
Es scheint wie eine Geschichte, die nie auserzählt ist: Wieder gibt es Ärger rund um die Glückauf-Kampfbahn und die SF Habinghorst/Dingen. Dieses Mal, weil Trainer Aykut Hezer mit seinen Jungs einen Teil des schneebedeckten Platzes mit kleinen Toren freiräumen ließ. Für viele eine amüsante Trainingseinheit – für die Stadt Castrop-Rauxel anscheinend ein dermaßen schweres Vergehen, dass sie den Klub mit einer Platzsperre von über einem Monat belegt.
Ein völlig überzogenes Strafmaß, wenn man mich fragt. „Die angeordnete Maßnahme dient der Wahrung der ordnungsgemäßen Nutzung der Sportanlage und soll weiteren Schäden vorbeugen“, heißt es in der Begründung der Stadt. Das klingt, als wären die Sportfreunde ein unbelehrbarer Wiederholungstäter, den es gilt dingfest zu machen. Hätte es ein simpler Hinweis oder eine Verwarnung nicht auch getan?
Stadt hätte Platz auch sperren können
Ich kann verstehen, wenn die Stadt sich um den Kunstrasen sorgt. Irgendwie freiräumen mussten Spieler und Trainer den Platz jedoch ohnehin. Ob es da jetzt den riesigen Unterschied gemacht hat, es mit den Toren oder Schaufeln zu tun? Kann man sicher infrage stellen. Und wenn der Kunstrasen ohnehin bei solch einem Wetter gefährdet ist, hätte die Stadt Castrop-Rauxel die Sportstätte ja auch einfach sperren und nicht zum Trainingsbetrieb freigeben können.
Und wir erinnern uns: Das Pokalspiel der SF Habinghorst/Dingen gegen den BV Herne-Süd fand auf einem völlig zugeschneiten Platz in der Glückauf-Kampfbahn statt und wurde über 90 Minuten von 22 Spielern intensiv bespielt. Da gab es keinerlei Einwände.
Die Sache hat irgendwie einen komischen Beigeschmack. Wieder sind die SF Habinghorst/Dingen im Visier, die erst im Sommer ihre sportliche Heimat verloren haben und nun an der ihnen fremden Uferstraße trainieren müssen. Ganz zum Leid des Vereinslebens, das man den Sportfreunden in keinem Fall absprechen kann. Ich finde, die Stadt hat hier überreagiert und die Fronten zwischen sich und Habinghorst/Dingen unnötig weiter verhärtet.