Endlich wieder Party des Sports! Das war im Vorfeld der Sportlerehrung des Stadtsportverbandes und der Stadt Dorsten eines der Hauptthemen. Doch am Freitagabend standen zunächst ganz andere Entscheidungen im Mittelpunkt, und das zu Recht.
Schließlich galt es, Dorstens Sportler und Sportlerin sowie die Mannschaft des Jahres zu küren, und vor allem, den Ehrenpreis des Dorstener Sports zu verleihen. Und hier fand der Stadtsportverband einmal mehr eine würdige Preisträgerin.
Helgard Sasonow, frühere Vorsitzende des SSV und über Jahrzehnte Übungsleiterin in der Krebsnachsorge und im Sport für Senioren, trat in die Fußstapfen des Ehrenpreisträgers des Vorjahres Anton Lampen und von Vorgängern wie Gerd Brand, Engelbert Sanders oder Rita Gaedeke. Laudator Gerd Brand würdigte die Verdienste der bescheidenen Sasonow in einem gemeinsamen Interview, das Moderator Michael Maiß mit den beiden führte.
Maiß führte zusammen mit Kollegin Mirjam Kerd-Jung von der Stadt Dorsten durch den Abend, der neben dem emotionalen Höhepunkt der Verleihung des Ehrenpreises noch viele andere Highlights lieferte.
Patt bei den Mannschaften
So kam es bei den Wahlen zu Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres in diesem Jahr zu einer Patt-Situation. Der Wahlmodus, bei dem das Voting der Leser der Dorstener Zeitung zusammen mit dem des Stadtsportverbandes und der Sportredaktion der Dorstener Zeitung zu einem Gesamtergebnis addiert werden, hatte bei den Mannschaften zu einem Gleichstand geführt. So wurden die beiden Juniorenweltmeister Johannes Benien und Tobias Strangemann vom Ruderverein Dorsten zusammen mit den PingPongParkinson-Spielern des TTV Hervest-Dorsten geehrt, die bei der Weltmeisterschaft ihrer Sportart ebenfalls sehr erfolgreich gewesen waren und zweimal Silber und dreimal Bronze geholt hatten. Platz drei in dieser Kategorie ging an die Regionalliga-Basketballer des BSV Wulfen.


Auch bei den Männern und Frauen entwickelte sich ein spannendes Rennen, das schließlich Bogenschützin Lisa Fagentzer vom BSC Dorsten und Luftpistolenschütze Jona Terboven von der SG Feldmark bzw. den Sportschützen Raesfeld für sich entschieden.
Lisa Fagentzer hatte 2022 gleich zwei Deutsche Meistertitel errungen und war Europameisterin mit dem traditionellen Recurvebogen geworden. Sie verwies Sportschützin und Vorjahressiegerin Lena Krampe auf Platz zwei, Dritte wurde Hochspringerin Christina Honsel.

Sportschütze Jona Terboven war 2022 Deutscher Junioren-Vizemeister und zweifacher Landesmeister mit der Luftpistole geworden. Mit den Sportschützen Raesfeld trat er in der 1. Bundesliga Nord an und verpasste mit ihnen nur haarscharf die Teilnahme am Bundesliga-Finale der acht besten Mannschaften Deutschlands.

Platz zwei bei den Männern ging an Fußballer Leon Schwandt vom BVH Dorsten, Dritter dieser Kategorie wurde Lutz Holste von der Leichtathletik-Gemeinschaft Dorsten.
Trainer und Talent
Blieben noch die Auszeichnung als Trainer des Jahres und der Talent Award, die vom Vorstand des Stadtsportverbandes gekürt wurden. Beide Preise gingen diesmal an heimische Basketballer, denn den Nachwuchspreis vergab der SSV an U16-Spielerin Maike Schulte aus Deuten, die mit Citybasket Recklinghausen Deutsche Meisterin ihrer Altersklasse geworden war.

Als Trainer des Jahres wurde der Gary Johnson ausgezeichnet. Der US-Amerikaner hatte 2022 mit den BSV Münsterland Baskets Wulfen sowohl den Vest Cup als auch den WBV-Pokal der Männer gewonnen und war in der 1. Regionalliga West in den erstmals ausgetragenen Play-offs mit seinem Team Vizemeister hinter der BBG Herford geworden.

Zuvor waren auch die „Sportler des Monats“ der Dorstener Zeitung geehrt worden, und Stadtsportverband und Stadt Dorsten hatten die Stadtplaketten in Bronze, Silber und Gold überreicht. Dabei hatte sich gezeigt, dass die Breite der Dorstener Sportpalette auch durch die Corona-Pandemie nicht geschmälert wurde. Die Preisträger kamen aus den unterschiedlichsten Sportarten und Vereinen und wurden für sportliche Erfolge ebenso geehrt wir für ehrenamtliches Engagement.
Bestes Beispiel für Letzteres waren zwei Funktionäre, die der Stadtsportverband mit einer Sonderehrung überraschte: Jan-Henning Janowitz und Vater Berthold haben den Tennis-Club Deuten über Jahrzehnte geprägt und wurden für ihren Generationen übergreifenden Einsatz ausgezeichnet.