Auf seinem Facebook-Account verabschiedete sich Allen Ende vergangener Woche von der „WulfenNation“. Er schreibe es mit schwerem Herzen und viele Gefühlen: „Ich hätte nie gedacht, dass wir zu diesem Punkt gelangen, aber die Zeit ist gekommen. Nach fünf Jahren in diesem Verein glaube ich, dass meine Zeit hier zu einem Ende gekommen ist.“
Der 33-Jährige zieht zufrieden Bilanz: „Als ich nach Wulfen kam, habe ich euch gesagt, dass ich positive Energie, Leadership und eine Siegermentalität bringen würde ... Ich glaube wirklich, dass ich das wahr gemacht habe.“
Und Allen zählt die Erfolge der vergangenen fünf Jahre auf: Meisterschaft in der 2. Regionalliga 2 und Aufstieg in die 1. Regionalliga in der Saison 2018/19, zweimaliger Gewinn des Vest-Cups 2021 und 2022 sowie den Gewinn des WBV-Pokals 2022 und den Einzug ins Play-off-Finale der Regionalliga-Saison 2021/22.

Das alles sei aber nicht ohne seine Teamkollegen und Trainer zu schaffen gewesen: „Sie sind nun für immer meine Brüder! Wir haben zusammen wirklich Geschichte geschrieben!“ Die gemeinsamen Erinnerungen auf und abseits des Spielfeldes werde er für immer schätzen.
Ein großes Dankeschön schickte Allen auch an die BSV-Fans: „Ihr seid wirklich wunderbare und treue Fans, die mit dem Team feiern oder sterben durch alle Aufs und Abs. Ich werde euch alle aus tiefstem Herzen vermissen!“
Auch BSV-Vorsitzender Carsten Duwenbeck bedauerte Allens Entscheidung: „Es ist schade. Es waren fünf tolle Jahre mit Bryant. Er hat dem Verein viel gegeben. Aber wir haben ihm ein Angebot für eine weitere Saison gemacht, das er aber einen Tag später abgelehnt hat.“

Wohin es den US-Amerikaner zieht, weiß der BSV-Vorsitzende nicht: „Ich vermute, dass er es noch einmal in der Pro B versuchen will.“ Nach seinen Informationen versuche Bryant Allen, den Status als Basketball-Deutscher zu erlangen. So würde er nicht die wichtige Position eines Nicht-EU-Imports blocken.
Keine Hektik bei der Suche
Beim BSV Wulfen machen sich Trainer Gary Johnson und der Sportliche Leiter Romeo Bakoa nun auf die Suche nach einem Ersatz für den US-Amerikaner. Hektik bricht wegen dieser Personalie beim BSV aber keine aus: „Die meisten Vereine besetzen die Position des Importspielers immer zuletzt“, sagt Carsten Duwenbeck.
Das Reservoire an guten US-Akteuren ist einfach sehr viel größer als das an deutschen Spielern oder EU-Importen. Bei der Suche nach einem Allen-Nachfolger kann der BSV nun anhand der bereits vorhandenen Spielerzusagen schauen, auf welcher Position im Kader noch Handlungsbedarf besteht. Ein weiterer Aspekt dürfte sein, dass der neue Mann auch wieder als Trainer im Jugendbereich eingesetzt werden soll und so Kosten sparen hilft. Bryant Allen hatte diese Aufgabe zuletzt nicht mehr übernommen.
Von Schalke nach Wulfen
Allen war 2018 vom damaligen Sportlichen Leiter des BSV Volker Cornelisen vom FC Schalke 04 nach Wulfen gelotst worden. Schalke spielte seinerzeit in der 2. Bundesliga Pro A und Bryant Allen im Kader der Schalker Zweiten in der Oberliga. In Wulfen avancierte der Linkshänder auf Anhieb zum Topscorer und mit seiner extrovertierten Art auch zum Publikumsliebling.

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