Tribünenabriss am Schloss Strünkede Westfalia muss Vorbereitung außerhalb des Stadions planen

Von Sportredaktion
Tribünenabriss am Schloss Strünkede: Westfalia muss Vorbereitung außerhalb des Stadions planen
Lesezeit

Der geplante Abriss der Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede sorgt in Herne für Unmut. Besonders beim traditionsreichen Fußballverein Westfalia Herne, aber auch bei langjährigen Beobachtern der lokalen Sportszene, stößt das Vorhaben auf Kritik. Im Fokus steht nicht nur der Rückbau selbst, sondern auch der Umgang der Stadt mit der Kommunikation rund um das Projekt.

Nun hat sich Sportdezernent Andreas Merkendorf öffentlich zur Maßnahme geäußert, die mit rund 450.000 Euro zu Buche schlagen wird.

Warum die Tribüne im Stadion Schloss Strünkede abgerissen werden soll

Der Grund für den Rückbau liegt laut Stadtverwaltung in der Bausubstanz des Tribünendachs: „Als wesentlicher Punkt für die Ertüchtigung des Tribünendachs für eine weitere dreijährige Nutzung ist es erforderlich, die asbesthaltige Dacheindeckung von der vorhandenen flächigen Vermoosung zu befreien, sowie defekte Dachschindeln auszutauschen“, erklärt Merkendorf gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Doch genau das sei nicht erlaubt – zumindest nicht unter geltenden Sicherheitsrichtlinien. Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin untersagen eine Reinigung, bei der Asbest freigesetzt würde. „Die Platten des gesamten Daches müssten daher ausgetauscht werden. Dies steht bei der Größe des Daches in keinem wirtschaftlichen Verhältnis“, so Merkendorf weiter.

Geplante Rückbauarbeiten im Stadion Herne: Ablauf und Sicherheitsmaßnahmen

Die Stadt sieht daher keine Alternative: „Da von der Tribüne eine Gefahr ausgeht, sollen das Dach, die Dachtragkonstruktion sowie die umlaufenden Wände in der spielfreien Zeit 2025 zurückgebaut werden.“ Die Arbeiten erfolgen laut Dezernent unter strengen Vorgaben: „Das Tribünendach wird vollständig händisch nach den technischen Regeln für Gefahrstoffe, insbesondere Asbest, abgetragen. Die mit Schwermetallen belasteten Anstriche an Wänden und dem Stahlfachwerk werden fachgerecht abgesaugt.“

Westfalia Herne muss während der Stadion-Sanierung umziehen

Die Rückbauarbeiten sind im Zeitraum vom 26. Mai bis zum 1. August 2025 angesetzt – direkt nach dem letzten Heimspiel der laufenden Saison gegen den RSV Meinerzhagen (25. Mai). Ab dem 4. August soll das Stadion wieder nutzbar sein, allerdings dann zunächst ohne Überdachung. Der Rahmenterminkalender des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) sieht den Start der neuen Westfalenliga-Saison für den 10. August vor.

Damit ist klar: Die komplette Vorbereitung von Westfalia Herne auf die Spielzeit 2025/26 muss andernorts stattfinden. Wo genau, ist bislang offen. Die Stadtverwaltung will in Abstimmung mit dem Verein ein Konzept entwickeln. „Geplant wird derzeit eine Nutzung der Plätze Bergstraße, Schaeferstraße sowie dem Horststadion“, heißt es im Bericht der WAZ.

Zukunft des Stadions: Kommt eine neue Tribüne in Herne?

Langfristig soll das Stadion am Schloss Strünkede aber nicht ohne überdachte Sitzmöglichkeiten bleiben. Eine Machbarkeitsstudie soll nun prüfen, welche baulichen Optionen für neue Überdachungen innerhalb des Stadions realisierbar wären. Auch mögliche Standorte werden dabei ausgelotet. Eine Idee, mobile Tribünencontainer auf der Gegengerade aufzustellen, wurde von Westfalia Herne laut Stadt allerdings abgelehnt.