Dass es im Kreispokal-Endspiel der B-Juniorenfußballer zwischen dem SV Wanne 11 und Westfalia Herne emotional zugehen könnte, hatten Experten schon vor dem Anpfiff vermutet. Dass dieses Spiel mit einem Spielabbruch inklusive Polizei-Einsatz endete, setzte allem indes die Krone auf.
Was war passiert? In Minute 53 beim Spielstand von 2:0 für Wanne 11 wurde laut des Vorsitzenden des Kreis-Jugend-Ausschusses, Bernd Götte, ein Wanner Spieler gefoult, der dann aufsprang und einem Westfalia-Spieler einen Kopfstoß verpasste. Es folgte eine Rudelbildung. Mit der Konsequenz von Roten Karten für einen Wanner und Herner Spieler.
So weit, so schlecht. Es kam noch schlimmer. Die Tumulte hätten sich auf dem Platz und den Rängen fortgesetzt. „Als Westfalias Rotsünder in die Kabine ging, wurde er von einem Zuschauer in Höhe des Verkaufskiosks körperlich attackiert. Unsere Ordner gingen sofort dazwischen“, erzählt Götte.
Entscheidung liegt beim Sportgericht
Daraufhin habe Schiedsrichter Johannes Ehrensberger das Spiel unterbrochen und sei mit seinen Assistenten in die Kabinen gegangen. „Als sich die Zuschauer-Tumulte vor dem Kabinentrakt trotzdem nicht beruhigten, hat der Koordinator Spielbetrieb, Dennis Wessel, die Polizei angerufen, die mit einem Wagen und Beamten anrückte“, erzählt Götte.
In der Zwischenzeit hatten Wessel, Götte und das Schiedsrichter-Gespann in der Kabine darüber beraten, wie es weitergehen sollte – und sind zu dem Entschluss gekommen, dass ein Spielabbruch das Beste ist. Der dann auch erfolgte. Das Szenario, wie es jetzt weitergeht, sieht wie folgt aus.

Bernd Götte sagt dazu: „Ich werde am Sonntag alles weiterleiten ans Sportgericht – mit der Bitte um eine Eilentscheidung.“ Ohne dem Gericht vorgreifen zu wollen, könne es ein Wiederholungsspiel geben. Wenn das Gericht auf Verschulden beider Vereine für den Spielabbruch entscheide, gebe es im Jahr 2024 keinen B-Jugend-Kreispokalsieger. Und somit auch keinen Westfalenpokal-Teilnehmer.