BSV Wulfen gewinnt bei den Hertener Löwen „X-Faktor“ entscheidet das Derby

BSV Wulfen gewinnt bei den Hertener Löwen: „X-Faktor“ entscheidet das Derby
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Gary Johnson hat ein großes Herz. Es schlägt nicht nur für seinen Arbeitgeber, den BSV Wulfen, und seine Spieler. Auch sein Ex-Verein, die Hertener Löwen, für den der Coach vor 15 Jahren in der 2. Bundesliga selbst am Ball war, hat darin noch ein Plätzchen. Und so wünschte der US-Amerikaner dem Klub zum Abschied nur das Beste. Für den Rest der Saison und auch für die nächste Spielzeit. „Es ist toll, hierher zum Derby zu kommen“, sagte der 40-Jährige.

Spötter könnten allerdings meinen, Johnson denke dabei vor allem ans Wulfener Punktekonto. Denn der BSV ist den Löwen sportlich so weit einteilt, dass Wulfener Erfolge – wie das 81:70 am Samstagabend – inzwischen so selbstverständlich anmuten wie die Umstellung der Uhr auf die Sommerzeit.

Dabei hatten die Löwen vor mehr als 500 Fans durchaus einen Plan. Weil Bryant Allen schwer auszuschalten ist, knöpften sich die Gastgeber Wulfens Co-Spielmacher Gabriel Jung vor. Mit Erfolg: Der Bochumer markierte nur vier Punkte. „Leider wurde dann Tarek Jakupovic zum X-Faktor des Spiels“, analysierte Löwen-Trainer Robin Singh. Jakupovic schenkte seinem Ex-Klub 22 Punkte ein, war neben Bryant Allen auffälligster Akteur der Gäste und trug entscheidend zum Erfolg des BSV bei.

Eklatante Hertener Schwächen im Abschluss

Den Rest besorgten die Löwen selbst, die nach einem attraktiven ersten Viertel (20:23) im zweiten und vor allem im dritten Abschnitt nachließen. Da offenbarte Herten das komplette Sammelsurium an Schwächen, das dem Klub die ganze Saison verhagelt hat. In der Defensive fehlen immer wieder Aufmerksamkeit, Biss und Tempo, unter den Körben Athletik und der Wille, sich unbedingt durchsetzen zu wollen. Dazu kommen eklatante Unsicherheiten im Abschluss, selbst bei freien Korblegern. Und: Das Spiel der Löwen ist zu leicht ausrechenbar.

Mit Faton Jetullahi (neben Wufens Bryant Allen mit 28 Punkten der herausragende Spieler auf dem Feld) verfügt Herten nur über einen Spieler, der jederzeit kreativ ist. Und wenn sich der Guard mal ein paar schwächere Minuten erlaubt, sind die Löwen in Not. So wie im dritten Viertel. Erst brachten die Gastgeber in knapp sechs Minuten den Ball nur einmal im Korb unter. Dann bekamen sie den Wulfener Spielfluss nicht gestoppt, als die Post abging: Fünf Dreier in Serie feuerten die Gäste in den Korb. Die Vorentscheidung.

BSV klettert auf Rang vier

„Wenn Bryant seine Würfe trifft und wir gute Pässe auf Nils Strubich und Jonas Kleinert spielen, dann hat es jeder Gegner gegen uns schwer“, kommentierte Gary Johnson die beste Phase seiner Mannschaft. Mit 48:62 ging‘s ins letzte Viertel. Die Löwen berappelten sich noch mal, aber der BSV brachte das Spiel sicher nach Hause. Durch den Erfolg kletterten die Münsterland Baskets auf Platz vier der Tabelle und haben beste Chancen, auf den Heimvorteil in den Play-offs. Für die Löwen endet die Saison am Samstag bei der BG Aachen.

1. Regionalliga:

Hertener Löwen - BSV Wulfen 70:81 (34:40)

Herten: Kalongi (o.E.), Olteanu (o.E.), Ober, Danilovic (9/1), Erkkilä (2), Schwartz (16/4), Severing, Köhler, Fiorentino (15), Jetullahi (28/5), Alarashe, Verhülsdonk


Wulfen:
Dyczmons, Jung (4/1), Landwehr (4), Allen (30/8), Kordel (2), Kleinert (3/1), Peters (4), Jakupoviv (22), , Jaffke, Oshodin (6)

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