Binnen zwei Stunden gab es für den SV Wacker Obercastrop am Sonntag (12. März) zwei Schreckmomente. Die Schreie vor Schmerzen von zwei Stürmern des Westfalenliga-Kaders schallten durch die Erin-Kampfbahn. Kevin Holz brach sich das Wadenbein. Marc Schröter zog sich einen Bruch des Handgelenks zu. Diese bitteren Diagnosen wurden Anfang der Woche bekannt.
Es war die 55. Minute des Westfalenliga-Spiels des SV Wacker gegen den FC Lennestadt (4:0). Kevin Holz ackerte und rackerte, um das vorentscheidende 3:0 zu erzielen. So auch bei einer Flanke von Elvis Shala von der linken Seite. Da brachte Holz den Ball am zweiten Pfosten mit einem Schuss nach einem langen Schritt noch auf das Tor. Beim Versuch, danach auf den Füßen zu landen, passierte dann die Verletzung.
Alle - auch Physiotherapeut Maurice Kirchhoff - glaubten zunächst an eine Sprunggelenksverletzung. Holz wurde von einem Arzt, der herbeigerufen wurde, allerdings auch geraten, recht schnell ein Röntgen oder MRT anfertigen zu lassen. Das brachte dann die bittere Diagnose - und das Saison-Aus für Kevin Holz. Der Goalgetter ist mit zwölf Treffern im Kampf der Wackeraner gegen den Fall in die Abstiegszone der beste Torschütze - und einer der besten fünf Goalgetter der Liga.
Die Sportlichen Leiter waren auf dem Platz
Schlimmes hatten die beiden Sportlichen Leiter der Obercastroper, Thorben Krol und Tim Eibold, geahnt. Sie waren nach dessen Schreien direkt zu Kevin Holz gelaufen - und versuchten bei der Ersten Hilfe zu attestieren.
Jetzt muss neben Elvis Shala wohl auch Youngster Bakir Basic in der Offensive in die Bresche springen. Das tat dieser gegen Lennestadt mit hoher Laufleistung - und nach vergebener erster Torchance wenig später auch mit dem Tor zum 3:0.
Nach 14 Monaten Verletzungspause war Goalgetter Marc Schröter bis zu seinem Handgelenksbruch am Sonntag eigentlich auf einem sehr guten Weg gewesen, wieder langsam den Anschluss an den Westfalenliga-Kader zu schaffen. Er bestritt in den vergangenen Wochen zum Aufbau Partien im Trikot des SV Wacker Obercastrop II (Kreisliga B). Im Testspiel gegen den Kreisliga-A-Titelanwärter VfB Habinghorst markierte Schröter beim 3:2 (1:1)-Sieg den Treffer zum 2:1.

Schuss des Mitspielers prallte gegen die Hand
Jetzt - im B-Liga-Topspiel gegen Spvg Horsthausen II - hatte Marc Schröter unfassbares Pech: Der Bruch des Handgelenks passierte, weil der Stürmer bei einem Torschuss von André Pape im Weg stand - und das Leder mit Wucht die Hand traf, die in diesem Moment abgewinkelt und ohne Anspannung war. Thorben Kroll berichtete: „Die Operation von Marc war erst geplant, ist aber dann verschoben worden.“
Marc Schröter war in dem für Wacker II wichtigen Duell sichtbar „On Fire“ - ein echter Aktivposten des Teams. Er traf auch per Elfmeter zum 1:3-Anschluss - und hatte in der Folgezeit gute Torchancen zum möglich 2:3 - sowie nach dem Treffer von Bastian Fritsch auch zum 3:3.
Das alles tritt jetzt aber in den Hintergrund. Denn es beginnt für den Stürmer wieder eine Leidenszeit, die ihn bereits über ein Jahr lang quälte - wegen eines Kreuzbandrisses samt Meniskusanriss und einer herausgesprungenen Kniescheibe.