Auch wenn Weihnachten mittlerweile schon wieder knapp zwei Monate zurück liegt, beschenkte Stefan Oerterer sich und die Spvgg. Erkenschwick nachträglich. Der Top-Stürmer und Kapitän des Fußball-Westfalenligisten verlängert an der Stimbergstraße für ein weiteres Jahr und möchte mit der Spielvereinigung gerne noch einmal in der Oberliga kicken. Das würde natürlich auch Trainer Magnus Niemöller gefallen.
Magnus Niemöller über Stefan Oerterer
„Ö (so wird Stefan Oerterer in Erkenschwick genannt, Anm. d. Red.) ist eine Spielerpersönlichkeit und hat schon jetzt einen Stammplatz in der schwarz-roten Geschichte sicher. Er ist eine prägende Figur für junge Spieler und eine Energiequelle“, beschreibt Niemöller seinen Kapitän.
Und der Coach kennt seinen 34-jährigen Stürmer wie kein zweiter. Seit Magnus Niemöller im Sommer 2011 die Herren-Mannschaft in Erkenschwick übernahm, kreuzten sich die Wege mit „Ö“ fast durchgehend. Auch zum TuS Haltern am See gingen beide gemeinsam, wo sich die Spuren dann allerdings 2020/21 für eine, von der Corona-Pandemie gebeutelte, Saison verliefen.
Bei seiner Verlängerung erzählte Oerterer im Gespräch mit dieser Redaktion noch lachend, dass die Vereinsverantwortlichen völlig überrascht gewesen seien, dass sie ihren Kapitän gar nicht wirklich überzeugen mussten. „Robert Mazurek (stellvertretender Vorsitzender) hat die Gespräche vorrangig geführt und hat mir auch erzählt, dass es sehr schnell und klar gelaufen ist“, bestätigt ebenso Niemöller, der den 17-Tore-Mann also weiterhin als Führungsperson auf und neben dem Platz coachen darf.
„Als Torjäger hat er natürlich immer eine ganz besondere Rolle, aber das ist eine wechselseitige Beziehung. Er beschützt die Mannschaft und umgekehrt. Ich glaube, dass er genauso von den jungen Spielern profitiert, wie sie von ihm. Ö will permanent gewinnen und weiß, dass er dazu das gesamte Team braucht“, sagt der Erkenschwicker Trainer. Und gerade das scheint in dieser Saison besonders gut zu klappen.

Mit vier Punkten Vorsprung steht die Spielvereinigung an der Westfalenliga-Spitze. Selbst wenn Oerterer ligenunabhängig verlängert habe, wünscht sich der Angreifer unbedingt die Rückkehr in die Oberliga. Doch die Zeiten waren nicht immer so rosig. Als sich der Stürmer und Trainer Niemöller erstmals in Erkenschwick über den Weg liefen, war der Verein gerade im Umbruch und war in der Vorsaison gerade aus der NRW-Liga abgestiegen.
„Der Verein wollte einen Re-Start machen und ich übernahm die erste Mannschaft. Dann haben wir uns kennengelernt und ich habe ihm erklärt, wie ich so als Trainer ticke“, erinnert sich Magnus Niemöller. Was auf den ersten Blick völlig normal klingt, sorgte an der Stimbergstraße damals durchaus für kleine Problemchen.
„Ö war da erst ein wenig skeptisch, aber ich konnte ihn gut abholen. Wir haben zwar keine Rosen ausgetauscht, aber im Laufe der Zeit ist das zu einem super Zusammenspiel geworden“, sagt der Coach.
17 Tore für Spvgg. Erkenschwick
Mittlerweile sei eine sehr stabile Beziehung entstanden. „Wir haben schon einen besonderen Austausch, sprechen viel über Fußball und auch andere Dinge. Wir profitieren vor allem fußballerisch voneinander und bringen uns voran“, erzählt Niemöller. So eine Vertrautheit und Verlässlichkeit gebe es im Fußball nicht sehr oft. „Aber Ö ist auch ein Wohlfühlspieler und wenn er sich wohl fühlt, bringt er seine Leistung. Deshalb ist das für ihn auch so wichtig.“
Wie wohl er sich fühlt, zeigt Oerterer in dieser Spielzeit erneut mit bereits 17 Treffern. Ein paar werden in der nächsten Saison ganz sicher noch hinzukommen. Und danach? „Ich glaube nicht, dass diese Ein-Jahres-Verlängerung bedeutet, dass es danach sein Karriereende ist. Ich denke, wir können uns auf noch mehr freuen.“
Niemöller späht bei Erkenschwicker Pokalgegner: „RW Erlinghausen ist das Team der Stunde“
Zukunft von Stefan Oerterer bei der Spvgg. Erkenschwick geklärt: Klublegende erwartet Nachwuchs
Wilde Nachspielzeit zum Nachschauen: SV Schermbeck und ASC 09 Dortmund trennen sich Remis