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BSV Wulfen gegen BG Dorsten - der Spielbericht, die Bilder und der Livestream
Basketball
Der BASV Wulfen hat seine Derby-Bilanz gegen die BG Dorsten am Samstag mit einem hoch verdienten 92:77 (54:42)-Erfolg zum Stand von 16:16 ausgeglichen. Wir zeigen die Bilder des Spiels und den Livestream.
Es gab Zeiten, da hätte der Lauf des Nderim Pelaj im letzten Viertel für den BSV Wulfen das Aus bedeutet. Mit seinen 33 Jahren drehte der Routinier der BG Dorsten in den letzten zehn Minuten des Regionalliga-Derbys in Wulfen am Samstag noch einmal auf wie in besten Zeiten. 16 seiner 22 Punkte erzielte der Aufbauspieler der BG in diesem Spielabschnitt, traf drei von vier Dreierversuchen. Dass es trotzdem nicht reichte für die BG, lag an Pelajs Nebenleuten.
Denn Pelaj hatte keinen Lyuben Paskov neben sich oder einen Willi Köhler – die standen am Samstag beide auf der anderen Seite. Es gab auch keinen Blake Poole oder einen Darius Mikutis. Pelaj war allein.
Hilfe kam am ehesten noch von Jason Fabek. Der Flügelspieler setzte im Angriff jedem Ball nach und ackerte in der Verteidigung gegen die zumeist deutlich größeren Wulfener Gegenspieler. Doch nach starkem Beginn und zwei Dreiern im ersten Viertel sank sein Output im Laufe des Spiels, und am Ende kamen nur sechs weitere Zähler hinzu.
Ähnlich verlief auch die Formkurve von Abel Baptista. Einem guten Auftakt mit starkem Zug zum Korb in den Anfangsminuten folgte bis Spielende viel zu wenig, der Serbe Uros Cica blieb gleich das ganze Spiel über eine Enttäuschung.
Hoffnungsträger der BG war in der ersten Halbzeit US-Aufbauspieler Tyler Brevard mit 17 Punkten und starker Trefferquote von 61,5 Prozent. Doch nach dem Seitenwechsel tauchte Brevard gegen die BSV-Verteidigung, die sich nun besser auf ihn eingestellt hatte, ab und beendete das Spiel mit 21 Punkten.

Zwei der Besten ihrer Teams: Dorstens Nderim Pelaj (l.) und Wulfens Manuel Bojang (r.). © Joachim Lücke
So verpuffte Nderim Pelajs Explosion im Schlussviertel. Dabei hätte Dorsten gute Chancen gehabt, nach dem 42:54 zur Halbzeitpause oder dem 52:71 vor dem Schlussviertel noch einmal wirklich gefährlich heran zu kommen. Sechseinhalb Minuten vor Spielende hieß es nur noch 73:81. Doch in den entscheidenden Momenten konnte sich Wulfen darauf verlassen, dass die Nerven der Dorstener noch schlechter waren als die eigenen. Die BG erzielte so manchen Ballgewinn und hatte gute Wurfchancen, doch sie machte einfach nichts daraus.
BSV Wulfen überstand Schwächephasen unbeschadet
So konnte sich Wulfen zwei Phasen leisten, in denen nicht viel zusammenlief, ohne dass das große Nervenflattern ausgebrochen wäre wie gegen Bonn oder Recklinghausen. Der BSV überstand flaue fünf Minuten zu Beginn des dritten und punktlose zwei Minuten zu Beginn des vierten Viertels unbeschadet.
Das lag auch daran, dass der BSV einfach mehr Optionen hatte. Ob Youngster Matej Silic oder Oldie Michael Haucke, Dreier-Spezialist Nils Strubich oder Arbeitspferd Lyuben Paskov – sie alle steuerten wichtige Punkte bei, machten den BSV unberechenbarer als die BG, und wenn alle Stricke rissen, war da auch noch Bryant Allen, der die BG-Defense mit Einzelleistungen austanzte, wenn es eng zu werden drohte.
Nur 350 Zuschauer kamen in die Gesamtschulhalle
Der Wulfener Sieg war so mehr als verdient in einem Spiel, das in Sachen Emotionen deutlich hinter früheren Derby-Auflagen zurück blieb und das damit auch die Gemütslage bei den Fans widerspiegelte. Mit rund 350 Besuchern war die Partie trotz der Beschränkung des Kartenkontingents bei weitem nicht ausverkauft. Die Corona-Situation hatte ganz offensichtlich viele vom Besuch in der Halle abgehalten, und so fiel auch der Wulfener Jubel nach dem Spiel vergleichsweise verhalten aus.
- 1. Regionalliga West: BSV Wulfen - BG Dorsten 92:77 (54:42)
BSV: Silic (13/3), Landwehr, Strubich (9/3), Allen (18/2), Bojang (11/2), Köhler (5), Kleinert (8/2), Haucke (9), N. Peters, Paskov (12), van Buer (7), Baumgarth.
BG: Galvez Rodriguez (2), Pelaj (22/5), Cica (3), Baptista (10), Morlock (4/1), Styranko (o.E.), Fabek (12/2), Mfulame (o.E.), Brevard (21/1), J. Peters (3), Voca.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
