„Was soll sie jetzt noch machen?“, fragte auch der Hallensprecher ein wenig fassungslos. Gerade hatte Christina Honsel bei der BKK Freudenberg Hochsprung Gala in Weinheim über 1,98 Meter gesprungen und damit einen wirklich außergewöhnlichen Leistungssprung hingelegt.
Honsels persönliche Bestleistung im Freien hatte vorher bei 1,92 m gelegen, die in der Halle bei 1,90 m. Letztere hatte die für den TV Wattenscheid 01 startende Dorstenerin erst kürzlich aufgestellt und führte damit die deutsche Jahresbestenliste an. Der Sprung von Weinheim war nun das beste Ergebnis einer deutschen Springerin seit 2017.
Doch so groß der Leistungssprung auch war, er hatte sich in den vergangenen Wochen bereits angedeutet. Erstmals seit Jahren konnte Christina Honsel im Winter durchtrainieren, und der lange lädierte Fuß hielt auch bei den Wettkämpfen. Beim Meeting in Unna hatte Honsel bei ihrem Sprung über 1,89 m bereits gesagt: „Der war deutlich drüber. Wenn ich so einen mal bei Höhn über 1,90 m erwische, sind auch die drein.“ Weinheim sollte das bestätigen.
Dabei hätten sich die ersten Sprünge am Freitag noch gar nicht so gut angefühlt, erzählte die 25-Jährige: „Als ich in den Wettkampf reinkam, dann lief es.“ Und wie.
Abgesehen von einem frühen Fehlversuch über 1,87 m blieb die Dorstenerin bis 1,92 m ohne jeden Fehlversuch. Die 1,94 nahm sie anschließend im zweiten Versuch und ließ sich auch von zwei Fehlversuchen über 1,96 m nicht aus der Ruhe bringen. Im dritten Versuch meisterte sie die Norm-Höhe für die Hallen-Europameisterschaft in Istanbul vom 2. bis 5. März.
Zweite der Weltrangliste
Mit dem erfolgreichen zweiten Versuch über die 1,98 m schob sie sich dann an der Niederländerin Britt Weerman vorbei und sicherte sich nicht nur den Sieg in Weinheim, sondern auch Platz zwei der Jahresweltrangliste. Nur die ukrainische Europameisterin Yaroslava Mahuchikh sprang in diesem Jahr höher. Mit Blick auf die Deutschen Meisterschaften am 18. und 19. Februar darf Christina Honsel nun getrost als Favoritin gehandelt werden.
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