
© Joachim Lücke
BSV Wulfen betreibt beste Werbung für die anstehenden Saison-Höhepunkte
Basketball
Im Grunde hatte die Partie keine sportliche Bedeutung mehr. Trotzdem boten der BSV Wulfen und die BBA Hagen den Zuschauern am Samstag noch einmal einen echten Appetitmacher für die Play-offs.
Eine volle Tribüne wie in Vor-Corona-Zeiten, dazu ein spannendes, ja dramatisches Spiel, das erst in der Verlängerung seinen glücklichen Ausgang nahm – eine bessere Werbung für die anstehenden Saisonhöhepunkte im WBV-Pokalfinale und in den Play-offs hätte sich der BSV Wulfen kaum wünschen können.
Dabei hatte die letzte Partie der Regionalliga-Hauptrunde gegen die BBA Hagen am Samstagabend eigentlich keine sportliche Bedeutung mehr. Nachdem die Telekom Baskets Bonn am Nachmittag ihre Partie gegen Deutz gewonnen hatten, stand fest, dass Wulfen die Hauptrunde als Dritter abschließen würde, und für Hagen, das den Klassenerhalt sicher und die Play-offs verpasst hatte, war es ohnehin das letzte Saisonspiel.

Nils Peters (l.) war mit 18 Punkten in 23 Minuten einer der effektivsten Wulfener gegen Hagen. © Joachim Lücke
Trotzdem – oder gerade deswegen? – entwickelte sich ein Schlagabtausch, in dem beide Seiten vor allem offensive Glanzlichter setzten.
So traf der BSV in der ersten Halbzeit fast traumwandlerisch sicher aus der Distanz. Dreier-Spezialist Nils Strubich war in den ersten beiden Vierteln nicht zu stoppen, traf fünf seiner sieben Dreier-Versuche und sammelte 17 Punkte.
Noch besser machte es indes Hagens Bulgare Milen Zahariev, der für seine fünf Dreier nur sechs Versuche rauchte und 23 Zähler verbuchte.
Nach dem Seitenwechsel sank bei diesen beiden Protagonisten allerdings die Trefferquote. Doch dafür sprangen andere in die Bresche. Beim BSV vor allem Nils Peters, der sich am Ende bei 18 Punkten nur einen einzigen Fehlwurf leistete.
Auch Alexander Winck hatte wieder starke Szenen in der Verteidigung wie im Angriff. Nicht von ungefähr war er an einer der spektakulärsten Szenen des Spiels beteiligt, als Manuel Bojang seinen Pass 1:24 Minuten vor Ende der Verlängerung direkt aus der Luft zum 106:105 in den Hagener Korb tippte.
Es sollte die Vorentscheidung bedeuten, denn beim folgenden Hagener Einwurf stibitzte Bryant Allen den Ball und legte das 108:105 nach. Als Lyuben Paskov 47 Sekunden vor dem Ende das 110:105 markierte, ließ sich Wulfen diesen Vorteil nicht mehr nehmen.
Wulfens Fans feierten anschließend ausgelassen, und es war nicht nur die Freude über einen hoch unterhaltsamen Basketball-Abend, sondern vor allem auch die Vorfreude auf die, die jetzt noch im Pokalfinale und in den Play-offs anstehen.
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1. Regionalliga West:
BSV Wulfen - BBA Hagen 113:108 n.V. (96:96; 54:51)
BSV: Šilić (2), Winck (8, 5 Assists), Landwehr, Strubich (20/6), Allen (14/1, 7 Reb.), Bojang (15/1, 7 Reb., 6 Assists), Köhler (5), Haucke (10, 6 Reb.), Peters (18), Paskov (17/1, 7 Reb.), van Buer (4), Baumgarth (o.E.).
Play-off-Premiere am Osterwochenende
Wulfen und Recklinghausen können im Halbfinale aufeinander treffenMit dem Tabellendritten BSV Wulfen und dem Siebten Citybasket Recklinghausen haben zwei Mannschaften aus dem Kreis Recklinghausen die Play-off-Runde um den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga Pro B erreicht.
Start ist am Ostersamstag, 16. April, gespielt wird nach dem Modus „best of three“. Der BSV Wulfen besitzt zunächst Heimrecht gegen den Sechsten TSV Bayer Leverkusen II. Ob tatsächlich am Ostersamstag oder am Sonntag gespielt wird, steht noch nicht fest. Citybasket reist am ersten Play-off-Spieltag zum Zweiten der Hauptrunde, den Telekom Baskets Bonn II. Die weiteren Termine: 22. April und gegebenenfalls 24. April.
Sollten beide Vestrivalen das Play-off-Viertelfinale überstehen, käme es in der Runde der letzten vier zum direkten Duell zwischen Wulfen und Recklinghausen. Die weiteren Viertelfinals bestreiten die BBG Herford gegen TuS 59 HammStars sowie die bringiton Ballers Ibbenbüren gegen den Deutzer TV.
Sein letztes reguläres Meisterschaftsspiel konnte Tabellenführer Herford am Samstagabend gegen Grevenbroich nicht austragen. Der Grund hatte diesmal allerdings nichts mit Corona zu tun. Schlicht und einfach war die Korbanlage defekt. Weil die Partie keinerlei Auswirkungen mehr auf die Tabelle der Hauptrunde hat, wird sie nicht nachgeholt.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
