BVH gewinnt das Topspiel gegen Flaesheim „Wir waren brutal effektiv“

BVH gewinnt das Topspiel gegen Flaesheim: „Wir waren brutal effektiv“
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Der Spielbericht des Spitzenspiels der Kreisliga A1 Recklinghausen entspricht fast den Erwartungen, die im Vorfeld des Duells zwischen BVH Dorsten und Concordia Flaesheim geäußert wurden.

Bei den Dorstenern zahlte sich die individuelle Klasse ihres Sturmduos Leon Schwandt und Nico Genieser aus, die Flaesheimer konnten die hohe Zahl an Ausfällen nicht kompensieren und blieben offensiv schlichtweg zu harmlos, um die Holsterhausener in Bedrängnis zu bringen.

Dabei machten die Gäste in den 45 Minuten gar nicht so viel verkehrt. Trotzdem hieß es zur Pause 2:0. Denn Leon Schwandt hatte bei seiner Einzelaktion in der neunten Minuten das Glück, dass sein 20-Meter-Schuss gleich zweimal abgefälscht wurde. Concordia-Keeper Stephan Koch konnte nur noch zuschauen, wie der Ball geradezu aufreizend langsam ins Tor rutschte.

Danny Lützner im Zweikampf
Im Spitzenspiel zwischen dem BVH und Concordia Flaesheim gingen beide Seiten mit viel Einsatz zu Werke. © Joachim Lücke

Einen Ein-Tore-Rückstand hätte Flaesheim vielleicht noch wettmachen können. Doch unmittelbar vor der Pause erhöhte der BVH durch einen Kopfball von Danny Lützner auf 2:0 (45.+3) – angesichts der Flaesheimer Sturmflaute mehr als eine Vorentscheidung.

Trainer Michael Onnebrink brachte zum zweiten Durchgang zwar mit Tim Bonka einen neuen offensiven Mann. Doch außer Eckbällen sprang für die Gäste weiterhin nichts heraus. Stattdessen stach der zweite Sturmtrumpf des BVH: Nico Genieser lupfte einen Steilpass über Stephan Koch und köpfte die eigene Vorlage dann über die Linie (60.). Ein Treffer, der Wirkung zeigte.

„Da sind unsere Köpfe runter gegangen“, erkannte auch Michael Onnebrink und der BVH entwickelte in der Folgezeit echte Spielfreude.

Leon Schwandt trat als Gefoulter zum Elfmeter an

Als Leon Schwandt in der 67. Minute im Flaesheimer Strafraum zu Fall kam, trat er selbst zum fälligen Strafstoß an und verwandelte sicher zum 4:0. Fortan ging es für die Concordia eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung.

„Wir mussten zu viele Umstellungen vornehmen“, erklärte Michael Onnebrink: „So war auch unser sonstiges Prunkstück, die Abwehr, nicht so sicher wie gewohnt. Nach vorne haben wir schon einige Zeit Probleme, Chancen zu kreieren. Das 2:0 war deshalb der Knackpunkt.“

BVH-Trainer Daniel Schikora sah „ein sehr kämpferisches Spiel, immer hart am Foul-Limit. Wir haben da gut gegengehalten und vor allem: Wir waren heute brutal effektiv. Mit der ersten Chance machen wir das 1:0, das 2:0 fällt genau zum richtigen Zeitpunkt und nach der Pause ist die erste echte Chance wieder drin. Das war natürlich auch glücklich, aber vielleicht ist das das Spielglück, das man hat, wenn man so einen Flow hat“.

TuS Gahlen - SC Reken II 3:1 Dieser Sieg war schwerer erkämpft, als es auf den ersten Blick aussieht. „Reken hatte vier Mann aus der Ersten dabei, unter anderem Torwart Sören Stauder“, berichtete Gahlens Trainer Marek Swiatkowski.

Die Gäste hätten sich auch sehr gut verkauft. Bis zur Pause hieß es noch 0:0, allerdings auch, weil Patrick Zimmermann und Nils Hutmacher zweimal nur Aluminium trafen.

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich Donavan Sadek (54.) und Zimmermann (60.) dann treffsicherer. Der Anschlusstreffer zum 2:1 (73.) sorgte natürlich noch einmal für Unruhe, doch Orkan Güclü machte mit dem 3:1 schließlich alles klar (86.).

„Wir waren heute stabiler als zuletzt, als wir in Ramsdorf eine Führung noch aus der Hand gegeben haben“, freute sich Marek Swiatkowski.

