CycloCrossCup des RSC Dorsten lockte 330 Starter Radrennen war eine runde Sache

CycloCrossCup des RSC Dorsten: Radrennen war eine runde Sache
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Es war natürlich nicht das erste Mal, dass er bei einem Rennen durch ein Gebäude fuhr. In den mittlerweile 60 Jahren seiner Radsportkarriere hat Klaus-Peter Thaler so viel erlebt, dass die Passage des Dorstener CycloCrossCups durchs Wulfener Gemeinschaftshaus ihn am Sonntag nicht mehr überraschen konnte.

„In Belgien sind wir sogar mal durch ein Schloss gefahren“, erzählte der 75-Jährige: „Da ging es direkt unter den Kronleuchtern durch.“ Auch prallgefüllte Schützenfestzelte hat Klaus-Peter Thaler schon mit dem Rad durchfahren: „Da floss das Bier in Strömen.“ Aber Anhalten war verboten.

Doch auch seinen ersten Start beim Cross-Rennen des RSC Dorsten wird der fünffache Weltmeister in guter Erinnerung behalten: „Das ist ein tolles Fleckchen hier. Sehr schöne Strecke, ideal für solche Veranstaltungen.“

Dass er bei den Masters 4 für Fahrer ab 60 nur den vierten Platz belegte, war für Thaler ebenfalls kein Beinbruch: „Ich hab‘ erst vergangenen Montag mit dem Querfeldein-Training begonnen. Sonst fahr‘ ich nur noch Straße, und das ohne Leistung. Hier ging es aber von Beginn an in den ganz hohen Drehzahlbereich, dazu die vielen Rhythmuswechsel.“ Daran müsse er sich erst wieder gewöhnen.

Das Rennen in Barkenberg war für Thaler so ein gutes Training für die anstehende Weltmeisterschaft seiner Altersklasse Ende November in Hamburg. Die Frage, ob er sich dort etwas ausrechne, beantwortet der amtierende Weltmeister seiner Klasse vorsichtig: „Mal schauen, was geht. Der Vorjahresdritte aus Spanien ist auch wieder dabei und der ist gerade erst Europameister geworden.“

Klaus-Peter Thaler
Klaus-Peter Thaler genoss seinen Start in Barkenberg. © Andreas Leistner

Doch Thaler wäre nicht Thaler, würde er sich nicht professionell auf die Weltmeisterschaft vorbereiten, die er im vergangenen Jahr eher zufällig gewann: „Ich war eingeladen, mir das Rennen 50 Jahre nach meinem ersten WM-Titel anzuschauen. Irgendwer sagte dann, wir könnten ja auch mitfahren.“ Und das endete mit dem Titelgewinn.

Diesmal also bereitet sich der Weltmeister gezielter vor und der RSC Dorsten bot dafür die perfekte Bühne.

Rund 330 Fahrer starteten beim Dorstener CycloCrossCup

300 Voranmeldungen hatten RSC-Vorsitzender Stephan Rokitta und sein Team bereits am Sonntagmorgen, am Ende gingen 330 Fahrer auf die Strecke.

Die war wie immer bestens präpariert. Mit etlichen Steigungen und matschigen Passagen, mit engen Kurven und Schikanen wie dem „Dorstener Kreisel“ oder dem Beachvolleyball-Feld auf dem Schulhof der Wulfener Gesamtschule hielt sie wieder Herausforderungen bereit, mit denen die Fahrer zu kämpfen hatten, die sie aber nicht überforderten.

Und weil auch das Wetter mitspielte und ein wenig Nieselregen nur kurz für Glätte sorgte, waren am Ende Aktive und Veranstalter gleichermaßen zufrieden. Und Klaus-Peter Thaler? Könnte sich auch nächstes Jahr einen Start vorstellen: „Wenn‘s terminlich passt, gerne.“