Bei den Hertener Löwen saß Benedict Baumgarth am letzten Samstag in der Partie gegen TSV Bayer Leverkusen II (69:58) 40 Minuten auf der Bank. Im Schlüsselspiel, um eine gute Platzierung für die Play-off-Spiele, setzte Trainer Robin Singh auf sein eingespieltes Team. Baumgarth, erst im Januar zu den Löwen gestoßen, hatte in der Woche zuvor das Training verpasst, alles ergab damit einen Sinn. Gefeiert wurde der 18-Jährige trotzdem.
Denn seine Abwesenheit hatte einen guten Grund: Benedict Baumgarth weilte beim Lehrgang der deutschen U18-Nationalmannschaft in Kienbaum. An dessen Ende wurde nominiert, unter anderem für die bevorstehende Europameisterschaft in Tampere (Finnland; 27. Juli bis 4. August). Benedict Baumgarth wurde in den 14er-Kader berufen. „Es war schon ein besonderes Gefühl, als ich nach Herten zurückkam, die Mannschaft im Kreis stand und unser Trainer dann von der Nominierung erzählte und alle laut klatschten“, berichtet der 18-Jährige.
Nun ist der Hauptverein des gebürtigen Wulfeners aktuell SparkassenStars Bochum. Beim ProA-Ligisten gilt der 2,12-Meter-Center als Spieler für die Zukunft. Spielpraxis soll Baumgarth jetzt in Herten sammeln, nahe seinem Geburtsort Wulfen. Dass das aus bereits geschilderten Gründen noch nicht so klappt, nimmt der Schüler hin. Die Zeit, und davon ist Trainer Robin Singh überzeugt, spricht für ihn. Vielleicht hält ihn die Zeit auch über die Saison hinaus in Herten?
Vollgepackte Tage in Kienbaum
In erster Linie überwiegt die Freude, es endlich in den Kader der Nationalmannschaft geschafft zu haben. Es war Benedict Baumgarths dritter Anlauf, wie er sagt. „Schon in der U16 war ich dabei, musste aber den Lehrgang abbrechen aus Verletzungsgründen“, berichtet er am Telefon. Ähnliches sei auch im letzten Jahr geschehen, bei der U18. Diesmal habe er sich ganz auf die Tage in Kienbaum fokussieren können, sei fit gewesen. „Mein Ziel war es, es endlich zu schaffen“, berichtet er.
Die Tage seien sehr vollgepackt gewesen. Zweimal täglich Training in der Halle, Taktikschulung – und natürlich habe es auch Hausaufgaben für die Schule gegeben: Ganz ohne Paukerei kamen die Lehrgangsteilnehmer dann doch nicht durch die Woche. Ein lockerer Ausflug sei das nicht gewesen, sagt er.
Ehe es Ende Juli zur Europameisterschaft nach Tampere geht, steht im März der nächste Lehrgang mit der Nationalmannschaft an. Bis zum 16. März spielen die Hertener Löwen noch in der Liga, anschließend die Play-offs um den Aufstieg in die ProB-Liga. Mit der Nationalmannschaft steht dann auch noch das Albert-Schweitzer-Turnier an (30. März bis 6. April), eine Art inoffizielle Mini-WM zur Vorbereitung auf Tampere. Deutschlands Gegner bei dem Turnier in Mannheim: Ägypten, Italien, China, Griechenland und Serbien. Langweilig dürften die nächsten Wochen und Monate damit nicht werden, auch wenn „Bene“ Baumgarth sich in Herten damit rar machen könnte