TuS Velen - BW Wulfen 3:0 Ganze 15 Sekunden waren gespielt, da hieß es schon 1:0 für Velen. „Dabei kann ich nicht mal sagen, dass wir unaufmerksam waren“, sagte Wulfens Trainer Michael Hellekamp: „Die sind einfach durchgekommen.“

So aber lief sein Team natürlich gleich einem Rückstand hinterher. „Eigentlich haben wir es gar nicht schlecht gemacht“, meinte Hellekamp. Doch mehr als zwei, drei durchschnittliche Torchancen sprangen für die Gäste nicht heraus.

In der 70. Minute fiel die Entscheidung dann durch einen Foulelfmeter, bei dem laut Hellekamp, „selbst der angeblich gefoulte Spieler überrascht war“. Velens Torjäger Philipp Schulz, der schon das 1:0 besorgt hatte, ließ sich die Chance nicht nehmen und traf kurz darauf bei einem Konter auch noch zum 3:0 (77.).

GW Barkenberg - TuS Sythen 3:0 Elfmal Gelb und einmal Gelb-Rot lautete die Bilanz eines Spiels, das Barkenbergs Trainer Kevin Singscheidt eigentlich als „hart, aber fair“ einstufte. Das Gros der Karten zeigte der Schiedsrichter aber auch nicht für Foulspiele, sondern wegen Meckerns und Verletzung der Kapitänsregel.

Auch Singscheidt selber traf es. „Erst habe ich Gelb gesehen, als der Schiedsrichter einen unserer Spieler beim Einwurf zur Eile aufforderte und ich sagte, dass es 30 Grad seien.“ Später klagte Singscheidt, als er einen verletzten Spieler auf dem Platz behandelte, über die rüde Gangart der Gäste und sah dafür Rot. In der Nachspielzeit folgte ihm dann auch noch Deniz Dana mit Gelb-Rot.

Auf den Barkenberger Sieg hatte all das keinen Einfluss. Kubilay Emre-Erken (20.) und Kujtim Arifaj (30.) brachten Grün-Weiß bis zur Pause mit 2:0 in Führung, Sergen Uguz erzielte per Fallrückzieher den 3:0-Endstand (79.), den Luca Manganelli mit einem gehaltenen Elfmeter sicherte.

SV Schermbeck II - Adler Weseke 3:1 Erstmals durfte der SVS in dieser Saison einen Dreier bejubeln und Trainer Leon Pick freute sich: „Das war auch Zeit!“

Er hatte sein Team gut auf die Gäste eingestellt und so kamen die Adler nicht zu ihren bevorzugten langen Bällen. Schermbeck war überlegen, kam vor der Pause aber nur zu einem Treffer, den Raphael Lübbering nach einer Ecke erzielte (13.).

Nach dem Seitenwechsel war erneut Lübbering zur Stelle (57.), bevor Mel Gerner nach sehenswerter Vorarbeit von Jetmir Selmani das 3:0 erzielte (74.). Weseke verkürzte zwar kurz darauf auf 3:1 (78.), doch der „total verdiente Sieg“ (Pick) der Schermbecker geriet nicht mehr in Gefahr.

RW Deuten II - SV Lippramsdorf 0:2 „Da war heute mehr drin“, ärgerte sich Niklas Berkel, der Trainer Michael Janßen vertrat. Doch in Halbzeit eins sei seine Mannschaft sowohl gedanklich als auch läuferisch zu langsam gewesen: Nach vorne haben wir nichts Konstruktives hinbekommen“, klagte Berkel.

Zumindest hinten standen die Deutener einigermaßen gut. Lippramsdorf hatte in der ersten Halbzeit nur eine echte Chance. Doch die war dann nach acht Minuten auch drin.

Halbzeit zwei sah deutlich besser aus für die Gastgeber. Daniel Timermann hatte eine Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte aber am Torhüter. Auch Tom und Fynn Brüggemann hatten gute Einschussmöglichkeiten, vergaben aber ebenfalls. Und so fingen sich die Deutener in der 89. Minute einen Konter zum entscheidenden 0:2 und nicht nur Niklas Berkel ärgerte sich.

Thomas Kreuz
Für Trainer Thomas Kreuz ging die Welt nach der 0:6-Niederlage des SV Hardt II nicht unter. FOTO © Joachim Lücke

SV Hardt II - VfL Ramsdorf 0:6 „Ramsdorf ist nicht unser Maßstab“, sagte Trainer Thomas Kreuz nach der deutlichen Niederlage. 20 Minuten lang hatte sein Team dem VfL Paroli geboten. „Aber dann“, so Kreuz, „haben wir zwei individuelle Fehler gemacht und uns zwei Tore gefangen.“

Dieser Doppelschlag (24., 25.) bedeutete natürlich eine Vorentscheidung, zumal Ramsdorf vor der Pause auch noch das 0:3 nachlegte (39.).

Im zweiten Durchgang schraubten die Gäste das Ergebnis dann durch Treffer in der 54., 59. und 75. Minute in die Höhe.