Martin Kapitza ballt die Faust: Beim 4:1-Erfolg über den SSV Buer stand er in der Startaufstellung und traf vom Punkt. © Volker Engel
Fußball-Landesliga
Wacker Obercastrops Wechsel fruchten - und Martin Kapitza (29) ist der Edeljoker
Der SV Wacker Obercastrop steht nach dem 12. Spieltag alleine an der Tabellenspitze der Fußball-Landesliga. In keiner anderen Mannschaft treffen die Joker so oft wie hier - und wie Kapitza.
Es läuft die 72. Minute beim Auswärtsspiel des Fußball-Landesligisten SV Wacker Obercastrop beim SV Wanne 11. Es steht 0:0, obwohl die Obercastroper das bessere Team sind und gute Möglichkeiten haben.
Wacker-Coach Aytac Uzunoglu entscheidet sich dafür, Angreifer Martin Kapitza einzuwechseln - für den an diesem Tag glücklosen Elvis Shala. „Elvis Shala hatte sich total aufgerieben und wir brauchten vorne einen wie Martin mit seiner gradlinigen Spielweise“, sagte Uzunoglu nach der Partie.
Die Entscheidung sollte sich auszahlen. Nur drei Minuten nach der Einwechslung schießt Martin Kapitza in seiner ersten Aktion per Flachschuss aus 16 Metern das 1:0 und somit den Siegtreffer für die Obercastroper.
Ein wichtiger Faktor für die Tabellenführung des SV Wacker
Wacker Obercastrop behauptet mit dem Sieg die Tabellenführung in der Landesliga - und erneut hat ein Einwechselspieler großen Anteil daran. In sieben von bisher elf Spielen erzielten Wackers Joker neun Tore. „Das ist schon eine besondere Statistik und ein wichtiger Faktor in der laufenden Saison“, sagt Trainer Uzunoglu.
Neuzugang Martin Kapitza, der im Sommer von der Spvg Schwerin kam, konnte zwar bislang noch keinen Stammplatz beim Landesligisten aus Obercastrop erobern, jedoch hat er einen großen Anteil an der derzeitigen Tabellenführung.
Zwei Tore und vier Vorlagen verbucht der Angreifer nach Einwechslungen. Er ist der Top-Joker der Wackeraner. „Es läuft einfach bei mir“, sagt der 29-Jährige, der allerdings auch zugibt: „Es ist schwierig, in ein eingespieltes Team reinzukommen. Von der Bank eingewechselt zu werden, ist für mich Neuland.“
Tatsächlich war Kapitza in den vergangenen Jahren unumstrittener Stammspieler beim Bezirksligisten Spvg Schwerin. „Auf Schwerin hatte ich so gut wie keine Konkurrenz. Aber diese Situation macht mich auch stärker“, so der Angreifer.
Martin Kapitza beweist seine Torgefahr
Dass er torgefährlich ist, beweist Kapitza aber nicht erst seit seinem Engagement beim SV Wacker Obercastrop. Für die Spvg Schwerin schoss er allein in den vergangenen beiden Bezirksliga-Spielzeiten 32 Tore.
Sein Konkurrent im Sturm steht ihm aber in nichts nach: Der 25-jährige Elvis Shala, der 51 Einsätze und neun Tore für den VfB Hüls und den SV Zweckel in der Oberliga vorweisen kann, schoss in den vergangenen beiden Jahren in der Bezirks- und Landesliga 40 Tore.
Obwohl der SV Wacker zwei treffsichere Stürmer in seinen Reihen habe, gebe es laut Kapitza aber keine Probleme im Team: „Elvis hat viel Qualität, er ist echt lustig und ein vernünftiger Kerl.“
Dass Martin Kapitza nach seinem Wechsel aus der Bezirksliga in der Landesliga noch nicht als Stammspieler angekommen ist, liege laut dem Angreifer nicht am Klassenunterschied. „Klar, das Spiel ist schneller und robuster, in den Zweikämpfen geht es mehr zur Sache. Aber genau dieses Spiel liegt mir ja“, sagt der 29-Jährige.
Beim 1:0 gegen den SV Wanne 11 kam Kapitza als Stürmer zum Einsatz, allerdings wird er auch oft im linken Mittelfeld statt in der Sturmspitze eingewechselt, wo Elvis Shala seinen Stammplatz hat. „Das ist nicht ganz meine Position, ich fühle mich im Zentrum wohler“, sagt Kapitza.
Doch auch so gelangen ihm vier Tore und zwei Vorlagen als Einwechselspieler. „In dieser Saison haben wir auf unseren Offensiv-Positionen sehr viele Alternativen und Varianten, sodass ich im Laufe eines Spiels reagieren kann“, begründet Wacker-Coach Aytac Uzunoglu auch die ungewohnte Kapitza-Position.
Wacker-Coach Aytac Uzunoglu (l.), hier im Gespräch mit Innenverteidiger Marius Hoffmann, bewies in dieser Saison schon des Öfteren ein „goldenes Händchen“ bei Einwechslungen. © Volker Engel
Martin Kapitza ist nicht der einzige Spieler des SV Wacker Obercastrop, der von der Bank aus noch einen neuen Impuls ins Spiel bringen konnte. Mit dem 2:0-Erfolg beim FC Frohlinde begann der erfolgreiche Wechsel-Reigen beim SV Wacker. Robin Franke kam in der 64. Minute für 1:0-Torschütze Sven Ricke in die Partie und tütete den 2:0-Sieg an der Brandheide in der 82. Minute ein.
Wacker-Trainer Uzunoglu begründet die vielen Wechsel so: „Die klassische Elf habe ich nicht, das ist eine zusätzliche Motivation.“
Von da an startete das Team aus der Erin-Kampfbahn von Platz zehn durch. Und die Obercastroper Trainer Uzunoglu und Steffen Golob legten nach. Sie haben mit ihren Spielertausch-Aktionen den Schlüssel zum Dauererfolg gefunden - ohne dabei das Glück überzubeanspruchen.
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