BG Dorsten wollte den Derbysieg mehr Rebounds, Freiwürfe und Coleman entscheiden

BG Dorsten wollte den Derbysieg mehr: Rebounds, Freiwürfe und Coleman entscheiden
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Das 34. Ligaderby zwischen der BG Dorsten und dem BSV Wulfen wurde allen Erwartungen gerecht. Über 1000 Zuschauer erlebten in der Juliushalle am Samstag einen packenden Kampf von der ersten bis zur letzten Minute.

Hochklassig? Nein, das war es nicht unbedingt. Aber spannend. Weil sich bis in die Schlussminuten keines der beiden Teams entscheidend absetzen konnte. Und so war am Ende jede Aktion, jeder Wurf, jedes Foul wichtig.

Am Ende haderte der BSV mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen. Vor allem die Offensivfouls gegen Tarik Jakupovic waren umstritten und trafen den BSV in der entscheidenden Phase, als die Partie drei Minuten vor dem Ende auf Messers Schneide stand. 75:77 lagen die Gäste da zurück und es folgten die wohl entscheidenden Szenen.

Fans des BSV Wulfen beim Derby in Dorsten
Die Fans des BSV Wulfen sorgten erwartungsgemäß für mächtig Stimmung. © Joachim Lücke

Zunächst verwandelte Paul Lunguana zwei Freiwürfe zum 79:75, Wulfens Gegenzug war nicht erfolgreich und beim nächsten BG-Angriff blockte Leon Oshodin Aamondae Coleman – dachten die Wulfener. Doch die Schiedsrichter entschieden auf Foul gegen den Wulfener, was Trainer Gary Johnson und die Auswechselspieler dermaßen in Rage brachte, dass sie für ihre Proteste auch noch ein Technisches Foul kassierten.

Von den fälligen drei Freiwürfen verwandelte die BG zwei zum 81:75 und Wulfen war fortan unter extremem Zugzwang. In den verbleibenden 2:10 Minuten trafen die Gäste dann auch mehrfach überhastete Wurfentscheidungen. Ein wichtiger Dreier von Tim Severing und ein energisches Nachsetzen von Paul Lunguana unterm BSV-Korb sicherten der BG den Sechs-Punkte-Vorsprung bis in die Schlussphase, und als Wulfen schließlich zu Fouls griff, um die Uhr zu stoppen und auf Dorstener Fehlwürfe von der Freiwurflinie zu hoffen, da enttäuschte Lunguana diese Hoffnung mit sauberen sechs Treffern bei sechs Versuchen.

BG Dorsten traf über 90 Prozent ihrer Freiwürfe

Überhaupt waren die Freiwürfe am Samstagabend einer der Schlüssel zum BG-Erfolg. 20 Treffer bei 22 Versuchen bedeuteten für die BG eine traumhafte Quote von 90,9 Prozent. Ein Ausdruck der Nervenstärke, die eines der Zünglein an der Waage waren. Wulfen schwächelte dagegen an der Linie mit 66,7 Prozent und fünf vergebenen Chancen bei 15 Versuchen.

Der andere Erfolgsgarant der Gastgeber hieß eindeutig Aamondae Coleman. Bis weit ins dritte Viertel hieß die Partie eher Coleman gegen Wulfen als BG gegen BSV. 25 der 47 Dorstener Punkte in Halbzeit eins gingen auf das Konto des US-Amerikaners.

Wulfen setzte verschiedene Verteidiger auf den Powerforward an. Große wie Lukas van Buer, wendige wie Leon Oshodin, kleinere wie Gabriel Jung – keiner konnte Coleman vom Korb weghalten. Und als der BG-Topscorer im dritten Viertel endlich müde zu werden schien, da sprangen andere in die Bresche.

Jonas Peters, Aamondae Coleman und Paul Lunguana (v.l.)
Jonas Peters, Aamondae Coleman und Paul Lunguana (v.l.) hatten nach dem Spiel gut lachen. © Joachim Lücke

Tim Severing zum Beispiel, der genau wie Ivan Pehar im Endeffekt wohl spielentscheidende Dreier setzte. Auch Juri Glavovic war einer der Aktivposten des Dorstener Spiels, und das vor allem in einer Kategorie, die das Spiel ebenfalls mitentschied: den Rebounds. Zehnmal sicherte sich allein Glavovic abspringende Bälle, insgesamt gewann die BG diese Statistik am Ende mit 48:35. Klares Zeichen dafür, dass die Dorstener am Samstagabend heißer und fokussierter waren, denn Reboundarbeit ist letztendlich eine Frage des Wollens.

In der Derby-Statistik zwischen Dorsten und Wulfen heißt es damit 17:17. Bis zum Rückspiel. Dann wird wieder einer der beiden Clubs in Führung gehen ...

1. Regionalliga West

BG Dorsten - BSV Münsterland Baskets Wulfen 92:84 (47:51)

BG: Lunguana (10), Ramosaj, Pelaj (o.E.), Brune (o.E.), Pehar (8/2), Glavovic (7/1, 10 Rebounds), Severing (8/2), Fabek (7/1, 5 Reb.), Terboven (o.E.), Herbort (6), Coleman (37, 10 Reb.), Peters (3)

BSV: Dyczmons, Ludwig, Harper (30/3), Strubich (9/3), Oshodin (3/1), Reul (o.E.), Jung (16/3), Peters (8), Jakupovic (10, 12 Reb.), van Buer (2), Strauß (o.E.)