Dorsten bekommt eine Super League Zehn Fußballvereine sind in der Premierensaison dabei

Dorsten bekommt eine Super League: Im September geht es los
Lesezeit

Warum so kompliziert? Malte Drescher hatte beim SV Rot-Weiß Deuten vor einem Jahr gerade die Alten Herren wieder ins Leben gerufen und ging daran, Spieltermine zu vereinbaren. „Da haben dann die Lembecker ihren Jahresplan geschickt, in den wir uns eintragen sollten“, erzählt er. Dann kamen die Wulfener und dann der nächste Verein und der nächste und der nächste ...

Konnte das nicht strukturierter ablaufen? Und mit ein bisschen Wettbewerb? Von diesen Fragen war es nur ein kleiner Schritt bis zur naheliegenden Lösung – der Ü32 Super League.

Zusammen mit seinem Nachbarn Marc Wedding vom FC Rot-Weiß Dorsten tüftelte Malte Drescher an einem Konzept, das vor allem eines sollte: die Bedürfnisse der Ü32-Spieler und -Mannschaften berücksichtigen.

Deshalb sollen die Spiele nicht am Wochenende, sondern stets in der Trainingszeit der Heimmannschaft stattfinden, um keine zusätzliche Belastung zu schaffen. Pro Monat soll es zudem maximal ein Spiel geben, und bei der Mannschaftsstärke können sich die beteiligten Teams jeweils verständigen, ob sie genug Leute für ein Elf-gegen-elf haben. Ansonsten kann auch neun gegen neun, sieben gegen sieben oder fünf gegen fünf gespielt werden.

„Oberster Leitgedanke ist, dass es um Fairness und Geselligkeit geht“, erklärt Malte Drescher. Deshalb sollten die Super-League-Teams keine verkappten ersten Mannschaften ihrer Vereine sein: „Es soll eigentlich keiner dabei sein, der höher als C-Liga spielt.“

Spieler der Alten Herren des SV Lembeck sitzen während einer Spielpause im Schatten unter Bäumen
Bei den Spielen der Super League soll es vor allem gesellig und gemütlich zugehen. © Andreas Leistner

In den Statuten steht außerdem, dass der Gastgeber-Verein den Gästen eine Kiste Bier zu stellen hat, und „das Anwerfen eines Grills wird ausdrücklich begrüßt“.

Bei den heimischen Vereinen rannten die beiden Ligen-Gründer mit ihrer Idee offene Türen ein. Zehn Clubs haben für die erste Saison gemeldet, die am 1. September beginnen soll.

FLVW empfahl einen Probelauf

Als Probelauf, denn der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen reagierte zwar wohlwollend auf die Anfrage, ob die Super League nicht in den offiziellen Spielbetrieb integriert werden könne. „Uns wurde aber auch erklärt, dass es schon viele solcher Projekte gegeben habe und dass ein hoher Prozentsatz schnell wieder eingeschlafen sei“, sagt Malte Drescher.

Das soll in Dorsten natürlich nicht passieren, und in einem Jahr wollen die Dorstener Super-League-Macher noch einmal mit dem FLVW sprechen. Dann mit hoffentlich positiven Erfahrungen aus der Probesaison.

Champions League diente als Vorbild

Deren Spielmodus orientiert am neuen Modell der Champions League. „Jeder spielt einmal gegen jeden“, sagt Malte Drescher über den Spielplan, den Marc Wedding erarbeitet hat. Am Ende sollte es dann – ähnlich wie im Basketball oder Eishockey – eine Play-off-Runde geben und an deren Ende ein Final-Four-Turnier.

Doch wegen der großen Resonanz wurde die erste Play-off-Runde gestrichen, und es gibt nur ein Final-Four-Turnier der vier Erstplatzierten. Am ersten Juli-Wochenende 2026 geht es dabei nicht nur um Ruhm und Ehre, denn mit der Zurich-Agentur von Hubert Dumpe-Bachelin hat die Super League auf Anhieb einen Namenssponsor gefunden, der Pokale und Sachpreise auslobt.

Die Fachschaft Fußball sieht die neue Liga ebenfalls positiv: „Das ist eine gute Idee“, sagt Fachwart Michael Steinrötter. Denn bei aller Lust am Neuen – um die Stadtmeistertitel in der Halle und auf dem Feld wollen die heimischen Teams weiter kicken.

Zum Thema

Diese Clubs spielen mit

In der Super League spielen: RW Deuten, BW Wulfen, RW Dorsten, SSV Rhade, SV Altendorf, TuS Gahlen, SV Lembeck, BVH Dorsten, GW Barkenberg und SV Dorsten-Hardt.
Der SV Schermbeck und SuS Hervest-Dorsten bekamen nicht genügend Spieler zusammen und wollen versuchen, in der zweiten Saison einzusteigen.