Fünf Minuten fehlten den BSV Münsterland Baskets Wulfen am Samstagabend im Topspiel der 1. Regionalliga gegen die ETB Miners, dann hätten sie dem souveränen Spitzenreiter die zweite Saisonniederlage beigebracht.
76:79 hieß es zu diesem Zeitpunkt, und der Ausgang des Spiels war noch völlig offen. „Dann haben wir aber leider ein wenig den Faden verloren“, sagte Wulfens Trainer Gary Johnson nach der Partie mit Blick auf die kleinen Fehler, die sich in dieser Phase summierten und Wulfen schließlich die Chance auf die Überraschung kosteten.
Technisches und Ballverluste
Los ging es mit einem Technischen Foul gegen Johnson selbst, der sich über eine fragwürdige Foulentscheidung gegen sein Team aufregte. Drei Ballverluste und einen Schrittfehler später war Essen auf 77:87 enteilt und ließ sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen. Zweieinhalb Minuten vor Spielende war die Entscheidung beim 79:95 gefallen.
Gary Johnson war trotzdem hochzufrieden: „Wir haben gegen den Tabellenführer gespielt, der bis dahin erst einmal verloren hatte, und die Partie war vollkommen ausgeglichen. Wir können von diesem Spiel wirklich eine Menge mitnehmen.“
Effektive Essener
Am Ende setzte sich aber Essens individuelle Klasse durch. Der US-Amerikaner George Peterson war bei einer Trefferquote von 66,7 Prozent aus dem Feld nicht zu stoppen und avancierte mit 35 Punkten zum Topscorer der Partie. Dieselbe Quote verbuchte sein eingebürgerter Landsmann Pat Carney, der im ganzen Spiel nur sechs Dreier-Versuche unternahm, davon aber vier traf. Zusammen mit fünf von fünf Freiwürfen kam der Routinier so auf 17 Zähler. Mit Dzemal Selimovic stellten die Essener zudem den erfolgreichsten Rebounder. Er angelte sich alleine 14 Abpraller, sechs davon unter dem BSV-Korb.
Dass Wulfen die Rebound-Statistik trotzdem mit 42:32 deutlich für sich entschied, spiegelt wider, dass der BSV gegen Essen wie in den bisherigen Spielen auch aufs Kollektiv setzt. Eine Rechnung, die auch gegen die Miners fast aufgegangen wäre.
Platz vier gehalten
Der BSV durfte sich aber nicht nur über die eigene Leistung freuen, auch die Ergebnisse der Konkurrenz spielten Wulfen am Samstag in die Karten. Der BSV hielt seinen vierten Tabellenplatz und liegt sogar nur zwei Punkte hinter dem Zweiten Ibbenbüren und dem Dritten Recklinghausen. Das heißt in der ausgeglichenen Liga allerdings wenig – auch Platz zehn ist nur zwei Zähler entfernt ...
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1. Regionalliga West: BSV Wulfen - ETB Miners 90:102 (45:49)
BSV: Jung (21/2), Landwehr (5/1), Penders (o.E.), Allen (26/4, 6 Rebounds), Strubich, Kleinert (4), Haucke (11/1), Peters (6, 8 Reb.), Jakupovic (11), van Buer (4), Jaffke (o.E.), Oshodin (2).