BSV Wulfen steht im Play-off-Halbfinale Nach 17-Punkte-Führung wird es doch noch mal spannend

BSV Wulfen steht im Play-off-Halbfinale: Nach 17-Punkte-Führung wird es doch nochmal spannend
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Nach dem ersten Viertelfinalspiel gegen die NEW Elephants Grevenbroich hatte Wulfens Trainer Gary Johnson bereits geahnt, dass der Gegner im weiteren Verlauf der Serie nicht mehr so oft Manndeckung spielen werde, sobald sein Kollege Mahmoud Al-Abed erst aus dem Urlaub zurück sei. Diese Vermutung trog nicht.

Entscheidung im Playoff-Spiel drei

Nicht am Freitag, als Grevenbroich die Serie im zweiten Spiel in eigener Halle mit einem 81:77 (44:37) ausglich. Und auch nicht im damit fälligen dritten Spiel am Sonntag in der Wulfener Gesamtschulhalle.

Der Unterschied: Wulfen hatte offenbar von Freitag bis Sonntag – also quasi über Nacht – gelernt, wie man eine solche Verteidigung knacken kann. Immer wieder fanden die Gastgeber die Anspielstation im Zentrum der Grevenbroicher Verteidigung. Vor allem das Zusammenspiel der Center funktionierte dabei sehr gut.

In der Verteidigung stellte der BSV die Elefanten zudem wieder vor die Probleme, die schon in Spiel eins den Ausschlag zugunsten der Wulfener gegeben hatten. Zwölf Grevenbroicher Ballverluste führten immer wieder zu einfachen Wulfener Punkten und reduzierten auch die Zahl der Abschlüsse der Gäste: 42 Wulfener Würfen standen in Halbzeit eins nur 30 Grevenbroicher gegenüber.

Die starke BSV-Defense erneut ein Schlüssel

Einer der Knackpunkte des Spiels war natürlich auch die Verletzung von Grevenbroichs US-Amerikaner Jacob Washington. Er musste Mitte des zweiten Viertels verletzt auf die Bank, machte in der Halbzeitpause noch einige Aufwärmversuche, signalisierte aber schnell: „Geht nicht mehr.“

Tarik Jakupovic
Tarik Jakupovic (l.) war im dritten Spiel am Sonntag Wulfens bester Werfer © J. Luecke

So waren beide Teams in dieser Hinsicht quitt, denn auch der BSV musste wie schon am Freitag auf den verletzten Jonas Harper verzichten. Dass er sich diesmal, anders als in Grevenbroich, zumindest im Trikot auf die BSV-Bank setzte, war wohl eher psychologischer Kniff als echte Alternative.

Doch es lief ja auch ohne Harper gut für den BSV. Im dritten Viertel bauten die Gastgeber ihre Führung rasch auf 50:33 aus. Aber dann folgte eine überraschende Wende. Denn Grevenbroich wechselte unter dem Eindruck des Wulfener Laufs die Verteidigungsart, wechselte zu einer Manndeckung und kam damit Punkt für Punkt heran.

Grevenbroich kämpft sich zurück

Ende des dritten Viertels hieß es noch 59:49 für den BSV. Schon da hatte Grevenbroichs Topscorer Toby Okwuokei aufgedreht und seinen mageren zwei Punkten aus Halbzeit eins zwölf weitere hinzugefügt. Im Schlussviertel sorgten er und Viktor Frankl-Maus mit ihren Distanztreffern dafür, dass die Wulfener Führung dahinschmolz, und in der 36. Minute drohte die Partie endgültig zu kippen, als die Elephants beim 63:65 erstmals in Führung gingen.

3:30 Minuten vor dem Ende hieß es noch 65:70, ehe Tarik Jakupovic und Leon Oshodin mit ihren Korberfolgen sowie Gabriel Jung mit einem Ballgewinn gegen Okwuokei doch noch für das Wulfener Happy End sorgten.

Vest-Halbfinale gegen die Hertener Löwen

Die Entscheidung fiel schließlich beim Stand von 72:70 an der Freiwurflinie. Während Grevenbroichs Moses Kazembola gleich zweimal vergab, behielt Leon Oshodin für den BSV nach dem Defensivrebound und anschließendem Elephants-Foul die Nerven und verwandelte 13,8 Sekunden vor dem Ende beide Freiwürfe zum 74:70.

Grevenbroich geriet dadurch unter Zugzwang, bekam gegen die gute Wulfener Verteidigung aber keinen guten Abschluss mehr zustande. Alexander Winck setzte schließlich ebenfalls von der Freiwurflinie den Schlusspunkt zum 75:70 – das erhoffte Vest-Halbfinale gegen die Hertener Löwen war perfekt.

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Basketball - Regionalliga West - 1. Runde Play-off, 3. Spiel

BSV Wulfen - NEW Elephants Grevenbroich 75:71 (43:33)

Wulfen: Winck (9, 11 Rebounds, 5 Ballgewinne), Harper (o.E.), Strubich (3/1), Oshodin (12. 8 Reb.), Jung (16/2), Wilke (2), Peters (4, 8 Reb.), Jakupovic (28/1, 10 Reb.), van Buer (1)