Als Vizemeister ist der SSV Rhade natürlich als Favorit in die neue Verbandsliga-Saison gestartet und auch Trainer Dirk Bessler und sein Team hatten sich den Aufstieg auf die Fahne geschrieben. Zum Jahreswechsel stehen die Rhaderinnen auch auf Platz eins, der Weg dorthin war aber ein langer und steiniger.
Die Spielzeit begann gleich mit einem derben Nackenschlag. Beim FC Iserlohn, nun Tabellenzweiter, lag der SSV nach fünf Minuten mit 0:2 hinten und ging mit einem 1:4 vom Feld. Anschließend gab es zwar zwei Siege, doch nach dem 0:3 gegen Ibbenbüren war die Bilanz mit sechs Punkten aus vier Spielen nicht gerade dazu angetan, von der Meisterschaft zu reden.
Doch Bessler ließ sich nicht beirren: „Iserlohn und Ibbenbüren sind Spitzenteams, da kann man verlieren. Wir hatten aber bis dahin auch schon mit Hauenhorst eine weitere Top-Mannschaft besiegt.“
„Es war klar, dass wir nicht alle Spiele gewinnen“
Anschließend hat das Team aber auch eine Entwicklung genommen, die den Trainer sehr erfreut hat: „Wir haben uns stetig verbessert und zu unsere Mentalität gefunden, die uns sonst ausgezeichnet hat. Zudem ist die taktische Disziplin deutlich besser geworden, die zum Saisonstart noch gefehlt hat.“ Ein weiteres Plus war, dass sich die jungen Spielerinnen immer mehr mit dem Verbandsliga-Niveau angefreundet haben. So ist Eva-Maria Wewers, gerade erst aus der U17 gekommen, schon jetzt eine Leistungsträgerin im Mittelfeld.“
Auf dem Weg nach oben brauchten die Rhaderinnen aber viel Geduld, da der FC Iserlohn ständig die Tabelle anführte und seine Spiele gewann. Das taten aber auch die SSV-Kickerinnen, die Woche für Woche in der Tabelle kletterten. Lediglich das 1:1 gegen Kellerkind Ostbevern Mitte Oktober passte nicht ins Bild, und ärgert Bessler heute immer noch ein wenig: „Es war klar, dass wir nicht alle Spiele gewinnen würden, aber dieses Remis war wirklich völlig unnötig.“

Da Iserlohn dann aber doch auch mal Federn ließ, kam es am 4. Dezember am ersten Rückrundenspieltag zum Spitzenspiel am Dahlenkamp. Der SSV gewann mit 3:1 und war damit erstmals Tabellenführer. Das wollen sie natürlich auch bleiben, und die entscheidenden Spiele kommen auch schon recht bald. Sollte das Bessler-Team Hauenhorst und Ibbenbüren schlagen, wäre die Grundlage für den Aufstieg schon gelegt.
Im Winter wird es keine Neuzugänge geben, denn der Trainer sieht sein Team als stark genug an: „Mit dieser Mannschaft würde ich mir auch keine Sorgen um den Klassenerhalt in der Regionalliga machen, zumal die jungen Spielerinnen ständig dazulernen.“ Allerdings wird Vivien Grosser den SSV im Februar wegen ihrer Ausbildung in Frankfurt verlassen.
Damit der Plan auch zur Realität wird, trifft der SSV in der Vorbereitung auf einige starke Teams. Die ersten Testspiel-Gegner sind Regionalligist VfL Bochum (22.1.) und VfR Warbeyen (29.1.). Anschließend kommt das U17-Team des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Nach einem Trainingslager und einem Spiel gegen Union Wessum (11.2.) geht die Vorbereitung mit Partien gegen die U20 des Bundesligisten SGS Essen (11.2) und den Regionalligisten SpVg Berghofen (26.2) weiter. Alle Partien finden in Rhade statt.
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