Zum zweiten Spiel der Play-off-Viertelfinalserie gegen die BSV Münsterland Baskets Wulfen reisten die Hertener Löwen mit komplettem Kader an. Am Ende hatten aber wieder vier Spieler keine einzige Minute gespielt. Der Schlüssel zu Wulfens Sieg und Hertens Play-off-Aus? Zumindest einer davon.

Denn nach dem Wulfener 76:58 (36:23)-Erfolg hob BSV-Trainer Gary Johnson eines besonders hervor: „Wir haben rotiert. Wir hatten mehr Beine. Das hat sich in der zweiten Halbzeit ausgezahlt.“ Da hatte Wulfen dann noch zuzusetzen und konnte eine zwischenzeitliche Aufholjagd der Hertener kontern.
Die hatten im dritten Viertel vor allem dank der Treffsicherheit von Faton Jetullahi aus einem 23:36 ein 43:52 gemacht und damit den Rückstand vor dem letzten Viertel unter die Zehn-Punkte-Marke gedrückt. Doch schon bis dahin hatten die Löwen um jeden Abschluss hart kämpfen müssen, hatte der BSV die Hertener Wurfversuche immer wieder bis auf die letzten Sekunden der zur Verfügung stehenden Angriffszeit hinausgezögert. Und im Schlussviertel fehlten den Gästen dann die Kraft und die Konzentration, um weiter zu verkürzen.
Auch Löwen-Trainer Robin Singh sah in Wulfens Defense einen der Hauptgründe für die Niederlage seines Teams: „Der BSV hatte sich natürlich gut auf uns eingestellt. Wir haben die Wulfener Verteidigung oft nicht richtig gelesen und falsche Entscheidungen getroffen.“
So behauptete Wulfen seine Führung, und das, obwohl die Gastgeber sich ebenfalls haarsträubende Ballverluste und Fehlwürfe leisteten. BSV-Amerikaner Juhwan Harris-Dyson verlor beim Zug zum Korb gleich sechsmal den Ball, Manuel Bojang und Gabriel Jung vergaben einfache Korbleger. Doch auf der Gegenseite leisteten sich auch die Gäste immer wieder Ballverluste gegen die Wulfener Ganzfeld-Verteidigung.
Dawid Ewald erneut unter Normalform
Wie schon im Hinspiel war zudem Hertens Aufbauspieler David Ewald offensiv weit von seiner gewohnten Effektivität entfernt. Bezeichnend: Seinen einzigen Feldkorb erzielte Ewald, als die Partie entschieden war. Ausgerechnet per Dreier zum 76:58-Endstand.

Da half es am Ende auch nicht, dass die Hertener Center-Garde, die in Spiel eins noch gefehlt hatte, wieder mit von der Partie war. Dario Fiorentino und Benedict Baumgarth sorgten zwar mit ihrer Präsenz dafür, dass Wulfen in Korbnähe nicht so zum Zuge kam wie am vergangenen Samstag. Aber die Hauptlast des Hertener Offensivspiels lag doch wieder auf den Schultern von Jamal Wright und Faton Jetullahi und die beiden bekamen von ihren Nebenleuten letztlich zu wenig Entlastung.

Hertens Achter-Rotation konnte das Wulfener Tempo nur phasenweise stoppen. Insgesamt setzte sich aber der Wulfener Matchplan durch, das Spiel schnell zu machen und den Ball in Korbnähe zu bringen. Robin Singh bedauerte, „dass wir ausgerechnet in der Endphase der Saison eine Formkrise hatten. Aber das schmälert nicht die komplette Saison. Auf die können wir trotzdem stolz sein. Wulfen hat eine bärenstarke Rückrunde gespielt. Es war klar, dass wir auf keinen normalen Tabellenfünften treffen.“
Und dieser Tabellenfünfte, der die drittbeste Rückrunde gespielt hat, trifft nun im Halbfinale auf Punktrundensieger ETB Miners - und Bryant Allen.
1. Regionalliga, Play-off-Viertelfinale, Spiel 2
BSV Münsterland Baskets Wulfen - Hertener Löwen 76:58 (36:23)
Wulfen: Dyczmons (3/1), Winck (14/1, 5 Rebounds, 3 Ballgewinne, 3 Assists), Ludwig (1), Strubich (6/2), Bojang (13/3, 5 Reb.), Harris-Dyson (2, 5 Reb., 3 Ass.), Jung (14/1, 5 Reb.), Wilke, Peters (11, 7 Reb.), Jakupovic (11, 10 Reb.), van Buer, Oshodin (2).
Herten: Müller (o.E.), Wright (154 Reb, 5 Ass.), Baumgarth (6, 5 Reb., 3 Blocks), Olteanu (o.E.), Ewald (3/1), Schmugge, Fiorentino (9/2, 5 Reb., 3 Blocks), Jetullahi (16/4, 11 Reb.), Bogdan (o.E.), Verhülsdonk, Raczkiewicz (9/2), Fischer (o.E.).
Weitere Ergebnisse
SV Haspe - ETB Miners 76:91
(Stand: 0:2, ETB Im Halbfinale)
DTV BB Köln - AB Salzkotten 77:69
(Stand: 2:0, Köln Im Halbfinale)
HammStars - BBA Hagen 82:78
(Stand: 1:1; Spiel 3 am Sonntag in Hagen)
Halbfinale
ETB Miners - BSV Wulfen
DTV BB Köln - Sieger Hamm/Hagen