Kevin van Holt wusste gleich, dass etwas Schlimmes passiert war. Nicht nur wegen der Schmerzen, sondern aus Erfahrung.
„Ich hatte das an der anderen Hand schon zweimal“, erzählt der Torwart des SV Dorsten-Hardt von dem Moment, als die Dorstener Hallenstadtmeisterschaft für ihn zu Ende war, und es klingt fast ein wenig abgebrüht.
Doch es war nicht Abgebrühtheit, die van Holt schon nach einer Minute des Spiels gegen Rot-Weiß Deuten den direkten Weg in die Kabine suchen ließ. Es war der Schmerz. „Und den müssen ja nicht 500 Leute in der Halle mitbekommen“, sagt er.
Schuss traf kleinen Finger
Was war geschehen? Im Grunde nichts Besonderes: Deutens Alexander Lakstankin hatte aufs Hardter Tor geschossen, Kevin van Holt versuchte, den Ball mit der rechten Hand abzuwehren. Doch der Ball prallte so unglücklich gegen den kleinen Finger des Torhüters, dass der ausgekugelt wurde – und das gleich doppelt. „Er war seitlich versetzt und nach hinten“, beschreibt der Hardter Keeper die Szene erneut sehr nüchtern. Auf jeden Fall war klar: Für van Holt war das Turnier vorbei.
In der Kabine habe jemand versucht, den Finger wieder einzurenken, berichtet der Verletzte: „Ich weiß gar nicht, wer das war.“ Auf jeden Fall sei der Versuch „nicht hundertprozentig erfolgreich“ gewesen.
Es ging ins Krankenhaus, wo der Finger genauer untersucht und schließlich auch wieder eingerenkt wurde. Eine Woche lang solle er nun eine Schiene tragen, dann müsse er zur Nachuntersuchung, berichtet Kevin van Holt. Insgesamt rechnen die Hardter damit, dass ihnen ihr Keeper drei Wochen fehlen wird.
Das klingt wenig bei der Schilderung der Verletzung. Doch Kevin van Holt hat, wie gesagt, Erfahrung: „Einmal habe ich mit dieser Verletzung nach zwei Wochen schon wieder einsteigen können.“
Zum Ligastart wieder fit?
Dass die Verletzung in die Vorbereitung auf die Rückrunde falle, sei noch einigermaßen glücklich: „Ich hoffe, dass ich wieder fit bin, wenn es wieder um Punkte geht, und dass ich der Mannschaft dann helfen kann.“
Kevin van Holt versprüht Optimismus. Nur ein Detail ärgert ihn an der ganzen Sache doch: „Der Schuss von Alexander Lakstankin ging auch noch ins Tor. Bis dahin war ich noch ohne Gegentreffer gewesen.“
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