Der stark ersatzgeschwächte SV Schermbeck zeigte gegen das Spitzenteam von Westfalia Rhynern trotz der 0:2-Niederlage ein gutes Oberliga-Spiel, in dem er lange auch für einen Punkt gut war.
Nicht weniger als neun krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle musste Trainer Engin Yavuzaslan verkraften. Dennoch war seine Elf über 90 Minuten gleichwertig und spielte äußerst diszipliniert und engagiert. Wenn aber Unterschiedsspieler wie beispielsweise Marvin und Miles Grumann oder Andreas Ovelhey, um nur drei zu nennen, nicht dabei sind, dann fehlen doch die Überraschungsmomente, die man braucht, um einen Gegner wie Rhynern zu bezwingen.
Das soll aber kein Vorwurf an die Spieler sein, die gegen die Westfalia auf dem Feld standen. Sie machten ihre Sache mehr als gut. Im Tor stand beispielsweise der A-Junior Christopher Heisig, der sein erstes Oberliga-Spiel bestritt und zu jeder Zeit Sicherheit ausstrahlte.
Engin Yavuzaslan lobte sein Team
Engin Yavuzaslan lobte seine Mannschaft: „Jede Serie endet einmal. Das gesamte Team hat eine Top-Performance abgeliefert, und die Taktik sehr gut umgesetzt. Da will ich den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen.“
Die Schermbecker traten über weite Strecken auch spielbestimmend auf. Sie setzten die Rhynerner unter Druck, ohne allerdings zu einem gefährlichen Abschluss zu kommen. Die Steckbälle kamen genau wie die Flanken von außen nicht an, denn die Westfalia-Abwehr, die zu den besten der Liga zählt, stand immer genau richtig.
Rhynern hatte es ebenfalls sehr schwer, sich offensiv in Szene zu setzen. Ein Distanzschuss Mazlum Buluts war lange die einzige Chance, die sich aus dem Spielgeschehen ergab. Für die Führung brauchten die Gäste einen Elfmeter.
SV Schermbeck verteidigte gut
Der stark leiteten Drittliga-Schiedsrichter Leonidas Exuzidis wertete ein Einsteigen Felix Mensings gegen Gianluca di Vinti als Foul und zeigte auf den Punkt. Eine Chance, die sich Mergim Deliju nicht entgehen ließ (23.). Mehr passierte vor beiden Tore bis zu Halbzeit nicht mehr.

Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte Schermbecks Blitztransfer Fynn Broos die einzige richtig gute Möglichkeit zum Ausgleich. Er stand frei an der Strafraumgrenze vor dem Rhynerner Keeper Christopher Sander, der im direkten Duell aber die Oberhand behielt.
Die Zuschauer sahen bei Eiseskälte weiter ein sehr intensiv geführtes Spiel, das sich allerdings nur zwischen den Strafräumen abspielte. So hatte Engin Yavuzaslan lange noch die Hoffnung, dass sein Team noch einen Punkt ergattern könnte: „Ich hatte immer damit gerechnet, dass der eine, entscheidende Ball dann doch ankommt.“ Diese Hoffnung wurde erst in der 90. Minute zerstört. Connor McLeod zog aus 20 Metern ab, und der leicht abgefälschte Ball landete unhaltbar rechts im Schermbecker Tor.
Diese erste Niederlage unter seiner Regie macht Yavuzaslan aber keine Sorgen: „Wir schlafen eine Nacht drüber und denken dann an das Spiel in Gievenbeck. Dann sind die meisten Ausfälle von heute auch wieder gesund.“
Oberliga Westfalen
SV Schermbeck - Westfalia Rhynern 0:2 (0:1)
SVS: Heisig, Babo (49. Kloth), Mensing (70. Feldmann), Erwig-Drüppel (57. Yüksekdag), Bollenberg, Karagülmez, Akhal, Broos, Özat, Gürpinar (66. Lackmann), Sengün
Tore: 0:1 Deljiu (Foulelfmeter, 23.), 0:2 McLeod (90.)