Der Traum vom „Pokalsieg te Huus“ endete für den BSV Wulfen bitter. Im Finale des Final-Four-Turniers um den WBV-Pokal mussten sich die Ausrichter in der heimischen Gesamtschulhalle dem SV Haspe 70 mit 77:92 (41:44) geschlagen geben.

War das zweite Halbfinale am Samstagabend schon höchst intensiv gewesen, so zeigte sich beim Endspiel gleich in den ersten Minuten, dass es hier um alles ging. Der Weg zum Korb wurde mit allen Mitteln verteidigt, um jeden Ball, jeden Meter gekämpft.
So konnte sich zunächst keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Haspes 23:16-Führung nach neun Minuten bedeutete noch nichts, denn schon am Viertelende führte Wulfen wieder mit 24:23.
Auch das 36:30 des BSV nach 16 Minuten hatte nicht lange Bestand. Haspe glich nicht nur aus, sondern legte bis zum Seitenwechsel – auch begünstigt von einigen umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen – ein 44:41 vor.
Deutlicher wurde es dann im dritten Viertel. Weiter ließen die beiden Unparteiischen das extrem körperbetonte Spiel der Gäste zu, von dem sich die BSV-Spieler mehr und mehr den Schneid abkaufen ließen. Kaum eine Aktion, in der nicht eine Hasper Hand am Gegenspieler war oder geschoben wurde. Wulfen verlor dagegen seine Sicherheit, und die vierten Fouls von Alexander Winck, Gabriel Jung und Tarik Jakupovic taten ihr Übriges. Ende des Viertels führten die Gäste aus Hagen mit 67:55.
Schiedsrichter spielte Schicksal
Das letzte Viertel begann verheißungsvoll. Wulfen verkürzte auf 60:67 und Juhwan Harris-Dyson und Jalen Fouda kassierten ihre vierten Fouls. Doch dann spielte Michael Giesler Schicksal und gab Alex Winck ein Technisches Foul, weil der ein Offensivfoul seines Gegenspielers habe schinden wollen. Es war Wincks fünftes. Und knapp eine Minute später wiederholte Giesler das Ganze noch einmal gegen Gabriel Jung.
Haspe verteidigte seine Führung am Ende mit Geschick und ohne noch einmal in Gefahr zu geraten.
Der Sieg der Hagener war verdient. Ihr taktisches Konzept, Wulfen permanent unter Druck zu setzen, ging voll auf. Vielleicht hatte der BSV am Samstagabend zu viel Kraft gelassen. Auf jeden Fall fanden wichtige Akteure nicht zu der Form, die noch einen Tag zuvor zur Halbfinal-Sensation gereicht hatte. Im entscheidenden Moment fehlten dem BSV so Führungsfiguren, die sich gegen das drohende Unheil hätten stemmen können.
WBV-Pokal-Finale
SV Haspe - BSV Wulfen 92:77 (44:41)
Haspe: Fouda (10), Sahin (o.E.), Harris-Dyson (20/2), Touraym (o.E.), Bambullis (9/1), Pook (10/1), Agyapong, Krajewski (o.E.), Dia (18/1), Beier-Christiansen (15, 11 Rebounds), Liebermann (o.E.), Uhlenbrock (10/2)
BSV: Dyczmons, Winck (4), Harper (17/2), Strubich (6/1), Jung (13), Wilke, Peters (23/1, 11 Reb.), Jakupovic (14, 9 Reb.), van Buer