Ihr müsst über die rote Linie gehen. Das ist ganz wichtig.“ Wie oft Moderator Tobias Mattheis diese Anweisung beim 12. Dorstener Sparkassen Cross des Leichtathletik-Teams Dorsten (LTD) gab? Oft.
Und doch herrschte bei der Schülerstaffel im Wechselbereich fröhlich munteres Chaos, musste Lehrerin Regina Luerweg immer wieder mal einen ihrer jungen Läufer von der Antoniusschule einfangen und über jene rote Linie bugsieren, in der sich der Kontakt für die elektronische Zeitnahme befand.
Doch der Stimmung und dem Enthusiasmus bei den Kindern und ihren Familien am Streckenrand tat das keinen Abbruch. Christoph Borgmann, Vorsitzender des LTD, freute sich: „Es ist toll, dass die Antoniusschule nach einer Pause im vergangenen Jahr wieder dabei ist.“
40 Antoniusschüler am Start
Die 40 Grundschüler aus Holsterhausen trugen so dazu bei, dass die zwölfte Auflage des Sparkassen Cross – übrigens die 30. des LTD-Cross – mit über 200 Teilnehmern ein gutes Ergebnis erzielte. „Nach Corona“, so Christoph Borgmann, „hatten wir vergangenes Jahr noch Probleme, weil wir keine elektronische Zeitmessung anbieten konnten. Doch jetzt ist dieser Knick überwunden. Die Leute wollen wieder laufen.“
So entschieden die Veranstalter kurzfristig auch, aus einem Staffellauf zwei zu machen und die Schüler von den Erwachsenen zu trennen. „Sonst wäre es im Wechselbereich zu voll geworden.“
Voll war auch die „Laufkarte“ der Lokalmatadoren Lutz Holste und Matthias Amoneit von der LG Dorsten. Beide starteten zunächst über die 3500 Meter lange Mittelstrecke und belegten dort die Plätze eins und zwei. Kurz darauf waren sie dann auch bei der 3 x 580-Meter-Staffel mit dabei, wobei Holste sogar zwei der drei Laufparts der Siegerstaffel übernahm. Und last but not least gingen sie zum Abschluss auch noch die 7300 Meter der Langstrecke an und Amoneit lief als Dritter noch einmal aufs Podium.
Souveräner Sieger wurde hier der Braunschweiger Felix Becker, der den Lauf in Dorsten zur Vorbereitung auf die Deutsche Crosslauf-Meisterschaft nutzte. Tobias Mattheis warnte die Konkurrenz schon vor dem Start: „Felix läuft die 5000 Meter unter 15 Minuten.“ Im Ziel des Dorstener Laufs hatte Becker nach 25:59 Minuten fast dreieinhalb Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Marcel Henschel (28:21 min) und Matthias Amoneit (28:27 min).
In der Zuschauergunst stand der Abschlusslauf aber – natürlich – klar im Schatten der Kinder- und Schülerläufe. Gerade als die Nachwuchsstaffeln sich für ihren Start bereit machten, gab es von den Eltern unzählige Tipps vom sinnvollen „Dein Klettverschluss am Schuh ist auf“ über „Stell dich weiter rechts hin“ bis zu „Nimm die Hände aus den Hosentaschen“.
Die schönste Szene des Tages
Für die schönste Szene des Tages sorgten allerdings Helmut auf der Springe und Ute Pox-Bergemann. Beim 3500-Meter-Lauf hatte der 70-jährige auf der Springe mit seinem gleichbleibenden Tempo in der Schlussrunde zu Pox-Bergemann aufgeschlossen. Auf der Zielgeraden reichten die beiden einander dann die Hände und liefen gemeinsam über die Ziellinie.