Wilde Szenen in der Bezirksliga 9 Nach Abpfiff wird es bei Kirchhellen gegen Hassel unschön

Wilde Szenen in der Bezirksliga 9: Nach Abpfiff wird es bei Kirchhellen gegen Hassel unschön
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Im spannenden Bezirksliga-Spiel zwischen dem VfB Kirchhellen und Spitzenreiter SC Hassel gab es beim 1:1 keinen Sieger. Nach Abpfiff überschlugen sich dann die Ereignisse auf dem Rasenplatz an der Löwenfeldstraße. Zuschauer stürmten auf den Platz, attackierten Spieler. Auch der Co-Trainer der Gäste soll mitgemischt haben. Das Sportliche geriet in den Hintergrund.

Nach Abpfiff der elfminütigen Nachspielzeit gaben sich VfB-Trainer Martin Stroetzel und Hassel-Trainer Enis Ayildiz noch die Hand, danach wurde es wild. Doch der Reihe nach. Schon während des Spiels gab es auf und neben dem Platz viel Trash-Talk, die Partie war von Beginn an sehr hitzig, beide Mannschaften wollten unbedingt gewinnen.

„Er schlägt mir mit der Faust auf die Nase“

Während der Partie soll ein Spieler von Hassel VfB-Youngster Lukas Rottmann schon einmal geschlagen haben, doch der Schiedsrichter sah diese Szene nicht. In einer langen Nachspielzeit erhitzten sich die Gemüter dann immer weiter, nach elf Minuten pfiff der Unparteiische schließlich ab. Dann spielten sich Szenen ab, die auf dem Fußballplatz nichts verloren haben.

„Nach dem Abpfiff saß ich auf dem Boden und wollte meine Schuhe öffnen, da kam ein Spieler auf mich zu gerannt und tritt mir zuerst gegen das Knie. Ich stehe auf und er schlägt mir mit der Faust direkt auf die Nase“, berichtet VfB-Spieler Lukas Rottmann. „Was danach passiert ist, habe ich alles nicht richtig mitbekommen – nur dass sich eine riesige Menschenmenge um mich gebildet hat und sich alle gegenseitig hin und her geschubst haben.“

„Es fielen Schläge und Tritte“, so VfB-Coach Martin Stroetzel über Kirchhellens Spiel gegen den SC Hassel.
„Es fielen Schläge und Tritte“, so VfB-Coach Martin Stroetzel über Kirchhellens Spiel gegen den SC Hassel. © Joachim Lücke

Zuschauer, Mannschaftskollegen und auch Trainer Martin Stroetzel bestätigen den Vorfall. „Nach dem Schlag gegen Rottmann „kamen direkt mindestens 15 Leute von der gegnerischen Bank beziehungsweise Fanseite aufs Feld gelaufen und haben unsere Spieler geschubst. Unsere Spieler wurden von Leuten angegangen, die nichts mit dem Spielgeschehen zu tun hatten“, sagt Kirchhellens Finn Mertens.

Hassel-Trainer mit Vorwürfen gegen Kirchhellen-Fans

„Es hat sich eigentlich nicht angedeutet, dass nach dem Schlusspfiff die Lage auf dem Platz so eskaliert“, so Stroetzel. Bis auf besagte Szene gegen Rottmann während des Spiels, sei alles noch im Rahmen gewesen. Bis es eben nach Abpfiff eskalierte. „Nach einer Rudelbildung stürmten die komplette Bank und Zuschauer auf den Platz und griffen unsere Spieler an. Es fielen Schläge und Tritte“, berichtet der Trainer weiter.

Der Übungsleiter habe die Situation schlichten wollen, habe jedoch selbst aufpassen müssen, nicht angegangen zu werden. Auch Trainerkollege Enis Ayildiz aus Hassel probierte die Gemüter zu beruhigen. „Er hat auch versucht, seine Spieler zu beruhigen und sie mit Hilfe des Ordnungsdienstes von uns getrennt.“ Anders laut des VfB-Trainers der Hasseler Co-Trainer, der selbst Teil der Rudelbildung gewesen sei.

Hassels Enis Ayildiz war von dieser Redaktion nicht zu erreichen. Gegenüber der „WAZ“ beklagte er sich über eine vermeintliche Fangruppe des VfB, die während des Spiels viel provoziert habe. „Sticheleien und Provokationen gehören zum Fußball dazu, aber das hat auch Grenzen. Und die sind in Kirchhellen überschritten worden, das war rassistisch.“