FC Marl gegen BWW Langenbochum Mit Schützenfesten und Überraschungen ins Kreispokal-Finale

FC Marl gegen BWW Langenbochum: Kreispokal-Finale unter ungewohnten Umständen
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Eine Überraschungsmannschaft im Kreispokalfinale – das gab es auch in der Vergangenheit immer wieder. Aber gleich zwei? Dass sich am Mittwoch, 17. Mai, der Bezirksligist FC Marl und der Landesligist BW Westfalia Langenbochum im Endspiel gegenüberstehen, darauf hätten wohl die wenigstens Fußball-Fans im Kreis getippt.

„Für einen Verein wie uns ist es doch unheimlich schwer, im Fußballkreis Recklinghausen den Pokal zu gewinnen“, sagte Thomas Falkowski, Trainer des FC Marl, nach dem 2:0-Coup gegen den Westfalenligisten TuS Haltern im Halbfinale.

Falkowski rechnet vor: Oberligist SV Schermbeck, vier Westfalenligisten, dazu fünf Landesligisten. „Da kommst du als Bezirksligist normalerweise doch nicht vorbei“, sagt der Marler Trainer. „Auch wenn jetzt wieder viele sagen: Der FC Marl ist kein normaler Bezirksligist.“

FC Marl mit Kreispokal-Coups

Das ist der Klub tatsächlich nicht - vor allem nicht in dieser Pokalsaison. In der Bezirksliga 9 droht der FC den direkten Aufstieg in die Landesliga zu verpassen, weil Vestia Disteln aktuell die Nase knapp vorn hat. Aber im Pokal eilte der Klub von Erfolg zu Erfolg.

Rückblick: Im Sommer 2022 schlug der FC Marl den Westfalenligisten Rot-Weiß Deuten in der zweiten Runde mit 2:1. Nach Pflichtsiegen beim TSV Marl-Hüls und SV Hochlar 28 schaltete die Mannschaft von Trainer Thomas Falkowski im Viertelfinale vor 500 Zuschauern sensationell Westfalenliga-Spitzenreiter Spvgg. Erkenschwick mit 2:1 aus. Auch für den TuS Haltern, ebenfalls Westfalenligist, war an der Hagenstraße Schluss.

Die Spieler des FC Marl im Kreis.
Hier stolperten die Favoriten reihenweise: Die Kicker des FC Marl feiern an der Hagenstraße den Erfolg über den TuS Haltern. © Braucks

Damit findet das Kreispokalfinale zum zweiten Mal in Folge beim FC Marl statt. Im vergangenen Jahr kam der Bezirksliga gegen die Spvgg. Erkenschwick mit 1:6 unter die Räder. Diesmal scheint die Chance größer. „Titel ist Titel. Wenn wir in der Bezirksliga den direkten Aufstieg nicht schaffen, wäre ein Erfolg im Kreispokal wichtig“, sagt Übungsleiter Thomas Falkowski.

Das sieht Nassir Malyar, Trainer von BW Westfalia Langenbochum, ähnlich. In der Landesliga gehörten die Hertener lange zu den chancenreichen Außenseitern zumindest auf den zweiten Platz und die Relegation. In den vergangenen Wochen aber riss der Kontakt zur Tabellenspitze ab. Was Langenbochum bleibt, ist der Kreispokal.

BWW Langenbochum mit Losglück

„Für Vereine wie Schermbeck oder Erkenschwick ist es doch fast normal, in diesem Wettbewerb weit zu kommen – für uns nicht“, sagt der Trainer, der in Recklinghausen-Suderwich zu Hause ist.

In der letzten Saison schaffte es Langenbochum immerhin ins Halbfinale. Damals scheiterten die Blau-Weißen auf eigenem Platz an der Spvgg. Erkenschwick. In dieser Saison hatten die Hertener ausgesprochenes Losglück: Anders als der FC Marl mussten die Blau-Weißen keinen höherklassigen Gegner ausschalten.

Nassir Malyar schaut nach vorne.
Nassir Malyar und BWW Langenbochum sind Favorit im Kreispokal-Finale. © Nico Ebmeier

BW Westfalia setzte sich bei den B- und A-Kreisligisten SuS Polsum (2:0), BVH Dorsten (1:0), Rot-Weiß Erkenschwick (4:1) und ETuS Haltern (7:0) durch. Erst im Halbfinale gab es einen Gegner, der auf dem Papier auf Augenhöhe ist: Den Landesligisten Westfalia Gemen fertigte die Truppe von Nassir Malyar mit 7:0 ab.

Ganz nach dem Geschmack des Trainers, der wie sein Kollege Thomas Falkowski mit dem Kreispokal die Spielzeit veredeln will. Seine Mannschaft spiele eine ordentliche Saison, so Nassir Malyar: „Aber jetzt haben wir die Chance, daraus eine Saison zu machen, an die wir uns noch in zehn Jahren erinnern.“

Wer seine Pokal-Saison krönt, wird sich am Mittwoch, 17. Mai, entscheiden. Dann treffen FC Marl und BW Westfalia Langenbochum um 19 Uhr aufeinander – auf der Sportanlage an der Hagenstraße in Marl-Mitte. Denn wie es Sitte ist im Kreispokal, hat der klassentiefere Verein Heimrecht.

Wir übertragen das Pokalfinale ab 19 Uhr von der Hagenstraße in Marl. Kommentiert wird die Partie von Jochen Sänger und Tobias Larisch.

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