Wacker Obercastrop setzt gegen Holzwickede speziellen Spieler ein Premiere und Abschied zugleich

Wacker Obercastrop setzt speziellen Spieler ein: Westfalenliga-Premiere und Abschied zugleich
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Die von Pfingstmontag auf Freitag (26 . Mai) vorgezogene Westfalenliga-Partie des abschließenden Spieltages des Holzwickeder SC beim SV Wacker Obercastrop wurde mit 16 Minuten Verspätung vor 163 Zuschauern angepfiffen. Die Castrop-Rauxeler verabschiedeten nämlich nicht nur einige scheidende Spieler, sondern auch ihren 1. Vorsitzenden Martin Janicki, auf den der Wirtschaftsratsvorsitzende Elmar Bök eine fünf-minütige Dankesrede hielt.

Der fast 41-jährige Janicki wurde von Wacker-Trainer Toni Molina sogar für die Schlussviertelstunde eingewechselt und hatte beim 2:2 (2:2) im finalen Punktspiel gegen Holzwickede sogar per Kopfball die Chance zum 3:2-Siegtreffer. Er scheiterte allerdings an Keeper Torben Simon, der in der 63. Minute für den am Knie verletzten Leon Chrobok eingewechselt wurde.

Der Wacker-Vorsitzende Martin Janicki (l) wurde von Trainer Toni Molina in der Schlussphase auf das Feld geschickt.
Der Wacker-Vorsitzende Martin Janicki (l) wurde von Trainer Toni Molina in der Schlussphase auf das Feld geschickt. © Jens Lukas

Alle Tore fallen in der ersten Halbzeit

Bereits nach drei Minuten hatte Wacker-Youngster Jermaine Rupieper auf Vorlage von Philip Wielsch für das 1:0 gesorgt. Über die gesamten 90 Minuten hatte Holzwickede im Mittelfeld ein Übergewicht. Folgerichtig glich Finn Jona Heinings nach Linksflanke von Maximilian Schettke am langen Pfosten zum 1:1 (29.) aus.

Fast postwendend sorgte Bakir Basic, der in seine bosnische Heimat zurückkehrt, für das Obercastroper 2:1 (36.) per Linksschuss aus der Drehung aus 13 Metern.

Kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Holger Danielsiek (Bochum) war die Obercastroper Führung Geschichte. Wieder war es Gästespieler Finn Jona Heinings, der erneut traf. Er erzielte sehenswert mit einem strammen Schuss aus sieben Metern das 2:2. Zu dem Zeitpunkt war überhaupt nicht klar, das es sich dabei schon um den Endstand handeln würde. Beide Teams versuchten immer wieder am Ergebnis etwas zu drehen.

Tore fielen nicht mehr, obwohl durch schnelle Ballstafetten von beiden Seiten, die Bälle immer gefährlich vor beide Tore transportiert wurden. Alleine das Flutlicht, das mit dem Anstoß zur zweiten Spielhälfte eingeschaltet wurde, half durch bessere Sichtverhältnisse auch nicht weiter. Auf Wacker-Seite hielt der junge Keeper Raciel Peralta Gonzales, der für Marvin Kröger nach der Pause zwischen die Pfosten rückte, seine Kiste routiniert sauber. Wie auf der Gegenseite war Torben Simon immer zur Stelle.

Benjamin Hartlieb, Trainer des  Holzwickeder SC, beim 2:2 im Gastspiel beim SV Wacker Obercastrop.
Benjamin Hartlieb, Trainer des Holzwickeder SC, beim 2:2 im Gastspiel beim SV Wacker Obercastrop. © Jens Lukas

Wacker-Coach Toni Molina, der am Pfingstsonntag für drei Wochen in seine spanische Heimat reisen möchte, bevor er am Sonntag, 2. Juli, sein Team zum Trainingsauftakt erwartet, hatte Wort gehalten. Spieler, die den Verein verlassen werden, wie Lukas Kubiak (Ziel noch unbekannt) und Jermaine Rupieper (RSV Holthausen) oder auch Philip Wielsch, der nach langer Verletzungspause wenig Spielpraxis hatte, liefen in der Start-Elf auf. Der Höhepunkt für die Wacker-Fans war dann der Auftritt des Vorsitzenden Martin Janicki in der 83. Minute.

Die treuen Obercastroper Anhänger hatten schon während der gesamten zweiten Halbzeit skandiert: „Wir wollen den Martin sehen!“ Erstaunlich war, dass die Obercastroper in dieser Formation den spielstarken Holzwickeder SC Paroli bieten konnten. So waren denn auch beide Trainer zufrieden. Toni Molina strahlte dabei übers gesamte Gesicht: „Es war ein gutes Spiel zweier starker Mannschaften und erinnert mich an viele andere Spiele, in denen für uns eine Winzigkeit zum Sieg fehlte.“

HSC-Coach Benjamin Hartlieb analysierte: „Das war ein typisches letztes Saisonspiel – mit Höhen und Tiefen, die auch die Saison widerspiegeln. Unter dem Strich steht für beide Teams, dass eine sehr hochintensive Saison zuende ist. Das Unentschieden ist für beide Mannschaften verdient. Den tollen Abschied hat sich der Wacker-Vorsitzende Martin Janicki mehr als verdient. Seine Arbeit ist vorbildlich. Mit sehr viel Identifikation zum Verein.“