Zwei Elfmeter gab es diese Saison bislang gegen die Regionalliga-Frauen des SSV Rhade, und beide hat Torhüterin Jennifer Radüchel gehalten. Trotzdem sagt sie: „Eine Elfmeter-Killerin bin ich eigentlich nicht.“
Im Gegenteil. Früher hätte sie bei Elfmetern echte Probleme gehabt: „Mir fehlte da das letzte Prozent, um ganz in die Ecken zu gehen.“ Und sie spürte die berüchtigte Angst des Tormanns beim Elfmeter: „Das ist ja schon eine enorme Verantwortung, die da auf einem lastet.“
Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Auch wenn Radüchel Elfmeter nur selten trainiert. Aber sie tritt den Schützinnen nun sehr selbstbewusst entgegen. So wie Ende September gegen den SV Walbeck. Wie jetzt gegen Essen stand es auch damals 0:0, und der Elfmeter konnte für beide Teams zum Knackpunkt der Partie werden.
Doch Jennifer Radüchel blieb ruhig – und beobachtete die Schützin. „Man sieht ja, wohin eine Spielerin schaut oder wie sie anläuft, und die Walbeckerin hat schon sehr auffällig in eine Ecke geschaut“, berichtet die Rhader Torfrau. Für sie war deshalb klar: „Die schießt in die andere.“ Und so kam es. Radüchel flog nach links und hielt.
So leicht sollte es am vergangenen Sonntag gegen Essen aber nicht werden. „Die Schützin hat das wirklich sehr gut gemacht, und vorher praktisch gar nicht in eine Ecke geschaut“, erzählt die Torhüterin. So sei ihre Entscheidung für die rechte Ecke diesmal „schon ein bisschen Glück“ gewesen. Und den letzten Kick gab ihr Torwarttrainer Arndt Hembusche: „Er rief ,Eine Ecke und voll rein‘, und so hab‘ ich es dann auch gemacht.“ Wieder mit Erfolg. Und wieder sicherte ihre Parade ihrem Team am Ende wohl die drei Punkte.
„Bitte keine Elfer mehr“
Mit dem Sieg hat sich der Aufsteiger auf einen Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet. Wenn es nach Jennifer Radüchel geht, soll es natürlich so bleiben. Einen anderen Wunsch hat sie aber auch noch: „Elfmeter muss es gegen uns nicht mehr unbedingt geben.“ Trotz ihrer bislang makellosen Bilanz.
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