
© Joachim Lücke
"Dass so gar nichts wehtut, ist auch selten“: Belastung hinterlässt deutliche Spuren
Tennis: Regionalliga
In der Hochphase der Saison gibt es kaum eine Pause für die Regionalliga-Spielerinnen des TC Deuten. Die Verletzungsanfälligkeit nimmt zu. Nun wartet die Auswärtsfahrt nach Aachen.
Am Sonntag startet die Saison der Regionalliga West bereits in die zweite Hälfte. Dabei treten die Damen des TC Deuten die lange Auswärtsreise nach Aachen an. Nach vier von acht Spieltagen stehen die Damen des TC Deuten mit zwei Siegen und zwei Niederlagen im Mittelfeld der Tabelle. Die Belastungen bei den Spielerinnen sind in der Hochphase der Saison immens und hinterlassen deutliche Spuren.
Regionalliga West
TC GW Aachen – TC Deuten
Sonntag, 11 Uhr, Brüsseler Ring 60, 52074 Aachen
Reine Mannschaftsspielerinnen gibt es bei der ersten Damenmannschaft des TC Deuten kaum noch. Bis auf die Finanzbeamtin Vanessa Heute sind alle Spielerinnen nahezu wöchentlich bei Turnieren am Start. Kommen die Mannschaftsspiele hinzu, stehen in sieben Tagen zwischen drei und fünf harte Matches auf dem Programm. Zeit für Regeneration bleibt dort kaum. Die Verletzungsanfälligkeit nimmt deutlich zu.
Mehr bei den Physios als auf dem Platz
Nach den besonders belastungsintensiven Wochenenden sind die Physiotherapeuten und Sportärzte die gefragtesten Ansprechpartner. Am Montag und Dienstag steht zumeist nur leichtes Schlagtraining mit vielen Behandlungsphasen an, bevor in der Regel am Mittwoch wieder der volle Einstieg ins Training oder in ein Turnier beginnt. Pauline Hirt (16) spielt derzeit mit einer Kapselverletzung im Zeh, Deborah Muratovic (15) plagt sich mit einer Oberschenkelverhärtung herum, Louisa Völz (14) hat den Knöchel hart bandagiert und das Stechen in der Schulter der 19-jährigen Linda Puppendahl ist derzeit nur mit Schmerzmitteln erträglich.
„Eigentlich gehört das zum Alltag im Leistungssport. Dass so gar nichts wehtut, ist auch selten“, sagt Pauline Hirt. Dem großen Ziel, dem Klassenerhalt in der Regionalliga West, ordnen die jungen Damen aber derzeit alles unter. „Es sind ja nur acht Mannschaftsspiele im Sommer und sieben im Winter. Die sind für uns Spielerinnen ganz besonders wichtig, weil man dort nicht nur alleine für sich kämpft wie bei Turnieren. Da spielt man dann auch mal, wenn man es eigentlich nicht tun sollte und der Physio große Bedenken hat“, so Hirt.
Zwei Siege für den Klassenerhalt
Bei vier Absteigern muss Deuten in der zweiten Saisonhälfte im Idealfall noch zwei Siege aus vier Spielen holen. Steigen aus der 2. Bundesliga Nord zwei Teams in den Westen ab, gäbe es sogar fünf Absteiger. „Wir wollen das Maximale herausholen und schauen dann, wer sein Startrecht in der Regionalliga wirklich annimmt. Das entscheidet sich erst im September“, weiß Mannschaftsführerin Vanessa Heute, die froh ist, dass sie sich den körperlichen Strapazen ihrer noch jüngeren Mannschaftskameradinnen nicht mehr aussetzen muss.
Heute freut sich, dass manche Fans auch 350 Kilometer auf sich nehmen, um die Mannschaft zu unterstützen. „Unsere zehn bis fünfzehn Ultras würden uns auch nach Kasachstan begleiten“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Unterstützung von den Rängen kann Deuten in Aachen auch gut gebrauchen. In den letzten Spielen nominierten die Gastgeberinnen neben den beiden herausragenden deutschen Spielerinnen Lea Gasparovic und Lisa Mätschke auch bis zu drei Ausländerinnen. Spielt Aachen auch gegen die Mannschaft von der Birkenallee ähnlich auf, hängen die Trauben im Rheinland sehr hoch.