BSV Wulfen demontiert die BG Dorsten im Derby Wölfe führen in der ewigen Statistik wieder

BSV Wulfen demontiert die BG Dorsten im Derby: Wölfe führen in der ewigen Statistik wieder
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So deutlich hätten es wohl die wenigsten erwartet. Mit 105:73 (53:39) nahmen die BSV Münsterland Baskets Wulfen die BG Dorsten am Samstagabend im 35. Pflichtspiel-Derby beider Teams gegeneinander förmlich auseinander. Selbst Dorstens Trainer Franjo Lukenda nannte den Sieg „in der Höhe verdient“.

Jonas Harper beim Korbleger
Wulfens Jonas Harper fand zunächst nur stockend ins Spiel, dann aber immer wieder den Weg zum Dorstener Korb und zu einfachen Punkten. © Joachim Lücke

Das Unheil für die BG zeichnete sich früh ab. Topscorer Aamondae Coleman kam aus einer Verletzungspause zurück ins Team. Beim Aufwärmen schien ihm der gerade überstandene Muskelfaserriss nicht viel auszumachen. Doch im Spiel wirkte der US-Amerikaner gehemmt.

Das lag allerdings auch an den drei schnellen Fouls, die sich Coleman einhandelte. Schon im zweiten Viertel war Franjo Lukenda gezwungen, seinen erfolgreichsten Akteur auf die Bank zu holen, um noch Schlimmeres zu verhindern.

Bei der BG Dorsten sprang keiner in die Bresche

Dorstens Problem: Außer Paul Lunguana war niemand da, der wirklich in die Bresche sprang. Hin und wieder landete mal ein Dreier von Jonas Peters, Marco Buljevic oder Tim Severing im BSV-Korb. Doch viel zu selten, um dauerhafte Gefahr heraufzubeschwören.

So führte Wulfen nach dem ersten Viertel bereits 27:17. Auch der BSV-Motor stotterte dabei zuweilen. Doch Trainer Gary Johnson sah hochzufrieden, dass sich seine Spieler an seinen Matchplan hielten: „Wir spielen oft auf dem Niveau des Gegners. Wenn wir gegen BBA Hagen spielen, spielen wir wie BBA Hagen; wenn wir gegen Leverkusen spielen, spielen wir wie Leverkusen. Heute haben wir unser Ding durchgezogen.“

Franjo Lukenda schimpft in einer Auszeit mit seinen Spielern
Dorstens Trainer Franjo Lukenda war not amused. © J. Luecke

Und das bedeutete: in der Defense den Dorstener Ballvortrag früh stören, um entweder den Ball zu gewinnen oder zumindest Zeit von der Dorstener Angriffs-Uhr zu nehmen. Das gelang hervorragend, denn beim Seitenwechsel hatte die BG bereits zwölf Ballverluste auf dem Konto.

BSV Wulfen traf eine gute Wurfauswahl

Im Angriff zeigten sich die Gastgeber in der bestens gefüllten Gesamtschulhalle zudem cool. Die Dreier-Quote war zunächst nicht überragend, und von der Freiwurflinie leisteten sich die Wulfener auch so manchen Fehlversuch. Doch sie verstanden es, die Dorstener Verteidigung zu lesen, und fanden immer wieder den freien Weg zum Korbleger und zu einfachen Punkten.

Vor allem aber warfen sie in Halbzeit eins schlichtweg öfter als die Gäste. 41 Abschlüsse aus dem Feld standen nach 20 Minuten für den BSV zu Buche, die BG hatte es nur 31 Mal zum Korbversuch gebracht - auch das ein Ergebnis der guten Wulfener Verteidigung.

Spieler des BSV Wulfen feiern auf der Auswechselbank einen Drei-Punkte-Treffer
Die Digital-Bande zeigt es an: Im dritten Viertel waren die Wulfener - vor allem durch Gabriel Jung - immer wieder aus der Drei-Punkte-Distanz erfolgreich. © Joachim Lücke

Im dritten Viertel drehten die Wulfener dann auch aus der Dreier-Distanz auf. „Was Gabriel Jung da getroffen hat, war schon außergewöhnlich“, staunte auch Franjo Lukenda: „Immer wenn Wulfen einen Korb brauchte, hat es ihn auch gemacht. Sie waren heute individuell und mannschaftlich besser. Wulfen hat gespielt wie eine ernsthafte Play-off-Mannschaft.“

Und so hieß es nach dem dritten Viertel 83:54 für den BSV - die Partie war entschieden. Dass Aamondae Coleman kurz nach Beginn des Schlussviertels sein fünftes Foul kassierte - ein Technisches wegen Meckerns nach mehrfacher Ermahnung durch den Schiedsrichter - passte zwar ins Bild, war aber im Grunde schon nur noch eine Randnotiz.

Max Strauß erzielte den 100. Punkte

Die Angelegenheit war so deutlich, dass die frühzeitig angestimmten Siegesgesänge der Wulfener Fans geradezu moderat ausfielen. Gefeiert wurde natürlich trotzdem - unter anderem der 100. Punkt von Max Strauß, der dafür den Teamkollegen eine Kiste Bier spendieren darf.

Die BG Dorsten konnte sich damit trösten, dass nach Bayer Leverkusen II am Freitag mit den Bergischen Löwen am Samstag auch der zweite Konkurrent im Abstiegskampf verlor. Die BG bleibt damit Zwölfter und Franjo Lukenda optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen und dann nächstes Jahr nicht nur im Vest-Cup, sondern auch in der Liga wieder gegen Wulfen spielen.“

1. Regionalliga West
BSV Münsterland Baskets Wulfen - BG Dorsten 105:73 (53:39)
BSV: Dyczmons, Winck (12, 6 Rebounds, 5 Assists), Harper (24/4, 5 Ass.), Strubich (3/1), Oshodin (8/2), Reul, Jung (23/5, 11 Reb.), Wilke (4), N. Peters (15), Jakupovic (13, 7 Reb.), van Buer, Strauß (3/1)

BG: Lunguana (25/1, 6 Reb.), Ramosaj, Brune (o.E.), Pehar, Glavovic (4/1), Severing (11/1), Fabek (5/1), Buljevic (11/3), Coleman (9, 5 Reb.), J. Peters (4/1, 5 Reb.), Terboven (4).