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Deutener Tennisspielerin muss sich einiges gefallen lassen
Tennis
Hannah Eifert muss – im Gegensatz zu vielen anderen Sportlern – nicht vollends auf ihr größtes Hobby verzichten. Das nutzen sie und die Deutener Tennisspieler aus. Doch sie wollen auch mehr.
Tennisspielerinnen und Tennisspieler müssen im derzeitigen Lockdown nicht völlig auf ihr Hobby verzichten. Zwar sind auch in NRW die Hallen geschlossen, auf Außenanlagen darf aber weiterhin Einzel gespielt werden. Hannah Eifert nutzt die Außenanlage ihres Clubs TC Deuten derzeit sehr intensiv und spult dazu noch ein ambitioniertes Fitnesstraining ab.
In Deuten muss sich Hannah Eifert in diesen Tagen den ein oder anderen nett gemeinten Spruch gefallen lassen. So wurde ihr bereits angedichtet, dass sie ihr Zelt im Wald hinter der Anlage aufgeschlagen hätte oder regelmäßiger auf der Anlage sei als das Clubhaus. Und in der Tat: Hannah Eifert gibt auch im Lockdown Vollgas.
Fitnesstraining und ganz viel Tennis bei Top-Bedingungen
Nico Erlemann, Fitnesstrainer des Westfälischen Tennisverbandes, hat für die Kaderathleten ein Programm ausgearbeitet, dass dafür sorgen soll, dass die Jugendlichen nach dem Lockdown sofort wieder voll einsteigen können. Und zusammen mit Fitnesstrainer Andy Schilasky und dessen Sohn Marlon stehen mehrfach in der Woche zusätzliche Einheiten auf dem Programm.
Natürlich ist die Vierzehnjährige heilfroh, dass neben dem bei allen Jugendlichen nicht ganz so beliebten Fitnesstraining auch das Training auf dem Platz nicht gänzlich wegfällt. Die Außentemperaturen spielen den Tennisspielern derzeit in die Karten, bei teilweise bis zu 17 Grad herrschen oft bessere Bedingungen als im April und Mai, wenn die ersten Sandplatz-Turniere oder Mannschaftsspiele nach der Wintersaison anstehen.
In Deuten sprechen die Mitglieder schon von einer Sommersaison 2.0, denn an manchen Tagen herrscht Betrieb wie in den Monaten April bis September. Platzwart Josef Maiß entfernt nahezu täglich das Laub von den Plätzen und sorgt so mit dafür, dass auch Hannah Eifert Mitte November noch hervorragende Trainingsbedingungen vorfindet.
Tennisverbände in NRW wehren sich gegen aus ihrer Sicht unsinnige Regelung
Derzeit setzen sich die NRW-Verbände Westfalen, Niederrhein und Mittelrhein, die mehr als 300.000 Mitglieder vertreten, mit der Unterstützung einer Klage eines Hallenbetreibers dafür ein, dass auch in NRW wieder Tennis in der Halle erlaubt wird. Denn in zwölf von 16 Bundesländern ist das der Fall.
Dietloff von Arnim, Präsident des Tennisverbandes Niederrhein, unterstreicht die aus Sicht der Verbände unsinnige Regelung mit einem Beispiel. „In einem Supermarkt mit der Größe eines Tennisplatzes dürfen sich aktuell 59 Personen aufhalten. Jeder Person müssen zehn Quadratmeter zur Verfügung stehen. Aber zwei Tennisspieler dürfen zeitgleich nicht in einer Halle auf knapp 600 Quadratmetern spielen. Das verstehen wir nicht“, sagt von Arnim.
Für Hannah Eifert war der Lockdown bislang aufgrund der Regelungen für Tennis-Außenanlagen noch erträglich. Doch wenn knackiger Frost einsetzt, müssen auch in Deuten die Außenplätze dicht gemacht werden. Eine erfolgreiche Klage und Lockerungen für die Individualsportart Tennis würden daher die Aussichten für die nächsten Wochen und Monate deutlich verbessern.