent bei der Sache sind. Du kannst dann nicht so einfach während des Spiels den Schalter umlegen.“
„Jede Trainingswoche bringt uns weiter“
Die Reaktion im Wattenscheid-Spiel fand Turan „überragend“, auch wenn der letzte Pass in die Schnittstellen noch zu selten ankommt und die Chancenverwertung besser werden müsse. Die Verbesserung hält er nur für eine Frage der Zeit: „Jede Trainingswoche ist gut hier und bringt uns weiter.“
Verbessert hat sich Gökhan Turan, der mit Frau und Nachwuchs gern unterwegs ist, zuletzt auch auf dem Tennisplatz. „Das ist während der Corona-Zeit zu einer Leidenschaft geworden, weil man das während der Einschränkungen spielen konnte.“